Covestro: COVID-19 drückt Ergebnis

Im ersten Halbjahr schrieb der deutsche Spezialchemiekonzern einen Verlust von 32 Millionen Euro. Als Gründe nennt er niedrigere Absatzmengen und -preise infolge der Corona-Pandemie.

Foto: Covestro
Covestro-Vorstandschef Thomas Steilemann: „Wir steuern Covestro weiterhin entschieden durch diese Krise.“

 

Glänzend liefen die Geschäfte des deutschen Spezialchemiekonzerns Covestro im ersten Halbjahr 2020 eher nicht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 sank der Umsatz um 22,7 Prozent auf 4,94 Milliarden Euro, was hauptsächlich geringeren Absatzmengen und -preisen geschuldet war. Das EBITDA verminderte sich um 57,9 Prozent auf rund 379 Millionen Euro. Letzten Endes blieb ein Verlust von 32 Millionen Euro, nachdem Covestro im ersten Halbjahr 2019 einen Gewinn von 368 Millionen Euro dargestellt hatte.

 

Die Konzernführung um Vorstandschef Thomas Steilemann begründet dies mit der COVID-19-Pandemie. Deren Auswirkungen zeigten sich vor allem in zweiten Quartal, konstatierte Steilemann. In diesem Zeitraum brach der Umsatz um 32,9 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro ein, das EBITDA sogar um 72,8 Prozent auf 125 Millionen Euro. Allerdings gab sich Steilemann kämpferisch: „Wir haben rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen, um unsere Belegschaft zu schützen, Produktion und Lieferketten aufrechtzuerhalten und unsere Kunden kontinuierlich zu beliefern. Das ist uns bislang sehr erfolgreich gelungen und wir steuern Covestro weiterhin entschieden durch diese Krise.“

 

Das heißt: Die Arbeitszeit wird reduziert, die Entgelte werden - vorerst bis Ende November - entsprechend gekürzt, und das nicht nur in Deutschland, hieß es seitens des Konzerns: „Alle Konzerngesellschaften von Covestro außerhalb Deutschlands setzen vergleichbare landesspezifische Maßnahmen zur Kostenreduktion um.“ Der Vorstand und der Aufsichtsrat verringern ihre Vergütungen um jeweils 15 Prozent. Insgesamt will Covestro heuer rund 300 Millionen Euro einsparen, davon 130 Millionen durch Restrukturierungen und 200 Millionen durch Investitionskürzungen. Investiert werden heuer nur etwa 700 Millionen Euro statt, wie ursprünglich geplant, 900 Millionen Euro, heißt es im Halbjahresbericht.

 

Die Covestro-Führung geht davon aus, dass die COVID-19-Pandemie das Geschäft noch längere Zeit negativ beeinflussen wird. Die Pandemie sei „derzeit die größte Herausforderung für Covestro“.