Neue Studie analysiert Lebenszyklus von PVC

Sämtliche Aspekte des nicht unumstrittenen Kunststoffes Polyvinylchlorid (PVC) analysierte das Institut für industrielle Ökologie im Auftrag der österreichischen PVC-Branche im Rahmen der Expertise "PVC HEUTE". Jeweils ein Endbericht wurde zu <a href=http://www.indoek.noe-lak.at/downloads/Hart-PVC_Endbericht.pdf >Hart-PVC</a> als auch zu <a href=http://www.indoek.noe-lak.at/downloads/Weich-PVC_Endbericht.pdf>Weich-PVC</a> verfasst. <% image name="Kabel" %><p> <small> Mit der neutralen Betrachtung will die österreichische PVC-Industrie – in Österreich werden jährlich rund 100.000 t PVC (etwa als Kabelstränge) verarbeitet oder importiert – insbesondere Bestrebungen der öffentlichen Beschaffung nach PVC-Vermeidung eindämmen. </small> "Wir meinen, dass für die generelle Diskriminierung des Werkstoffs, die in einigen Bereichen und Kommunen derzeit besteht, keine wissenschaftlich haltbaren Argumente bestehen", erläutert Theodor Znidaric, Sprecher der österreichischen PVC-Hersteller. "Nicht zuletzt durch die europaweiten Bemühungen der Industrie im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative 'Vinyl 2010' ist PVC heute ökologisch allen Alternativmaterialien zumindest gleichwertig." &#8226; <b>Positiv hervorgehoben</b> wird vor allem die Rohstoffverfügbarkeit - PVC basiert zu 43 % auf Erdöl und zu 57 % auf Steinsalz - sowie der vergleichsweise geringe Energiebedarf in der Erzeugung. Vorteilhaft seien zudem der Preis, technische Eigenschaften sowie die Gebrauchseignung. &#8226; Bei der Rohstoffbereitstellung durch die Chlorchemie seien mittlerweile <b>Umweltbelastungen ausgeschlossen</b>; zudem werden Cadmium und Blei als Stabilisatoren nunmehr vermieden. Zu berücksichtigen sei allerdings, dass die in den letzten Jahren erreichten Verbesserungen sich größtenteils nur auf Mittel- und Westeuropa beschränken. Produktionsstandorte in Fernost und Übersee können davon deutlich abweichende Bedingungen aufweisen. &#8226; Noch nicht völlig entspannt, aber eine positive Tendenz zeige die Situation bei der Umstellung der Elektrolyse auf das <b>Membranverfahren</b>. Im <b>Abfallbereich</b> entspreche die aktuelle Situation allerdings noch nicht der Zielsituation - wegen des Chloranteils trägt PVC zu etwa ein bis zwei Drittel der Chlorfracht im Restmüll bei. Diese ist zwar nicht umweltgefährdend, führt aber zu geringerer thermischer Nutzungsmöglichkeiten. Für das Recycling von Weich-PVC bestehen derzeit erst Sammelsysteme für einzelne Produktbereiche (Kabel, Bodenbeläge) - hier würde sich eine Verbreiterung der Recyclingschienen anbieten. &#8226; Im <b>Brandverhalten</b> weisen PVC-Produkte generell Nachteile durch die Chlorwasserstoff- und Dioxinbildung auf, als vorteilhaft erweise sich dagegen die relativ geringe Entflammbarkeit der PVC-Matrix. &#8226; Bei der Verwendung von Phthalaten als <b>Weichmacher</b> zeigen DINP und DIDP kein Risiko, DEHP dagegen sollte insbesondere bei Medizinprodukten ersetzt werden. <small> <b>In Westeuropa</b> wurden 2004 rund 6,8 Mio t PVC verarbeitet; der Bedarf steigt jährlich um rund 4 %. <b>In Österreich</b> werden jährlich rund 100.000 t verarbeitet oder als Halb- oder Fertigprodukte importiert. Rund 90 % davon machen langlebige Anwendungen, vor allem im Baubereich (Fenster, Rohre, Dichtungsbahnen und Bodenbeläge), in der Elektro- und Elektronikindustrie (Kabel) und im Bereich Kfz/Transport (Lkw-Planen) aus. Dazu kommen Spezialanwendungen in der Medizin- und Umwelttechnik. </small> Neue Studie analysiert Lebenszyklus von PVC