Bayer-Monsanto: Weiterer Schritt zur Fusion

Der deutsche Chemiekonzern darf Teile seiner Agrarsparte an BASF verkaufen, meldete die EU-Kommission. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um das US-Agrobusiness-Unternehmen Monsanto zu übernehmen.

Foto: Bayer AG
Bayer-Monsanto-Transaktion: Die Saat der beiden Konzerne scheint aufzugehen.

 

Einen neuen Schritt weitergekommen ist deutsche Chemiekonzern Bayer bei der geplanten Übernahme des US-Agrobusinesskonzerns Monsanto. Die EU-Kommission billigte den Verkauf von Teilen des Agrarprodukte-Geschäfts von Bayer an BASF. Laut EU-Kommission umfasst das Paket unter anderem das Gemüsesamengeschäft von Bayer, „Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem weltweiten Glufosinat-Geschäft“, Vermögenswerte und -Produkte für die Nematizid-Saatgutbehandlung sowie Vermögenswerte und Produkte von Bayer im Bereich der digitalen Landwirtschaft. Vergangene Woche hatten Bayer und BASF eine diesbezügliche Vereinbarung unterzeichnet. Sie wird wirksam, nachdem Bayer Monsanto übernommen hat.

 

Seitens der EU-Kommission hieß es, BASF verkaufe derzeit weder Saatgut noch Totalherbizide und sei „erst seit Kurzem in geringem Umfang in der digitalen Landwirtschaft tätig“. Daher hätten hinsichtlich des Großteils der nun genehmigten Transaktion keine Wettbewerbsbedenken bestanden. Allerdings habe es Bedenken gegeben, dass „das Vorhaben den Innovationswettbewerb für die Entwicklung bestimmter Totalherbizide und den potenziellen Wettbewerb für die Herstellung von Nematizid zur Saatgutbehandlung im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beeinträchtigen könnte“. Um diese Vorbehalte auszuräumen, habe sich BASF verpflichtet, ein Forschungsprogramm im Bereich der Totalherbizide zu verkaufen, ebenso wie das „im Entwicklungsstadium befindliche Nematizid Trunemco zur Saatgutbehandlung“. Damit seien sämtliche Bedenken der Kommission ausgeräumt.

 

Wie berichtet, hatte die Kommission die Übernahme von Monsanto durch Bayer Ende März grundsätzlich genehmigt. Allerdings erteilte sie dafür eine Reihe von Auflagen, die mit dem nun genehmigten Paket erfüllt sind. Die Veräußerungen hatte Bayer im Wesentlichen selbst vorgeschlagen und BASF als Käufer benannt. Die Kommission konstatierte damals, sie habe den Eindruck, „dass BASF ein geeigneter Käufer sein könnte, da das Unternehmen derzeit weder Saatgut noch Totalherbizide vertreibt und somit nur begrenzte horizontale Überschneidungen in diesem Bereich bestehen. Zudem verfügt BASF bereits über eine eigene, komplementäre weltweite Sparte für Pflanzenschutzmittel und über die notwendige Finanzkraft, um im Wettbewerb bestehen zu können“. Wettbewerber und Kunden hätten sich „größtenteils positiv zur Eignung der BASF als Käufer“ geäußert.

 

Bayer und Monsanto planen, ihre Fusion noch im zweiten Quartal 2018 abzuschließen.