BIO 2014, Teil II: Austria on fire

Die BIO International Convention in San Diego ist in vollem Gange. Am ersten und zweiten Tag des Branchenevents wurde traditionell das höchste Besucheraufkommen verzeichnet, auf dem Programm standen High-Level-Vorträge  und One-to-one-Meetings.

Porträt Hillary Clinton
Bild: US-Department of State/Public Domain
Hillary Clinton gab pointierte Statements zu den Krisenherden der Welt ab.

 

Viel Aufmerksamkeit bekommen für gewöhnlich die Berichte der großen Beratungsfirmen Burrill und Ernst & Young zu den globalen Trends der Biotechnologie-Industrie. Doch Steven Burrill, auf Life Sciences spezialisierter Investmentbanker und Fondsmanager sorgte für Aufregung: Sein Vortrag wurde abgesagt, nachdem gegen sein Unternehmen Betrungsvorwürfe erhoben wurden und die US-Behörden ermitteln.

Der Bericht von Ernst & Young, der unter dem Titel „Beyond Borders“ erschienen ist,  spricht, vor allem, was die US-Zahlen betrifft, eine ziemlich klare Sprache, wie Sonja Polan von Life Scvience Austria berichtet: „Biotech is back. 2013 wurde durch Börsengänge der unglaubliche Betrag von 3,5 Milliarden US-Dollar lukriert. Auch die Umsätze stiegen in den USA um 13 Prozent, Investitionen in Forschung und Entwicklung um 20 Prozent. Die Zahl der beobachteten Deals mit großen Pharma-Unternehmen war allerdings geringer, am Zug waren eher Spezialpharma- oder größere Biotech-Firmen.“

Nach Ernst & Young setzt sich der Trend der vergangenen Jahren zu höherer Produktivität der F&E-Projekte und schnelleren Ergebnissen fort. Um in diesem herausfordernden Umfeld bestehen zu können, wurden mehrere Erfolgsfaktoren identifiziert. Dazu gehören der verstärkte Einsatz von Biomarkern, „Adaptive Design“, also das flexiblere Design von klinischen Studien, sowie Strategien, die auf das frühere Eingehen von Kooperationen setzen. Ein hochkarätig besetztes Podium, dem sowohl  Vertreter von Big Pharma als auch Führungskräfte kleinerer Biotech-Unternehmen angehörten, betrachtete die vielfältigen Aspekte dieser Erfolgsfaktoren.  

 

Hillary Clinton als Gastrednerin

„Der Vortrag mit der längsten Anstehzeit war die langerwartete Rede der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton“, wie Polan erzählt. Clinton, die sich gerade auf einer Buchverkaufs-Tour in Kalifornien befindet, sprach eine ganze Stunde zu den Teilnehmern der BIO über ihre Erfahrungen als Außenministerin unter Barack Obama und gab pointiert ihre Meinung zu den globalen Krisen der Welt von Irak und Iran bis zur Ukraine zum Besten. Jim Greenwood, Präsident der Biotechnology Industry Organization (BIO), die die Veranstaltung organisiert, quizzte Clinton jedoch auch zu brennenden Themen im Bereich der Biotechnologie und wollte sich ihrer Unterstützung für ein schlagkräftiges US-Innovationsumfeld, Biokraftstoffe und GVOs versichern.

 

Österreich-Stand: Großer Andrang, kleines Feuer

„Dieses Jahr können wir insgesamt eine höheres Besucheraufkommen am österreichischen Gemeinschaftsstand verzeichnen“, berichtet Polan weiter. Die Partnering-Kabinen am Stand sind durchgehend ausgebucht, eine der vertretenen Firmen hat mit insgesamt 46 Meetings alle Rekorde gebrochen. Andreas Pföstl, Patentanwalt bei Kliment & Henhapel und Erstaussteller bestätigt: „Die Bio International Convention ist für uns eine wichtige Veranstaltung. Unser gestecktes Ziel, sich mit der internationalen Patentanwalts-Szene zu vernetzen, haben wir erreicht.“ Detial am Rande: „Als kleiner Aufreger geriet der imperiale Luster des österreichischen Gemeinschaftsstandes leicht in Brand, was zu erhöhtem Interesse am österreichischen Pavillion führte“, so Polan: „Es waren jedoch zu keiner Zeit Leib und Leben der Créme de la Créme der österreichischen Biotechnologie-Szene in Gefahr.“

Im Anschluss an den zweiten Tag der BIO können die Teilnehmer das Networking bei einer Veranstaltung im historischen „Gaslamp Quarter“ von San Diego fortsetzen. Und auch am Abschlusstag sind im Gegensatz zu den BIOs der Vorjahre zahlreiche  Meetings und Vorträge angesetzt. Man bleibt gespannt.