MSD: Medikament statt Vakzin gegen SARS-CoV-2

Mit der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus ist der US-amerikanische Pharmakonzern nach eigener Einschätzung gescheitert. Bei den Arbeiten an Arzneimitteln zu dessen Bekämpfung sieht er jedoch Fortschritte.

Foto: Merck (MSD)
MSD-Hauptsitz in Kenilworth, New Jersey: Weiter arbeiten an Arzneimitteln gegen SARS-CoV-2

 

Der US-amerikanische Pharmakonzern Merck (außerhalb der USA und Kanadas: Merck Sharp & Dohme, MSD) beendete seine Arbeiten an Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Laut einer Aussendung erwiesen sich die beiden Wirkstoffkandidaten V590 und V591 in klinischen Phase-1-Studien zwar als gut verträglich. Die von ihnen hervorgerufene Immunantwort sei jedoch schwächer gewesen als jene von Impfstoffen bzw. Kandidaten der Konkurrenz. Wegen der Einstellung der Arbeit an den Impfstoffen entstehe dem Konzern eine finanzielle Belastung, die sich aber nicht auf die Bilanz auswirken werde. Die Resultate der Studien mit V590 und V591 würden in einem anerkannten Fachjournal veröffentlicht, kündigte MSD an,

 

Gleichzeitig betonte der Konzern, die Entwicklung von Arzneimitteln gegen die von SARS-CoV-2 verursachte COVID-19-Erkrankung fortzusetzen. Dafür stünden zwei Wirkstoffkandidaten zur Verfügung, nämlich MK-7110 und MK-4482 (Molnupiravir). An MK-4482 arbeitet MSD gemeinsam mit der in Miami im Bundesstaat Florida ansässigen Ridgeback Biotherapeutics. Ridgeback erhielt im vergangenen Dezember von der U. S. Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung für ein Medikament gegen Ebola.

 

Mit MK-7110 läuft eine Phase-3-Studie, die laut MSD vielversprechende Zwischenergebnisse zeigte. So sei es gelungen, das Risiko des Versagen des Atmungssystems erheblich zu verringern. Die endgültigen Resultate der Studie erwartet der Konzern noch im laufenden Quartal. MK-4482 befindet sich gegenwärtig in einer Phase-2/3-Studie, deren Abschluss im Mai erfolgen soll. Mit ersten Ergebnissen wird im ersten Quartal gerechnet. MSD kündigte an, diese zu veröffentlichen, „wenn sie klinisch aussagekräftig sind“.