BASF schreibt rote Zahlen

Im ersten Quartal verzeichnete der deutsche Chemiekonzern einen Verlust von rund sieben Millionen Euro. Begründet wird dieser mit verminderten Absatzmengen in mehreren Geschäftsbereichen, Sondereffekten und einer Wertberichtigung von fast einer Milliarde Euro für die Wintershall-Dea-Beteiligung.

Foto: BASF SE
Wie weiter? BASF-Chef Martin Brudermüller sucht einen Ausweg aus der Krise.

 

Einen Verlust von rund sieben Millionen Euro meldet der deutsche Chemiekonzern BASF für das erste Halbjahr 2020. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 hatte er einen Gewinn von 1,41 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 29,43 Milliarden Euro. Das EBITDA fiel um 19 Prozent auf 3,49 Milliarden Euro, das EBIT um 34 Prozent auf 1,51 Milliarden. Als Gründe nennt BASF im Halbjahresbericht gesunkene Absatzmengen in den Geschäftsbereichen Materials, Surface Technologies, Industrial Solutions und „Sonstige“. Überdies fielen Sondereinflüsse von -351 Millionen Euro an. Sie bezogen sich vor allem auf die Ausgliederung des Pigmentgeschäfts sowie auf die Eingliederung des Polyamidgeschäfts, das BASF von Solvay gekauft hatte. Eine Wertberichtigung von 956 Millionen Euro musste die BASF bei ihren Beteiligungen vornehmen. Dabei ging es vor allem um ihren 67-Prozent-Anteil an der Wintershall Dea, der wegen der eingebrochenen Öl- und Erdgaspreise sowie der „veränderten Einschätzung von Reserven“ um -819 Millionen Euro zu berichtigen war.

 

Das BASF-Management um Vorstandschef Martin Brudermüller geht auch für das zweite Halbjahr 2020 „wegen der anhaltenden Corona-Pandemie von hohen Unsicherheiten aus“, heißt es im Halbjahresbericht. Das dritte Quartal werde kaum besser ausfallen als das zweite: „Das liegt unter anderem an der im August generell niedrigeren Nachfrage und an der Saisonalität des Agricultural-Solutions-Geschäfts.“ Deshalb halten sich Brudermüller und seine Vorstandskollegen auch mit dem Ausblick für das Gesamtjahr zurück: „Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit und Intransparenz der wirtschaftlichen Entwicklung macht BASF weiterhin keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung.“

 

Bei der Bilanzpressekonferenz sagte Brudermüller, die Corona-Pandemie sei weiterhin „eine große Herausforderung für uns alle“. Sie biete allerdings auch Chancen: „Die Situation ist ein Katalysator für Veränderungen. Eine Gelegenheit, vieles anders zu machen. Wir haben uns bei BASF schnell auf neue Prozesse eingestellt. Die Bereitschaft zur virtuellen Kommunikation ist überall hoch, intern und mit unseren Kunden.“ Außerdem könne sich die BASF auf ihre „flexiblen und motvierten“ Mitarbeiter verlassen. Weitere Stärken seien das „breit aufgestellte Portfolio und die Finanzkraft des Unternehmens“.