Pharmabranche bekämpft Antibiotikaresistenzen

Die AMR Industry Alliance hat ihren ersten Fortschrittsbericht veröffentlicht.

 

Ihren ersten Fortschrittsbericht veröffentlichte am 18. Jänner die AMR Industry Alliance, eine Vereinigung der Pharmaindustrie zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR). Von den 100 beteiligten Unternehmen und Institutionen stellten 36 Daten zur Verfügung. Nach diesen zu urteilen, waren 2016 zehn neue Antibiotika in fortgeschrittenen Stadium der klinischen Entwicklung. Ferner indentifizierte die Branche bisher 13 klinische bakterielle Impfstoffkandidaten und arbeitete an 18 AMR-relevanten Diagnostika. Dabei haben 22 Pharmafirmen rund zwei Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) in einschlägige Entwicklungsvorhaben investiert.

 

Wie es in einer Aussendung der AMR Industrial Alliance hieß, sterben jährlich rund 700.000 Personen an Infektionen, gegen die die bisherigen Antibiotika nicht mehr wirken. Darunter sind Tuberkulose-, Malaria- sowie Staphylokokkenerkrankungen. AMR hätten „das Potenzial, die Uhr in der modernen Medizin zurückzudrehen“.

 

Seitens des österreichischen Pharmaindustrieverbands Pharmig verlautete Generalsekretär Jan Oliver Huber, die Branche sei „sich des globalen Problems bewusst. Wir können und müssen hier gemeinsam und mit lokalen Behörden Maßnahmen setzen, damit diese Errungenschaften der Medizin weiter ihren wertvollen Dienst am Menschen versehen können“. Handlungsbedarf gebe es nicht zuletzt in Österreich. Nach dem europaweiten Vergleich der Verschreibungszahlen zu urteilen, müssten „gerade bei uns die Voraussetzungen für einen sorgsamen Umgang mit Antibiotika verbessert“ werden. Immerhin habe das Gesundheitsministerium im April 2017 den nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen (NAP-AMR) veröffentlicht und damit „einen wichtigen Schritt gesetzt“.