Endress+Hauser im "Corona-Modus"

Das Messtechnik-Unternehmen Endress+Hauser hat in den vergangenen Wochen trotz Einschränkungen in der Produktion und Verzögerungen in der Logistik den Betrieb aufrechterhalten und seine Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgt.

Bild: Endress+Hauser
Clemens Zehetner, Leiter Marketing & Solution bei Endress+Hauser Österreich: „Trotz ungewöhnlicher Erhöhungen der Logistikkosten können wir im Moment die Preise stabil halten.“

Endress+Hauser blickt auf herausfordernde Wochen zurück. In einigen Branchen gingen die Anfragen aufgrund von Betriebsschließungen und Kurzarbeit zurück, Life-Sciences- und Lebensmittel-Industrie waren aber auch während der COVID-19-Einschränkungen auf Messgeräte und Dienstleistungen des Unternehmens angewiesen. Dazu mussten aber Produktion und Logistik unter den veränderten Rahmenbedingungen funktionsfähig bleiben.

Schon im Vorfeld hat man daher eine eigene Task Force eingerichtet und die Materialverfügbarkeit in den Werken auf mehrere Wochen sichergestellt. „Durch Werksschließungen, beispielsweise im Produktionswerk für Temperaturmessgeräte in Italien, und eingeschränkte Produktionskapazitäten im Werk für magnetisch induktive Durchflussmessgeräte kam es teilweise zu längeren Lieferzeiten“, erzählt Clemens Zehetner, Leiter Marketing und Solution bei Endress+Hauser Österreich. Und auch wo die Produktion ohne Unterbrechung weiterlief, wie in den Werken von Endress+Hauser in Deutschland und der Schweiz, kam es aufgrund der Beschränkungen im Transport, beim Zoll und seitens der Logistikdienstleister zu Verzögerungen. „Gerade auch der reduzierte Passagierverkehr führt am Weltmarkt zu ungewöhnlichen Erhöhungen der Logistikkosten, im Moment können wir aber die Preise stabil halten“, so Zehetner. Mittlerweile liegt auch die Produktion in Frankreich und Italien wieder bei nahezu 100 Prozent.

 

„Kein Kundenanruf ging ins Leere“

Einen hohen Stellenwert hatte bei Endress+Hauser in dieser Zeit die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden. Ab dem 16. März arbeitete das gesamte Team mit Ausnahme von Warenübernahme und Servicetechnikern im Home-Office. „Auch die Telefonzentrale konnte ins Home-Office verlegt werden, sodass kein Kundenanruf ins Leere ging“, sagt Zehetner. Seit 4. Mai ist nun ein Teil der Mitarbeiter unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen im Büro tätig, der andere daheim, nach einer Woche wird gewechselt. „Wir haben auch bereits Ende Februar zusätzlich zu den Reiseeinschränkungen Seminare abgesagt wurden, obwohl es zum damaligen Zeitpunkt noch auf etwas Unverständnis gestoßen ist“, so Zehetner.

Auch bei Endress+Hauser erfuhr das digitale Business eine Steigerung, obwohl Außen- und Innendienstmitarbeiter Kundengespräche und Online-Konferenzen durchführen. „Das persönliche Kundenportal 'My Endress+Hauser' bietet zahlreiche Möglichkeiten. Der Kunde kann technische und kaufmännische Informationen sowie Angebote online einholen und Anfragen und Bestellungen digital abwickeln“, erläutert Zehetner. Die Servicetechniker (immerhin 20 von insgesamt 80 Beschäftigten in Österreich) waren auch während der Ausgangsbeschränkungen im Einsatz bei den Kunden. „Zusätzlich wurde der visuelle Support als kostenlose Dienstleistung angeboten, damit auch Kunden, bei denen kein Einsatz eines Technikers vor Ort möglich ist, optimale Unterstzützung Support erhalten“, so Zehetner.