Die Rolle der Micro-RNAs bei Fettsucht und Diabetes
Im Rahmen der Tagung „Neun Jahre Gen-Au-Programm“ in Innsbruck präsentierte ein Forscherteam rund um Marcel Scheideler von der TU Graz neueste Ergebnisse zur Rolle von Micro-RNAs (miRNAs) im menschlichen Fettstoffwechsel.

Micro-RNAs können die Proteinsynthese hemmen, in dem sie die dafür erforderliche Messenger-RNA abfangen und sich an diese binden. miRNA-27b tut dies zum Beispiel für das Protein PPARgamma, wie Michael Karbiener aus dem Team von Marcel Scheideler herausfand. Von diesem Protein ist bekannt, dass es die Aufnahmefähigkeit des Fettgewebes steigert, aus diesem Grund wird es auch als Target für die Bekämpfung von Diabetes verwendet – einer Erkrankung, die Folge der Überschreitung der Fetteinlagerung des weißen Fettgewebes sein kann. Die darauf abzielenden Medikamente sind aber noch mit vielen Problemen behaftet. Die Hemmung von miRNA-27b könnte nun ein Ansatz sein, diesen Typ von Arzneimittel in geringerer Dosis und mit weniger Nebenwirkungen anwenden zu können.
Die Arbeiten der Scheideler-Gruppe fanden im Rahmen des Gen-Au-Teilprojekts zu nichtcodierender RNA statt, das von Alexander Hüttenhofer von der Medizinischen Universität Innsbruck und Norbert Polacek von der Universität Bern geleitet und vom Center of Excellence in Medicine and IT (CEMIT) in Innsbruck koordiniert wird.