CD-Labor erzeugt CAR-T-Zellen mit neuartigen Rezeptoren

Kaum eröffnet, gibt es schon die ersten vielversprechenden Ergebnisse: Forscher des „CD-Labors für CAR-T-Zellen der nächsten Generation“ publizierten in der Fachzeitschrift Nature Communications die Entwicklung einer Plattform neuartiger CAR-T-Zellen mit Aviditäts-kontrollierten Rezeptoren, deren Zusammentreten aus zwei Untereinheiten sich überdies von außen kontrollieren lässt.

Bild: St. Anna Kinderkrebsforschung
Das Forschungsteam des CD-Labors (in der Mitte Erstautor Benjamin Salzer) bei der Arbeit

Ziel des im April eröffneten CD-Labors ist es, die im Bereich von Leukämien und Lymphomen schon erfolgreich angewandte CAR-T-Zelltherapie auch auf solide Tumoren anzuwenden. Dazu sollen die extrakorporal modifizierten patienteneigenen T-Zellen so weiterentwickelt werden, dass sie Krebszellen mit höherer Spezifität angreifen und die Toxizität gegenüber gesunden Körperzellen herabgesetzt ist.

Die nun publizierte Plattform lässt die Erzeugung von CAR-T-Zellen zu, deren Rezeptoren (CARs) eine von zwei Eigenschaften zeigen, die dem Ziel höherer Tumorspezifität dienen: Zum einen wird die sogenannte Avidität genutzt, also das Phänomen, dass bei Bindung eines T-Zell-Rezeptors an zwei (in diesem Fall unterschiedliche) Antigene die Bindungsstärke um ein Vielfaches gestärkt wird. Zum anderen hat das Team um Manfred Lehner (St. Anna Kinderkrebsforschung) und Michael Traxlmayr (Universität für Bodenkultur) CARs mit steuerbaren Schaltern realisiert, bei denen die Zusammenlagerung zweier Untereinheiten zum fertigen CAR durch die Gabe eines Arzneimittels ausgelöst werden kann.