AMAG meldet „Rekordergebnis“

Das EBITDA des Ranshofener Aluminiumkonzerns im Jahr 2017 war das höchste der Unternehmensgeschichte. Umsatz, EBIT und Ergebnis nach Ertragssteuern wuchsen im Vergleich zu 2016 sämtlich zweistellig.

Foto: APA Fotoservice/Ludwig Schedl
AMAG-Vorstände Helmut Kaufmann (l.) und Gerald Mayer: EBITDA auf höchstem Stand der bisherigen Unternehmensgeschichte

 

Ein „Rekordergebnis“ verkündeten die AMAG-Vorstände Helmut Kaufmann (Technik) und Gerald Mayer (Finanzen): Der Umsatz des Aluminiumkonzerns lag 2017 bei 1,03 Milliarden Euro, um 14 Prozent mehr als 2016. Das EBITDA lag mit 164,5 Millionen Euro um 15 Prozent über dem von 2016 und erreichte damit einen „Rekordwert“, berichtete Kaufmann in Vertretung des erkrankten Vorstandsvorsitzenden Helmut Wieser. Laut Geschäftsbericht handelt es sich um das bisher höchste operative Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Um 19 Prozent auf 86,8 Millionen Euro gewachsen ist das Betriebsergebnis (EBIT). Das Ergebnis nach Ertragssteuern schließlich war mit 63,2 Millionen Euro um 36,4 Prozent höher als 2016. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Kaufmann die „höhere Absatzmenge im Zuge des organischen Wachstumskurses“ sowie den „höhere Aluminiumpreis, der im Jahresdurchschnitt mit 1.980 US-Dollar pro Tonne um rund 23 Prozent über dem Vorjahresmittel lag“. Dass der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit 101,8 Millionen Euro um 11,3 Prozent unter dem Wert von 2016 (114,9) lag, erklärte Finanzvorstand Mayer „vor allem“ mit den höheren Alu-Einkaufspreisen sowie dem gestiegenen Steueraufkommen. An Ertragssteuern alleine bezahlte die AMAG 2017 mit 18,5 Millionen Euro allerdings nur um 1,8 Millionen Euro mehr als 2016.

 

Für heuer erwartet der AMAG-Vorstand, weiterhin „vom eingeschlagenen Wachstumskurs profitieren zu können“. Eine detaillierte Prognose wollte Mayer nicht stellen: „Dazu ist es noch zu früh im Jahr.“ Allerdings sei im wichtigsten Geschäftsbereich, den Walzprodukten, sowie bei Primäraluminium ein Wachstum von rund vier Prozent zu erwarten. Im Segment Metall hänge die Geschäftsentwicklung von den Preisen für Aluminium und Rohstoffe sowie von den Währungsschwankungen ab. Für den Bereich Gießen geht das AMAG-Management von einer „soliden Ergebnisentwicklung“ aus. Offen ist laut Mayer, wie sich die geplanten US-amerikanischen Zoll- bzw. Importbeschränkungsvorgaben auswirken. Eine reine Zollerhöhung, die alle Alu-Produzenten gleichermaßen trifft, wäre ihm zufolge „nicht so schlimm“. Unangenehmer würden sich Einfuhrkontingente bemerkbar machen: „Denn dann könnten wir weniger in die USA exportieren.“ Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich die USA mit solchen Maßnahmen auch selber schaden: Sie sind auf den Import speziell hochwertiger Alu-Erzeugnisse wie die der AMAG angewiesen.

 

Längerfristig sind die Aussichten laut Kaufmann nicht schlecht. So wird für die kommenden 20 Jahre ein Mehrbedarf an rund 41.000 neuen (Passagier-)Flugzeugen erwartet. Ferner sollte bis 2027 die Nachfrage der Automobilindustrie nach Aluminiumblechen um elf Prozent pro Jahr steigen und letztlich einen Wert von 3,8 Millionen Tonnen erreichen. Für beide Industriezweige ist die AMAG ein nicht zu unterschätzender Zulieferer. Zu den Kunden gehören im Luftfahrtsegment Airbus, Boeing, Cessna und Embraer ebenso wie Lockheed Martin, BAE Systems und Dassault, aber auch derHubschrauberproduzent Agusta Westland. Unter den Autoproduzenten stehen Audi, BMW, Daimler-Mercedes, Chrysler, General Motors und Renault-Nissan auf der Abnehmerliste. Für den Alfa Romeo Stelvio liefert die AMAG Kotflügel- und Türkomponenten. Kaufmann zufolge ist das „ein Herzeigeprodukt“.