Die EU-Kommission hat das Kartell in Sachen Chloropren-Kautschuk mit einer Gesamtstrafe von 243,2 Mio € bedacht. Bayer, die italienische ENI, die japanischen Hersteller Denka und Tosoh sowie DuPont und Dow teilten sich 1993-2002 den Markt in Europa untereinander auf und trieben so die Preise in die Höhe.<% image name="Gerichtshammer" %><p>
ENI wird wegen eines wiederholten Kartellverstoßes den Löwenanteil von 132,2 Mio € in die EU-Kasse überweisen. Bayer hingegen entgeht dank einer frühen Beichte einer Strafe von 201 Mio €.
Chloropren-Kautschuk ist unter anderem ein Grundstoff für Kondome. 2001 betrug der Umsatz damit in Europa rund 160 Mio €. Durch die lange Dauer des Kartells sei aber ein erheblicher Schaden entstanden. Verbraucher hätten voraussichtlich um mindestens 10 % überhöhte Preise gezahlt.
Bayer und ENI waren schon früher wegen der Beteiligung an vergleichbaren Kartellen bestraft worden. "Es ist enttäuschend, dass die Kautschukindustrie ihre Lektion immer noch nicht gelernt hat", sagt Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. 2007 hat die EU bisher Kartellstrafen von mehr als 3,3 Mrd € verhängt.Chloropren-Kautschuk: EU-Kartell bestraft