Apeptico: Wirkmechanismus von therapeutischem Peptid aufgeklärt

Forscher aus dem Netzwerk des Wiener Unternehmen Apeptico haben die Struktur und den molekularen Wirkmechanismus von Solnatide aufgeklärt. Das therapeutische Peptid wird gegen Erkrankungen entwickelt, bei denen Lungenödeme auftreten.

Bild: Apeptico
Das therapeutische Peptid Solnatide wechselwirkt mit eine Domäne des epithelialen Natrium-Kanals

Entdeckt und in seiner Wirkung gegen die Ansammlung von Flüssigkeit bei Lungenödemen charakterisiert wurde Solnatide von Rudolf Lucas, Forscher vom Medical College of Georgia an der Augusta University (USA). Eine solche Flüssigkeitsakkumulation ist physiologisch mit Fehlfunktionen des epithelialen Natrium-Kanals (ENaC) verknüpft, die auch durch bakterielle oder virale Erreger wie SARS-CoV-2 ausgelöst werden können. Der Wirkstoff wurde vom Wiener Life-Sciences-Unternehmen Apeptico erworben und seit vielen Jahren für den klinischen Einsatz weiterentwickelt. Derzeit wird das Präparat in klinischen Studien gegen akutes Lungenversagen (ARDS) und Covid-19 getestet.

Nun haben Wissenschaftler unter Federführung von Maria Macias vom IRB Barcelona gemeinsam mit dem Forschungsteam von Apeptico die dreidimensionale Struktur von Solnatide aufgeklärt und die Ladungsverteilung an der Oberfläche des Peptids analysiert. Darauf aufbauend konnte ein Modell erstellt werden, das beschreibt, wie die Verbindung via elektrostatische Komplementarität mit der cytoplasmatischen C-terminalen Domäne der ENaC-α-Untereinheit in Wechselwirkung treten könnte.

Die Ergebnisse wurden im Computational and Structural Biotechnology Journal veröffentlicht.