OMV mit „sehr erfolgreichem Jahr“

Das Öl- und Gasunternehmen fuhr 2017 rund 853 Millionen Euro Gewinn ein und ist für heuer ebenfalls zuversichtlich.

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OMV-Generaldirektor Rainer Seele: „Erfolgsgeschichte 2018 fortschreiben“

 

Die OMV verzeichnete 2017 einen Umsatz von rund 20,22 Milliarden Euro, um fünf Prozent mehr als 2016. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffekten („CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten“) fiel mit 2,96 Milliarden Euro fast doppelt so hoch aus wie 2016. Und statt einem Verlust von 183 Millionen Euro im Jahr 2016 konnte das Unternehmen 2017 einen Gewinn von 853 Millionen Euro verbuchen. Entsprechend aufgeräumt zeigte sich Generaldirektor Rainer Seele bei der Bilanzpressekonferenz: „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr. Ein so gutes Ergebnis hatten wir zuletzt 2013. Aber damals waren die Ölpreise doppelt so hoch wie derzeit.“ Dank um 15 Prozent gesunkener Produktionskosten von rund 8,8 US-Dollar je Fass könne die OMV nun auch bei einem Öl-Verkaufspreis von 25 US-Dollar je Fass Gewinne machen. Vor wenigen Jahren habe sie dazu noch rund 70 US-Dollar je Fass gebraucht. Freuen können sich laut Seele auch die Aktionäre: Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung bekommen sie mit 1,50 Euro je Aktie die bisher höchste Dividende der Unternehmensgeschichte.

 

Zu dem Resultat trug mit höheren Absatzpreisen für Erdöl und Erdgas nicht zuletzt der Bereich Downstream bei, zu dem auch das Petrochemie-Geschäft gehört. Die Referenz-Raffineriemarge lag bei 6,0 US-Dollar je Fass und war damit um rund 21,7 Prozent höher als 2016 (4,7 US-Dollar je Fass). Etwa 110 Millionen Euro investierte die OMV vergangenes Jahr in die Generalüberholung der Raffinerie Schwechat. Trotz des dadurch bedingten geplanten zeitweiligen Produktionsstillstands erbrachte das Petrochemiegeschäft einen Ergebnisbeitrag von rund 245 Millionen Euro. Wie es seitens des Unternehmens hieß, war das unter anderem durch die Butadien-Margen bedingt, die „im ersten Halbjahr einen Höchststand erreichten“. Die Borealis, an der die OMV mit 36 Prozent beteiligt ist, unterstützte das operative Ergebnis ebenso wie 2016 mit rund 399 Millionen Euro. Laut dem für das Downstream-Geschäft verantwortlichen Vorstandsdirektor Manfred Leitner plant die OMV bis auf Weiteres nicht, den Anteil an der Borealis zu verändern. Im Lauf des vergangenen Jahres war gerüchteweise von einer möglichen Aufstockung die Rede gewesen.

 

Für heuer erwartet die OMV einen durchschnittlichen Verkaufspreis für Erdöl von rund 60 US-Dollar je Fass. Allerdings dürften dadurch die Raffineriemargen fallen. Die Petrochemiemargen sollen dagegen „auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2017“ liegen. Den voraussichtlichen Auslastungsgrad ihrer Raffinerien veranschlagt die OMV auf über 90 Prozent. Berücksichtigt ist dabei ein sechs Wochen langer Stillstand der rumänischen Raffinerie Petrobrazi, die im zweiten Quartal generalüberholt wird.

 

Generaldirektor Seele verlautete, er wolle „Die Erfolgsgeschichte 2018 fortschreiben. Es gibt viel zu tun. Die OMV packt es an“.