„Niederösterreichischer JungforscherInnenkalender 2023“ erschienen

In den Räumen der Landesbibliothek in St. Pölten wurde am 29. November ein Kalender präsentiert, für den zwölf an den niederösterreichischen Technopolen forschende Damen und Herren vor Kamera und Mikrofon gebeten wurden.

Bild: Daniel Hinterramskogler
Die Damen und Herren Jungforscher gemeinsam mit Landesrat Jochen Danninger und dem Team der ecoplus bei der Präsentation in der Niederösterreichischen Landesbibliothek.

Florian Pfaffeneder-Mantei ist ein vielseitiger Mensch. Er hat ein Studium der Zahnmedizin absolviert, ist Oberarzt im Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Danube Private University und Senior Researcher in der Abteilung Chemie und Physik der Materialien an dieser Einrichtung. Dort beschäftigte er sich mit der Verbesserung der Materialeigenschaften von Dental-Bohrern, mit Zahnimplantate, die sich besser in den Knochen integrieren oder Osteosynthese-Schrauben, die wieder leicht aus diesem zu entfernen sind. In seiner Freizeit widmet er sich liebevoll seinem Garten. Als Pfaffeneder-Mantei bei der Präsentation des „Niederösterreichischen JungforscherInnenkalenders 2023“ auf die Bühne gebeten wurde, wusste er im Detail über die Technik der Silberplattenfotografie Bescheid, mit der er für den Kalender abgelichtet wurde und konnte sie bis zu ihren historischen Wurzeln zurückverfolgen.

Menschen wie Pfaffeneder-Mantei sind in der Neuausgabe des Kalenders vorgestellt: junge Forscher, die an einem der niederösterreichischen Technopol-Standorte Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg mit Neugier und Herzblut einem Forschungsthema nachgehen – und sich dennoch nicht im Elfenbeinturm verkriechen, sondern gesellschaftliches Engagement zeigen. Auf die im Steckbrief des Kalenders gestellte Frage, in welchen Bereichen das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft verbessert werden sollte, antworteten fast alle Befragten, dass wissenschaftliche Vorgehensweise und Ergebnisse besser in die Gesellschaft hinein kommuniziert werden müssen.

 

Ehrliche Form der Fotografie

Ein Stück davon will auch der „Niederösterreichischen JungforscherInnenkalenders 2023“ leisten. Das Team um Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen und Technologie der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, hat sich dafür diesmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die zwölf Forscher und Forscherinnen, die im Kalender präsentiert werden, wurden mittels eines in den Jahren 1850/1851 entwickelten Kollodium-Nassplattenverfahrens und einer Holzkamera aus dem Jahre 1894 von Fotokünstler B.M. Kowalsky abgelichtet. „Diese Form der Fotografie hat eine gewisse Ehrlichkeit“, meinte Pfaffeneder-Mantei, als ihn Zeppelzauer im Rahmen der Präsentation interviewte. Jedes Bild ist mit viel handwerklicher Arbeit verbunden, es wird gleichsam für die Ewigkeit festhalten, was den flüchtigen Augenblick überdauert, „nicht wie eines von 100 Handy-Fotos“, so Pfaffeneder-Mantei.

Begleitend dazu hat Jürgen Adelmann die wissenschaftlichen Zukunftshoffnungen zu Interviews gebeten, die als Podcast-Serie online verfügbar ist. Die Forscher sprechen dabei über ihren Werdegang und ihre Forschung und verraten, was ihnen abseits des Berufs zu Kraft und Entspannung verhilft. Das Projekt verbindet damit gezielt die analoge Fototechnologie mit digitalen Podcast-Interviews, um zu zeigen, wie Forschung und Entwicklung in kurzer Zeit den Alltag verändert haben.

„Ein erfolgreicher Forschungsstandort kann nur gesichert werden, wenn der Nachwuchs an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht ausgeht“, sagte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger im Rahmen der Präsentation in den Räumen der Niederösterreichischen Landesbibliothek in St. Pölten. Es müsse daher gelingen, auch weiterhin zahlreiche junge Menschen für einen Beruf in der Wissenschaft zu begeistern. „Die Landesbibliothek ist nicht zufällig als Ort ausgewählt worden“, ergänzte ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, „sie ist eine öffentlich zugängliche Einrichtung, die allen Menschen offensteht.“

Der „JungforscherInnen-Kalender 2023“ hat eine Auflage von 500 Stück und wird exklusiv an Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute, Technopolpartnerbetriebe und wissenschafts-interessierte Personen verteilt. Auf dem Titelblatt ist Laura Bettiol zu sehen, die in der Abteilung Aerospace Engineering der Fotec Forschungs- und Technologietransfer GmbH im Bereich der Satellitenantriebstechnik forscht.

Die Podcastserie ist unter https://noe-jungforscherinnen-kalender-2023.stationista.com/ zu finden.