Agrana in „herausforderndem Marktumfeld“

Der Gewinn des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns war im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024|25 um 57,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das Fruchtgeschäft lief gut, das Stärkegeschäft weniger. Im Segment Zucker war das EBIT negativ. Auch der Ausblick ist unerfreulich. 

 

Foto: Agrana
Agrana-Vorstandschef Stephan Büttner: erwarteter „schwächerer Start“ ins Geschäftsjahr

Mit einem „herausfordernden Marktumfeld“ sah sich der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024|25 konfrontiert. Seine Umsatzerlöse sanken gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2023|24 zwar nur um 2,3 Prozent auf 944,3 Millionen Euro. Doch das EBITDA verringerte sich um 38,4 Prozent auf 55,8 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) sogar um 49,1 Prozent auf 32,3 Millionen Euro. Der Quartalsgewinn (Konzernergebnis) schließlich belief sich auf 16,1 Millionen Euro, um 57,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 

 

Vorstandschef Stephan Büttner konstatierte, die Agrana sei „nach dem soliden Jahresergebnis 2023|24 wie erwartet schwächer ins Geschäftsjahr 2024|25 gestartet. Der deutliche Ergebnisrückgang war auf das sehr herausfordernde Marktumfeld im Zucker- und Stärkesegment zurückzuführen, wo die Verkaufspreise gesunken sind. Die Geschäftsentwicklung im Segment Frucht verlief hingegen besser und führte in diesem Geschäftsbereich zu einem deutlichen EBIT-Anstieg“.

 

Gute Früchte 

 

Positiv entwickelte sich das größte Segment, Frucht. Der Umsatz wuchs um 3,6 Prozent auf 415,6 Millionen Euro, das EBIT um 10,7 Prozent auf 27,0 Millionen Euro. Laut dem Quartalsbericht war das Ergebnis beim Geschäft mit  Fruchtzubereitungen „deutlich“ besser als im Vorjahr. Dies führt die Agrana „unter anderem auf eine positive Geschäftsentwicklung in den europäischen Regionen (inklusive Ukraine) und in Mexiko“ zurück. 

 

Im Segment Stärke dagegen fiel der Umsatz um 16,3 Prozent auf 265 Millionen Euro, das EBIT sogar um 57,5 Prozent auf 9,4 Millionen Euro. Die Agrana begründete dies mit gesunkenen Rohstoff- und Energiepreisen, die sich entsprechend „auf die Verkaufspreise des gesamten Stärkeportfolios“ auswirkten. Als Beispiel nennt die Agrana die um rund 25 Prozent gefallenen Ethanolpreise. 

 

Das Segment Zucker schließlich verbuchte zwar einen Umsatzanstieg um 6,2 Prozent auf 263,2 Millionen Euro. Doch musste der Konzern einen EBIT-Verfall um 124,1 Prozent und damit einen Verlust von 4,1 Millionen Euro hinnehmen. Als Grund hierfür nannte die Agrana die „deutlich niedrigeren Zuckerverkaufspreise. Insbesondere in den durch die ukrainischen Importe stark betroffenen Regionen gab es Preisdruck“.

 

Ausblick unerfreulich 

 

Unerfreulich ist auch der Ausblick. Der Umsatz der Gruppe dürfte von 3,78 Milliarden Euro moderat und damit laut der konzerninternen Terminologie um etwa fünf bis zehn Prozent zurückgehen. Beim EBIT, das sich im Geschäftsjahr 2023|24 auf 151,0 Millionen belaufen hatte, ist dagegen ein „deutlicher“ Rückgang um zehn bis 50 Prozent zu erwarten.

 

Positiv entwickeln dürfte sich das Segment Frucht mit einem stabilen Umsatz von etwa 1,57 Milliarden Euro. Beim EBIT wird ein „deutlicher Anstieg“ erwartet, der bis zu 50 Prozent betragen könnte. Im Segment Stärke rechnet die Agrana mit einem moderaten Rückgang des Umsatzes sowie einem deutlichen Fall des EBIT. Im Segment Zucker soll der Umsatz deutlich sinken, das EBIT sogar sehr deutlich.