Görtschitztal: Weiter Krach um HCB-Emissionen

Die Auseinandersetzungen um die HCB-Emissionen im Kärntner Görtschitztal gehen weiter. Donau-Chemie-Chef Franz Geiger reagierte gestern auf Behauptungen der Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke (w & p), die Belastungen des von dieser zu verbrennenden Blaukalks mit HCB seien anfangs nicht bekannt gewesen. Geiger verlautete in einer Aussendung, es „steht fest, dass w&p von Beginn an die Material-Belastung kannte und wusste, wie sie den Blaukalk korrekt zu verarbeiten hatte.“ Das habe die w & p „selbst mehrfach bestätigt.“ Außerdem habe sie betont, auch ein unterschiedlicher Gehalt an Chlorkohlenwasserstoffen wie HCB habe „keine Relevanz für eine korrekte, sichere und umweltgerechte Verarbeitung. Die korrekte, sichere und umweltgerechte Verarbeitung hat w&p ausdrücklich gewährleistet.“ Keinesfalls habe die Donau Chemie das belastete Material falsch deklariert.

Donau-Chemie-Chef Franz Geiger
Bild: Donau Chemie
„Belastung bekannt“: Donau-Chemie-Chef Franz Geiger wehrt sich gegen Vorwürfe der w & p.

 

Geiger fügte hinzu, der Vertrag mit der w & p sei aufrecht und erlaube dieser, den Blaukalk auch „außerhalb des Görtschitztales“ zu behandeln, falls sich dafür geeignete Subunternehmer finden. Die Donau Chemie wolle „aufklären und aktiv an einer Problemlösung für das Görtschitztal arbeiten.“ Unter anderem sei sie „in den Arbeits- und Expertengruppen auf Landes- bzw. Behördenebene daran beteiligt, Zukunftskonzepte zu erstellen.“ Im Werk Brückl, aus dem der belastete Blaukalk stammt, unternehme sie „alles im eigenen Einflussbereich, um den Sanierungsfortschritt zu unterstützen.“ In Brückl lagern noch etwa 400.000 Tonnen mit HCB belasteter Blaukalk. Die dortige Deponie K20 muss bis spätestens 2022 geräumt werden.