Erstmals in Europa ist im Uniklinikum Heidelberg der neue <a href=http://www.medtronic.com>Medtronic</a>-Defibrillator "Concerto" implantiert worden, der vielfältig bei Herzrhythmusstörungen einsetzbar ist und drahtlos programmiert werden kann. Vor allem Patienten mit einer schweren Herzmuskelschwäche sollen von dem neuen Gerät profitieren.<% image name="Defibrillator" %><p>
<small> Das neue Defibrillator-Modell Concerto von Medtronic. </small>
Defibrillatoren unterbrechen durch einen Elektroschock kreisende elektrische Erregungen im Herzen. Ein derartiger Schock kann mit Hilfe eines Notfall-Defibrillatorgerätes durch Auflegen breitflächiger Elektroden auf die Brustwand des Patienten ausgelöst werden.
Gefährdeten Patienten mit schwer behandelbaren Rhythmusstörungen wird die Miniaturausgabe eines Defibrillators implantiert, der die schweren Rhythmusstörungen erkennt und bei Bedarf den rettenden Stromstoß bereits kurz nach Beginn der Rhythmusstörung auslöst. Ohne ein derartiges Gerät droht der plötzliche Herztod.
Das knapp handtellergroße Gerät wird unter dem Schlüsselbein eingesetzt. Seine drei Elektroden reichen zum rechten Vorhof und an beide Herzkammern. Je nach Bedarf können unterschiedliche Funktionen des Geräts drahtlos von außen eingestellt werden: Der neue Defibrillator-Typ kann gleichzeitig die Funktion eines Schrittmachers übernehmen. Er gibt dabei regelmäßige elektrische Impulse an den Herzmuskel ab, die die Pumpaktionen der Herzkammern wieder in Einklang bringen und dadurch deren Pumpleistung verbessern.
Falls erforderlich reagiert der Defibrillator auf gefährliche Rhythmusstörungen mit einem Stromschlag und stellt den normalen Herzrhythmus wieder her. In manchen Fällen betrifft das unkontrollierte Herzflimmern nur die Vorhöfe. Dieser Zustand ist zunächst nicht lebensbedrohlich, da die Herzkammern weiterhin kontrahieren und Blut durch den Körper pumpen - allerdings reduziert. Diese eingeschränkte Herzfunktion wird von vielen Patienten als deutliche Leistungsminderung wahrgenommen, zudem besteht bei Vorhofflimmern das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln, die zu Herz- und Hirninfarkten führen können. Eine Therapieform des Vorhofflimmerns wird als Kardioversion bezeichnet und ist auch mit dem neuen Gerät möglich.
Einmal täglich misst das Gerät den Wassergehalt in der Lunge und stellt fest, ob sich bei einer Herzschwäche Wasser in der Lunge gesammelt hat. Dadurch kann eine Therapie frühzeitig begonnen werden. Über eine Reichweite von 2-5 m kann ein "Home Monitor" oder das Programmiergerät in der Klinik via Funk Daten abrufen und Einstellungen vornehmen. Gegen Handy-Störungen ist der Defibrillator geschützt.Gezielte Stromschläge gegen das Herzflimmern