Agrana: Jahresergebnis wächst um 70 Prozent

Vor allem profitierte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern im Geschäftsjahr 2019/20 von gestiegenen Ethanolpreisen. Im Segment Zucker war zumindest eine „leichte Erholung“ festzustellen.

Foto: Agrana
Stärke als Stärke: Im abgelaufenen Geschäftsjahr profitierte die Agrana besonders von ihrem diversifizierten Geschäftsmodell.

 

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana verzeichnete im Geschäftsjahr 2019/20 ein Jahresergebnis von 51,3 Millionen Euro. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/19 ist dies ein Zuwachs um 68,8 Prozent. Ihren Umsatz erhöhte die Agrana um 1,5 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro. Ihr EBITDA steigerte sie um 24,0 Prozent auf 183,1 Millionen Euro, ihr operatives Ergebnis (EBIT) um 30,8 Prozent auf 87,1 Millionen Euro.

 

Positiv entwickelte sich vor allem das Segment Stärke. Hier verzeichnete die Agrana eine Umsatzsteigerung um 5,8 Prozent auf 807,0 Millionen Euro. Das EBIT wuchs um 46,9 Prozent auf 75,2 Millionen Euro. Als Grund nennt das Unternehmen vor allem den „deutlich gestiegenen Marktpreis für Ethanol“.

Im Segment Frucht erhöhte sich der Umsatz um 0,5 Prozent geringfügig auf 1,18 Milliarden Euro. Allerdings sank das EBIT um 27,7 Prozent auf 55,9 Millionen Euro. Die Agrana begründet dies mit „Einmaleffekten unter anderem im Rohstoffbereich“, höheren Kosten sowie gesunkenen Absätzen im Bereich Fruchtzubereitungen.

Das Segment Zucker schließlich verzeichnete einen um 2,6 Prozent gefallenen Umsatz von 488,3 Millionen Euro. Das EBIT wuchs um 28,9 Prozent. Mit -44,0 Millionen Euro war es aber weiterhin negativ. Begründet wird die Entwicklung mit den höheren Verkaufspreisen für Zucker.

 

Vorstandschef Johann Marihart verlautete, die „erwartete deutliche Ergebnisverbesserung“ sei eingetreten, nicht zuletzt auch durch die „leichte Erholung im Segment Zucker“. Trotz der COVID-19-Pandemie verzeichne der Konzern weiterhin eine „hohe Nachfrage“ nach seinen Erzeugnissen: „Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mit den drei Segmenten Frucht, Stärke und Zucker ist gerade in diesen schwierigen Zeiten ein stabilisierender Faktor und wird uns helfen, die Krise zu meistern.“ Ingesamt betrachtet, habe „die Stärke die Kastanien aus dem Feuer geholt“. Gerade in diesem Segment zeichnen sich allerdings Risiken für das laufende Geschäftsjahr ab. Laut Vertriebsvorstand Fritz Gattermayer ist für Sommer mit einem Abflachen der Nachfrage aus der Papierindustrie zu rechnen. Finanzvorstand Stephan Büttner zufolge könnte sich auch das Ethanolgeschäft weniger gut entwickeln als zuletzt.

 

Hinsichtlich des voraussichtlichen Ergebnisses des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 gab sich das Agrana-Management zurückhaltend. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie seien noch nicht absehbar. „Aufgrund ihrer Dynamik hätten quantitative Annahmen darüber überwiegend spekulativen Charakter. Aber wir wollen nicht spekulieren“, betonte Marihart. Den Planungen aus der Zeit vor der Pandemie zufolge wäre mit einem „deutlichen Anstieg“ des Umsatzes als auch des EBIT zu rechnen gewesen.