Arbeitnehmer: Mehr Schutz vor Karzinogenen

Laut EU-Kommission sollen künftig Grenzwerte für die Konzentration fünf weiterer krebserrender Stoffe in der Luft am Arbeitsplatz gelten. Zugunsten der Unternehmen sind mehrjährige Übergangsfristen geplant.

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EU-Kommissarin Marianne Thyssen: „weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen arbeitsbedingte Krebserkrankungen“

 

Die EU-Kommission will Grenzwerte für die Exposition von Arbeitnehmern gegenüber fünf krebserregenden Chemikalien einführen. Laut einer Aussendung geht es um Cadmium und seine anorganischen Verbindungen, Beryllium und anorganische Berylliumverbindungen, Arsensäure und ihre Salze sowie anorganische Arsenverbindungen, Formaldehyd sowie 4,4′-Methylenbis(2-chloranilin), das auch unter der Abkürzung MOCA bekannt ist. Die Grenzwerte bestimmen, wie hoch die Konzentration der jeweiligen Substanzen in der Luft am Arbeitsplatz sein darf. Schon derzeit bestehen Grenzwerte für 20 Karzinogene.

 

Für Cadmium schlägt die Kommission 0,004 Milligramm pro Kubikmeter Luft (mg/m3) vor. Dieser Wert soll nach Inkrafttreten der Vorschläge der Kommission sieben Jahre gelten und dann auf 0,001 mg/m3 sinken. Bei Beryllium soll für fünf Jahre ein Grenzwert von 0,0006 mg/m3 gelten, danach ist eine Senkung auf 0,0002 mg/m3 vorgesehen. Was Arsensäure betrifft, empfiehlt die Kommission einen Grenzwert von 0,01 mg/m3, der nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren nach Inkrafttreten der Empfehlungen gelten soll. Mit den Übergangsfristen möchte die Kommission der Wirtschaft entgegenkommen. Für Formaldehyd und MOCA nennt die Kommission keine konkreten Werte.

 

Der Aussendung der Kommission zufolge würden ihre Vorschläge „zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für über 1.000.000 Arbeitnehmer in der EU beitragen und mehr als 22.000 arbeitsbedingte Krankheitsfälle verhindern“. Die für die Thematik verantwortliche EU-Kommissarin Marianne Thyssen nannte die Empfehlungen „einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen arbeitsbedingte Krebserkrankungen und andere gravierende gesundheitliche Probleme am Arbeitsplatz“.