Boehringer Ingelheim und Sanofi planen Asset Swap

Boehringer Ingelheim will den Geschäftsbereich Tiergesundheit von Sanofi (Merial) übernehmen. Im Gegenzug soll Sanofi das Selbstmedikations-Geschäft (CHC) von Boehringer Ingelheim sowie eine Barzahlung von 4,7 Milliarden Euro erhalten. Das CHC-Geschäft von Boehringer Ingelheim in China ist aus der Transaktion ausgenommen, teilten die beiden Pharmakonzerne in einer Aussendung mit. Ihr zufolge haben sie eine Vereinbarung über „exklusive Verhandlungen“ zu dem geplanten Tausch (Asset Swap) geschlossen.

Boehringer-Ingelheim-Chef Andreas Barner
Bild: Boehringer Ingelheim
Boehringer-Ingelheim-Chef Andreas Barner: Führungsrolle im Bereich Tiergesundheit anstreben

 

Durch die Übernahme von Merial würde Boehringer Ingelheim nach eigenen Angaben zum „zweitgrößten Anbieter im weltweiten Markt für Tiergesundheit“ und könnte in diesem Geschäftsfeld einen Jahresumsatz von rund 3,8 Milliarden Euro erwirtschaften. Merial ist vor allem auf Pharmaprodukte Haustiere und Geflügel spezialisiert, Boehringer Ingelheim auf Arzneien für Schweine. Sanofi wiederum käme im Bereich CHC künftig auf rund 5,1 Milliarden Euro Jahresumsatz sowie einen weltweiten Marktanteil von 4,6 Prozent und würde damit die Nr. 1 in diesem Geschäftsfeld.

 

Andreas Barner, der Vorsitzende der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim, verlautete, die „Konzentration auf unsere Kernkompetenzen und auf Geschäftsfelder, in denen wir bereits eine weltweit führende Rolle einnehmen oder sie erreichen können, ist für uns von strategischer Priorität.“ Durch das Tauschgeschäft mit Sanofi „würde ein weltweit führendes Unternehmen entstehen.“ Ähnlich äußerte sich der Vorstandschef von Sanofi, Olivier Brandicourt. Auch er sieht in der Transaktion eine Möglichkeit, „strategische Kernziele“ seines Konzerns zu erreichen und „Weltmarktführer im attraktiven Bereich für nicht verschreibungspflichtige Medikamente zu werden.“