Mückstein geht

Der Gesundheitsminister tritt nach einem Jahr zurück. Aus Begründung nennt er nicht das vielfach kolporierte Hickhack um die Pandemiebekämpfung, sondern die Belastung durch das Leben unter Polizeischutz.

Foto: Stefanie Freynschlag
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein: Rücktritt ohne Fragen

 

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein verkündete am 3. März seinen Rücktritt. Er könne nicht mehr die notwendigen 100 Prozent Leistung erbringen und bleibe damit hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück, begründete der Wiener Arzt seinen Schritt. Zugesetzt hätten ihm insbesondere ständige Bedrohungen sowie die Notwendigkeit, seit Monaten rund um die Uhr unter Polizeischutz leben zu müssen. Das habe auch seine Familie sehr belastet. „Das hält man nicht lange aus“, konstatierte Mückstein. Den Namen seines Nachfolgers nannte Mückstein nicht. Er werde diesem jedoch in den kommenden Tagen ein geordnetes Haus übergeben und bis dahin die Geschäfte weiterführen, beschied der scheidende Minister.

 

Er betonte, es sei für ihn ein „großes Privileg“ gewesen, die Gesundheitspolitik ein Jahr lang mitgestalten zu dürfen. Es sei gelungen, viel weiterzubringen: „Aber die Pandemie hat uns auch auf eine harte Probe gestellt.“ Ihm sei es immer darum gegengen, „Menschenleben zu bewahren und das Gesundheitssystem zu schützen“. Mittlerweile seien sieben von zehn Österreichern geimpft. Auch stehe „ein halbes Dutzend“ Medikamente zur Bekämpfung von COVID-19 zur Verfügung.

 

Ausdrücklich dankte Mückstein dem Regierungsteam. Namentlich nannte er Vizekanzler Werner Kogler und Bundeskanzler Karl Nehammer. Mit dem Letztgenannten verbinde ihn „der pragmatische Zugang“. Zum vielfach kolportierten Hickhack um die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie, insbesondere die neuesten Öffnungsschritte, nahm Mückstein nicht Stellung. Fragen ließ er nicht zu.