Milliardendeal in der Pharmabranche

Sanofi will den Hämophilie-Spezialisten Bioverativ schlucken. Die Kosten: rund 9,5 Millarden Euro.

Foto: Sanofi
Bioverativ-Übernahme: Sanofi-Chef Brandicourts nächster Streich

 

Um rund 11,6 Milliarden US-Dollar (9,5 Milliarden Euro) übernehmen will der französische Pharmakonzern Sanofi den US-amerikanischen Biopharmazeutikaproduzenten Bioverativ. Dieser hat sich auf Mittel zur Behandlung von Hämophilie (Bluterkrankheit) und anderen Blut-Erkrankungen spezialisiert. Im Jahr 2016 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 847 Millionen US-Dollar (692 Millionen Euro) sowie 41 Millionen US-Dollar (33,5 Millionen Euro) an Lizenzgebühren. Das Volumen des Marktes für Medikamente gegen Hämophilie wird auf rund zehn Milliarden US-Dollar (8,2 Milliarden Euro) pro Jahr geschätzt. Gerechnet wird mit einem jährlichen Wachstum rund sieben Prozent bis 2022. Zurzeit leiden weltweit etwa 181.000 Personen an Hämophilie.

 

In einer Aussendung hieß es, die Vorstände beider Unternehmen hätten die Übernahme „einstimmig“ gebilligt. Sanofi-Generaldirektor Olivier Brandicourt verlautete, mit der Übernahme könnten sich beide Firmen „optimal positionieren, um Werte für unsere Aktionäre zu schaffen und bahnbrechende Arzneien für die Patienten bereitzustellen“. Der CEO von Bioverativ, John Cox, ergänzte, Sanofi verfüge über die Fähigkeit und die Infrastruktur, um die Arzneien seines Unternehmens weltweit zu vermarkten: „Diese Transaktion bringt ungeheuren Wert für die Aktionäre, die bei uns investiert haben und uns unterstützen.“

 

Zurzeit verkauft Bioverativ in den USA, Japan, Kanada und Australien zwei Medikamente gegen Hämophilie, nämlich Eloctate und Alprolix. Die Expansion in zusätzliche Märkte ist geplant. Überdies hat das Unternehmen weitere Präparate in der Pipeline.