Chemiker der Ruhr-Uni Bochum um Christof Wöll ersetzten die bei SAMs üblicherweise als Anker dienende -SH-Gruppe durch die etwas größere Thioacetatgruppe -SCOCH<small>3</small>. Das Ergebnis war ebenfalls eine geordnete Dünnschicht, jedoch stehen die angehefteten Moleküle nicht aufrecht, sondern legen sich auf der Unterlage flach. <% image name="SAMs" %><p>
<small> In SAMs stehen Moleküle normalerweise senkrecht von der Oberfläche weg. Wird statt der schwefelhaltigen Thiolgruppe eine Thioacetatgruppe als Anker verwendet, legen sich die Moleküle jedoch flach hin (rechts). Das eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten. </small>
Wie von Zauberhand bilden sich geordnete, dünnste, organische Schichten auf metallischen Oberflächen aus, wenn man sie in spezielle Lösungen taucht: Diese Self Assembled Monolayers (SAM) haben inzwischen für die Herstellung von Sensoren, Korrosionsschutz und als Schmierstoff eine breite Anwendung gefunden haben. Die jeweils eingesetzten Moleküle verankern sich dabei auf den Oberflächen durch Ausbilden einer chemischen Bindung. Als Anker dient normalerweise eine schwefelhaltige Thiolgruppe (-SH).
Kommt dieses Molekül in Kontakt mit einem Metall, spaltet sich das H-Atom ab und es entsteht eine feste Bindung zwischen dem Schwefel und der Unterlage. "Prinzipiell ist es möglich, eine SH-Gruppe an jedes organische Molekül anzufügen, allerdings kann die dazu erforderliche Synthesechemie unter Umständen recht kompliziert sein", so Wöll. Er konnte nun neue Effekte mit einer Thioacetatgruppe erzielen: Dabei entstehen zwar ebenfalls SAMs, diese zeigen aber eine andere molekulare Orientierung. Jetzt soll geklärt werden, welche Anwendungen diese neue Anordnung eröffnet. Neuartige selbstorganisierende Monoschichten gezüchtet