Airfinity warnt vor Impfstoffverfall

Bei bis zu 500 Millionen Dosen könnte dem Beratungsunternehmen zufolge im März das Ablaufdatum überschritten werden. Betroffen sind vor allem Dritte-Welt-Staaten.

Foto: EC Audivisual Service / Alex Halada
Drohender Verfall: Insbesondere Dritte-Welt-Staaten haben oft unzureichende Möglichkeiten zur längerfristigen Lagerung von COVID-19-Impfstoffen.

 

Bei bis zu 241 Millionen Dosen an Impfstoffen gegen COVID-19 könnte im März das Ablaufdatum überschritten werden, berichtet das Beratungsunternehmen Airfinity. Ihm zufolge sind vor allem ärmere Staaten von diesem Problem betroffen. Dosen, die sie nicht zuletzt über das Programm COVAX erhalten, müssten mindestens noch zwei Monate verwendbar sein. Andernfalls hätten Dritte-Welt-Staaten zumeist nicht ausreichend Zeit, die Vakzine zu verimpfen. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache könnte die Zahl der im März verfallenden Impfstoffdosen auf etwa 500 Millionen steigen, warnte Matt Linley, der „Lead Analyst“ von Airfinity.

 

Airfinity verwies in diesem Zusammenhang auf jüngste Aussagen der Leiterin der „Supply Division“ des UNO-Kinderhilfsprogramms UNICEF, Etleva Kadilli. Sie hatte Abgeordneten zum EU-Parlament am 13. Jänner berichtet, dass Dritte-Welt-Staaten alleine im Dezember des abgelaufenen Jahres die Annahme von mehr als 100 Millionen Impfstoffdosen verweigert hätten. Als Gründe nannte Kadilli das zu kurz bemessene Ablaufdatum der Dosen sowie Schwierigkeiten bei deren Lagerung, darunter nicht zuletzt einen Mangel an geeigneten Kühlschränken.

 

Daten von UNICEF zufolge lagern in etwa 90 Dritte-Welt-Staaten zurzeit rund 681 Millionen Dosen an COVD-19-Impfstoffen. Über 30 derartige Staaten, darunter die Demokratische Republik Kongo sowie Nigeria, sollen weniger als die Hälfte der ihnen zugeteilten Dosen verimpft haben.