Jährlich 2,1 Milliarden Euro Gesundheitsnutzen durch REACH

Das europäische Chemikalienmanagementsystem hilft, die Herstellung und Verwendung gefährlicher Substanzen erheblich einzuschränken. Der Nutzen übersteigt den Aufwand deutlich, zeigt eine Studie der ECHA.

Foto: ECHA / Lauri Rotko
Deutlich weniger: Laut ECHA sinkt der Eintrag gefährlicher Substanzen in die Umwelt durch REACH um etwa 95.000 Tonnen pro Jahr.

 

Das Chemikalienmanagementsystem REACH bringt den Bürgern der EU einen gesundheitlichen Nutzen von rund 2,1 Milliarden Euro pro Jahr. Das zeigt die Studie „Costs and benefits of REACH restrictions proposed between 2016-2020 February 2021“, den die Chemikalienagentur ECHA am 16. Februar veröffentlichte. Ihm zufolge ist der Nutzen rund vier Mal so hoch, wie die Kosten für die Umsetzung der Herstellungs- und Verwendungsbeschränkungen für gefährliche Stoffe sind. Sie können mit etwa 500 Millionen Euro pro Jahr beziffert werden. Laut ECHA haben die Beschränkungen zur Folge, dass der Eintrag gefährlicher Substanzen in die Umwelt um etwa 95.000 Tonnen pro Jahr absinkt. Allein auf Mikroplastik entfallen davon 25.000 Tonnen.

 

Peter van der Zandt, der ECHA-Direktor für Risikomanagement, konstatierte, die Einschränkungen durch REACH seien „ein mächtiges und wirksames Mittel, um die Risiken durch die Verwendung von Chemikalien in der EU zu begrenzen und die Substitution voranzutreiben. Unsere Studie beweist, dass ihr Nutzen erheblich höher ist als der mit ihnen verbundene Aufwand“.

 

Wie es in dem Bericht heißt, fielen für die Beschränkungen im Rahmen von REACH im Zeitraum 2010 bis 2020 Kosten von insgesamt etwa 1,7 Milliarden Euro an. Der Löwenanteil entfiel auf Investitionen zum Ersatz der fraglichen Substanzen. Dadurch sei die Zahl der diesen Chemikalien ausgesetzten Endverbraucher und Arbeiter in der EU um rund sieben Millionen gesunken.

 

Seit 2010 erarbeiteten die wissenschaftlichen Komitees der ECHA insgesamt 36 Vorschläge für Produktions- und Verwendungsbeschränkungen. Davon entstanden 22 aufgrund von Vorschlägen der EU-Mitgliedsstaaten, die übrigen 14 infolge von Untersuchungen der ECHA alleine oder in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten. Von den 36 Vorschlägen entschied die EU-Kommission bisher 22. Sie befürwortete 20 und lehnte nur zwei ab. Weitere acht Fälle liegen der Kommission vor. Die übrigen sechs durchlaufen noch den Meinungsbildungsprozess innerhalb der ECHA.