BASF mit Milliardenverlust

Die COVID-19-Pandemie belastete die Jahresbilanz des deutschen Chemiegiganten 2020 schwer. Nicht zuletzt hatte dieser Wertminderungen von rund 2,06 Milliarden Euro hinzunehmen.

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BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller: „starker Schlussspurt in herausforderndem Geschäftsjahr“

 

Mit einem Verlust von 1,07 Milliarden Euro schloss der deutsche Chemiekonzern BASF das Geschäftsjahr 2020 ab. Im Jahr 2019 hatte er einen Gewinn von 8,49 Milliarden Euro ausgewiesen. Operativ ergab sich ein Verlust von 191 Millionen Euro, verglichen mit einem operativen Gewinn (EBIT) von 4,20 Milliarden Euro im Jahr 2019. Begründet wird dies insbesondere mit negativen Sondereinflüssen von 3,8 Milliarden Euro, die laut BASF vor allem aus „nicht zahlungswirksamen Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte“ bestanden. Die Wertminderungen auf Sachanlagen beziffert BASF mit rund 2,06 Milliarden Euro. Allein auf den Erdöl- und Erdgasproduzenten Wintershall Dea entfielen davon etwa 791 Millionen Euro. Als Grund für die Wertminderung nennt die BASF vor allem die „wirtschaftlichen Folgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, die nicht zuletzt die Ölmärkte zeitweilig nahezu vollständig zusammenbrechen ließen.

 

Vorstandschef Martin Brudermüller konstatierte, sein Unternehmen habe „in einem herausfordernden Geschäftsjahr einen starken Schlussspurt“ geschafft. Im vierten Quartal seien die Absätze in allen Regionen gestiegen. Das EBIT sei im vierten Quartal 2020 mit 932 Millionen Euro um 61 Prozent höher gewesen als im Vergleichszeitraum 2019. Und im Gesamtjahr 2020 habe der Umsatz rund 59,15 Milliarden Euro betragen, um nur 0,3 Prozent weniger als 2019.

 

Keineswegs schlecht sind laut Brudermüller auch die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr. Aller Voraussicht nach werde sich die Weltwirtschaft heuer erholen, wenngleich „die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung außergewöhnlich hoch“ blieben. Ungeachtet dessen wolle die BASF ihren Umsatz auf 61 bis 64 Milliarden Euro steigern, also um etwa drei bis acht Prozent. Das EBIT vor Sondereinflüssen solle zwischen 4,1 und 5,0 Milliarden Euro zu liegen kommen. Außerdem werde kräftig investiert. Allein heuer seien Investitionen von 3,6 Milliarden Euro geplant, bis 2025 solche von insgesamt rund 22,9 Milliarden. Davon würden 41 Prozent auf den asiatisch-pazifischen Raum entfallen, 39 Prozent auf Europa.