Marinomed holt Geld vom Kapitalmarkt

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen Marinomed hat eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 7 Millionen Euro am dritten Markt der Wiener Börse platziert, nachdem die Firma zuvor in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war.

Bild: Marinomed
Mit der Technologie-Plattform „Marinosolv“ ist es möglich, schwer löslichen organische Verbindungen in Lösung zu bringen.

Marinomed baut sein Geschäft auf zwei selbstentwickelte Technologieplattformen auf: „Mavirex“ basiert auf einer Gruppe von Polymeren, die aus Rotalgen gewonnen wurden und war die Grundlage für die Entwicklung des Wirkstoffs Carragelose, der gegen eine Vielzahl viraler Atemwegsinfekte zum Einsatz kommt. Diese Technologie wird Lizenzpartnern mit Erfolg zur Verfügung gestellt: 2016 waren weltweit 19 Produkteinführungen von antiviralen Nasen- und Rachensprays sowie Pastillen auf Basis der Mavirex-Plattform zu verzeichnen, der Umsatz des Unternehmens konnte mehr als verdoppelt werden.

Die zweite Technologie-Plattform, „Marinosolv“, entstammt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre, mit denen die Produktpipeline erweitert werden sollte. „Marinosolv“ ermöglicht die Herstellung stabiler wässriger Lösungen von schwer löslichen organischen Verbindungen (beispielsweise Kortikosteroiden). Deren therapeutische Anwendung könnte durch die dadurch erzielbare höhere Verfügbarkeit deutlich verbessert werden.

Die über den Kapitalmarkt beschafften Finanzmittel sollen nun vor allem zur Validierung der Marinosolv-Technologie in einem klinischen Entwicklungsprogramm verwendet werden. Mit Unterstützung der Ausgabebank Erste Group zeichneten institutionelle und private Investoren ein Volumen von insgesamt 7 Millionen Euro. Die Wandelanleihe soll bis Juli 2021 laufen, Marinomed zahlt einen Kupon von 4 Prozent. Im Falle eines Börsegangs haben die Investoren ein Wandlungsrecht in Aktien.