Zigarettenfilterdeal geplatzt

Celanese und die Blackstone-Tochter Rhodia Acetov blasen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens ab.

 

Die geplante Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen dem US-amerikanischen Chemiekonzern Celanese und Rhodia Acetov ist geplatzt. Rhodia Acetov ist eine Tochter des US-Investmentgiganten Backstone. Beide Unternehmen haben den an die EU-Kommission gerichteten Genehmigungsantrag zurückgezogen, meldete Celanese. Eine Einigung mit der Kommission sei nicht möglich gewesen, weil diese „exzessive Divestitionen“ verlangt habe. Sie hätten die Rentabilität der Transaktion gefährdet. Laut Celanese ist das Vorgehen der Kommission unverständlich. In Mexiko, der Türkei, China und der Russländischen Föderation sei das geplante Gemeinschaftsunternehmen ohne jegliche Forderungen nach Divestitionen akzeptiert worden.

 

Die EU-Kommission hatte ihre Bedenken bereits im vergangenen Oktober formuliert und im Jänner des heurigen Jahres ihre Bedingungen für die Genehmigung der Transaktion übermittelt. Sie verwies darauf, dass sowohl Celanese als auch Rhodia Acetov Acetatflocken sowie Acetatfilterstränge für Zigarettenfilter erzeugen. Durch ihren Zusammenschluss wäre der weltgrößte Hersteller solcher Produkte entstanden. Die Kommission hatte Bedenken, dass „Eastman und Daicel, die beiden einzigen verbleibenden großen Wettbewerber, keinen ausreichenden Wettbewerbsdruck auf das Gemeinschaftsunternehmen ausüben würden. Darüber hinaus ist die Branche durch hohe Eintrittsschranken gekennzeichnet“. Somit wäre ihr zufolge der Wettbewerb auf dem Markt für Acetatfilterstrang durch das Vorhaben gefährdet worden.

 

Celanese hätte an dem Gemeinschaftsunternehmen 70 Prozent halten sollen, Blackstone die übrigen 30 Prozent. Der erzielbare jährliche Umsatz wurde auf etwa 1,30 Milliarden US-Dollar (1,05 Milliarden Euro) geschätzt.


Celanese-Chef Mark Rohr will am 1. Mai beim Investorentag seines Unternehmens Alternativen zu dem Deal vorschlagen.