Dialog-Plattform für „Personalisierte Medizin“ vorgestellt

Roche Österreich präsentierte gemeinsam mit Wissenschaftlern aus den Bereichen Onkologie, Chirurgie und Bioinformatik die Initiative „Medizin für mich“, die dem breiten gesellschaftlichen Dialog zu Chancen und Grenzen der Präzisionsmedizin dienen will.

Bild: Roche Österreich
Studentin „Mira Hoffnung“ nimmt den Besucher der Website wwww.medizinfuermich.at mit auf eine Reise durch die Personalisierte Medizin.

 

Als Anlaufstelle für die breitere Öffentlichkeit wurde die Website wwww.medizinfuermich.at geschaffen, auf der Interviews mit Patienten, Ärzten und Forschern zu finden sind. Medizinstudentin „Mira Hoffnung“ begleitet den Besucher auf einer Reise, auf der die Möglichkeiten neuer, molekularbiologisch zugeschnittener Therapie-Ansätze in einfach verständlicher Sprache dargestellt werden.

„Es geht darum, aufzuklären, Verständnis zu schaffen, Wissen zu vertiefen“, erklärte Veronika Mikl, Public Affairs Director bei Roche Österreich im Rahmen der Präsentation der Initiative: „Wir wollen aber auch Grenzen aufzeigen, um keine falschen Hoffnungen zu wecken.

 

Maßgeschneiderte Therapien auf bioinformatischer Grundlage

Der vielfach gebräuchliche Begriff „Personalisierte Medizin“ meine dabei nicht, dass jeder Patient seine individuellen Medikamente erhalte, sondern dass aufgrund des fortgeschrittenen molekularbiologischen Wissens Krankheiten heute viel besser in Subgruppen untergliedert und daher präziser behandelt werden können, wie Hellmut Samonigg, Spezialist für Hämatoonkologie und Rektor der Medizin-Uni Graz klarstellte. Es sei daher besser von „Präzisionsmedizin“ zu sprechen. Michael Gnant, Professor für Chirurgie an der Medizinischen Universität Wien, erzählte von beeindruckenden Erfolgen in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen wie Brustkrebs oder Melanom.

Grundlage dafür ist die Auswertung von Daten aus genomischen Hochdurchsatz-Experimenten, die mit den Werkzeugen der Bioinformatik möglich geworden ist, wie Ivo Hofacker, Vorstand des Instituts für Theoretische Chemie der Uni Wien darstellte: „Was wir heute kennen, ist nur die Spitze des Eisbergs“. 98 Prozent des Genoms würden nicht für ein bestimmtes Protein codieren, man verstehe heute nicht ausreichend, was Mutationen in diesem Bereich bedeuten. Hier sei noch viel Grundlagenforschung erforderlich, so Hofacker.