„Endlich Klarheit über Brexit“

Die britische Chemieindustrie beurteilt den Ausgang der Parlamentswahl am 12. Dezember grundsätzlich positiv. Sie verlangt aber rasche Verhandlungen über das geplante Freihandelsabkommen.

Foto: UK Ministry of Defence Crown Copyright / LPhot Barry Swainsbury
Weiter verhandeln: Auch nach der Parlamentswahl ist der Kurs Großbritanniens in Sachen EU-Austritt nicht vollständig fixiert.

 

Verhalten positiv beurteilt der britische Chemieindustrieverband Chemical Industries Association (CIA) das Ergebnis der Parlamentswahl vom vergangenen Donnerstag. Bekanntlich errangen die Konservativen eine absolute Mehrheit an Mandaten. Sie können somit alleine regieren und den formellen EU-Austritt Großbritanniens („Brexit“) per 31. Jänner 2020 fixieren. Damit besteht laut CIA „die politische Klarheit und Gewissheit, die die Industrie immer suchte“. Nun gehe es darum, die konkreten Austrittsbedingungen festzulegen sowie eine Handelspartnerschaft mit der Europäischen Union zu erzielen. Dies müsse der Chemiebranche ermöglichen, zu wachsen und weiterhin zur britischen Wirtschaft sowie zum Leben aller britischen Bürger beizutragen.

 

CIA-Chef Steve Elliott verlautete, sein Verband sei bereit, mit Premierminister Boris Johnson, dessen Regierung, allen politischen Parteien sowie der Verwaltung zusammenzuarbeiten, um die brititsche Industrie im gesamten Land zu stärken. Die CIA werde die britische Regierung und die Europäische Union bei der raschestmöglichen Ausarbeitung eines Freihandelsabkommens unterstützen. Ferner sei sie auch bestrebt, enge Beziehungen mit der EU auf regulatorischer Ebene aufrechtzuerhalten. Und schließlich wolle sie die Verfügbarkeit bestausgebildeter Arbeitskräfte aus aller Welt für die britische Chemieindustrie sicherstellen.

 

Nach drei Jahren des Stillstands bleibe zu hoffen, den „Brexit“ nun rasch vollziehen zu können, ergänzte Elliott. Die Chemieindustrie bekenne sich zu dem Ziel Premierminister Johnsons, die CO2-Emissionen der britischen Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 auf Null zu reduzieren. Dies sei nur mithilfe der Produkte und Technologien der Chemiebranche möglich. Es gelte, die dafür notwendigen Investitionen in Technologien und Infrastrukturen zu gewährleisten.