Lenzing setzt Restrukturierung fort

Die Restrukturierung der Lenzing-Gruppe geht weiter. Wie das Unternehmen meldete, wurden die 100-Prozent-Beteiligung an der Dolan GmbH sowie die 91,1-Prozent-Beteiligung an der European Carbon Fiber GmbH per 15. April an den britischen WHEB Partners' Growth Fund 2 und den Privatinvestor Jan Verdenhalven verkauft. Beide verkauften Unternehmen haben ihren Sitz in Kelheim etwa 60 Kilometer nordöstlich von München. Dolan erzeugt Spezialfasern auf Acrylbasis,die unter anderem für Verdecke von Kabriolets, für den Sonnenschutz sowie für Arbeitsbekleidung verwendet werden. Mit rund 100 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen 2014 rund 57,5 Millionen Euro Jahresumsatz. Die European Carbon Fiber GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lenzing mit der Kelheim Fibres GmbH. Sie produziert Vormaterial für die Carbonindustrie und erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von etwa 10,4 Millionen Euro.

Thomas Riegler
Bild: Lenzing AG/Hermann Wakolbinger
Lenzing-Finanzchef Thomas Riegler: „finanzstarke neue Eigentümer“ für Dolan und European Carbon Fiber

 

Der Verkaufspreis für die beiden Firmen wurde nicht bekanntgegeben. Informationen aus der Finanzkreisen zufolge bewegen sich Investitionen von WHEB Partners üblicherweise in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro. WHEB Partners ist ein Private-Equity- sowie Venture-Capital-Unternehmen, das sich nach eigenen Angaben auf „Firmen mit hohen Wachstumsaussichten, die auf den Energie- und Ressourceneffizienz-Märkten tätig sind“, spezialisiert hat. Verdenhalven ist promovierter Biochemiker und war unter anderem für Hoechst, DyStar und die SGL-Gruppe tätig. Bei WHEB Partners hat er die Postion eines „Special Advisors“ inne.

 

Wie der Finanzvorstand der Lenzing, Thomas Riegler, in einer Aussendung mitteilte, ist der Verkauf „Teil der Strategie von Lenzing, sich auf das Kerngeschäft Man-made-Cellulosefasern zu konzentrieren. Mit WHEB und Jan Verdenhalven konnten finanzstarke, industriell orientierte neuen Eigentümer gefunden werden, unter denen sich die beiden Unternehmen in Zukunft noch besser entfalten werden können als bisher.“ Verdenhalven verfüge zudem über „langjährige industrielle Erfahrung im Carbonfasergeschäft.“