Novartis-Gewinn sinkt um sieben Prozent
Auch beim Umsatz und beim operativen Ergebnis verzeichnete der Schweizer Pharmakonzern im ersten Quartal 2021 erhebliche Rückgänge. Er führt dies auf die COVID-19-Pandemie zurück.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erwirtschaftete im ersten Quartal 2021einen Reingewinn von 2,05 Milliarden US-Dollar (USD), was um Währungseffekte bereinigt gegenüber dem ersten Quartal 2020 einen Rückgang um rund sieben Prozent bedeutet. Das operative Ergebnis brach um 14 Prozent auf 2,41 Milliarden USD ein, der Umsatz verringerte sich um zwei Prozent auf 12,41 Milliarden USD. Begründet war das nach Angaben des Unternehmens vor allem durch die COVID-19-Pandemie. Diese habe im Vorjahr zu Vorratskäufen geführt, in deren Folge die Nachfrage nach etlichen Arzneimitteln heuer geringer ausgefallen sei. Bei der Konzerntochter Sandoz brachen die Preise wegen der Vorverkäufe 2020 sowie der „steigenden Konkurrenz“ durchschnittlich um rund zehn Prozent ein, was einen Umsatzverfall um 13 Prozent auf rund 2,31 Milliarden USD zur Folge hatte. Gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2020 um rund 29,8 Prozent auf 31,8 Milliarden USD gestiegen ist die Verschuldung von Novartis. Nach Angaben des Unternehmens war das „war vor allem auf die Ausschüttung der Jahresdividende von7,4 Milliarden USD und den Nettogeldabfluss für Transaktionen mit eigenen Aktien in Höhe von 1,9 Milliarden USD zurückzuführen, die durch den Free Cashflow von 1,6 Milliarden USD teilweise kompensiert wurden“.
Vorstandschef Vasant („Vas“) Narasimhan zufolge geht Novartis davon aus, „dass sich die Performance von Sandoz nach einem schwierigen Quartal kurzfristig stabilisieren wird. Unsere breit angelegte Pipeline neuartiger Medikamente machte weitere Fortschritte mit der US-Zulassung von Entresto für das gesamte Spektrum chronischer Herzinsuffizienz und den positiven Ergebnissen zu unserer Radioligandentherapie gegen Prostatakrebs. Wir sind weiterhin zuversichtlich, unsere führende Pipeline voranzutreiben und unsere Wachstumsprognosen zu erfüllen“.
In einer Aussendung hieß es, die Geschäftstätigkeit des Konzerns sei „weiterhin stabil, und die Zahlungseingänge entsprechen dem normalen Geschäftsverlauf, wobei die Forderungslaufzeiten auf üblichem Niveau liegen. Novartis ist nach wie vor gut positioniert, um ihren laufenden finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, und verfügt über ausreichend Liquidität, um normale Geschäftsaktivitäten aufrechtzuerhalten“. Überdies entwickle Novartis zwei Medikamente zur Behandlung von COVID-19: „Diese sind so konzipiert, dass sie gleichzeitig auf mehrere verschiedene Stellen des SARS-CoV-2-Virus abzielen, um die antivirale Wirkung zu verstärken und sowohl zur Prophylaxe als auch zur Behandlung eingesetzt werden zu können.“
Ferner habe das Unternehmen mit dem US-amerikanischen Pharmakonzern Pfizer vereinbart, dessen COVID-19-Impfstoff Comirnaty zu produzieren. Das soll bereits im zweiten Quartal 2021 erfolgen. Für das deutsche Pharmaunternehmen Curevac wird Novartis heuer rund 55 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffkandidaten CVnCoV herstellen, im kommenden Jahr sollen es etwa 200 Millionen Dosen sein.
Als seine wesentlichsten Umsatzbringer im ersten Quartal 2021 nannte Novartis das Psoriasismittel Cosentyx mit einer Umsatzsteigerung um elf Prozent auf 1,05 Milliarden USD, das Herzinsuffizienzpräparat Entresto mit einem Umsatzplus von 34 Prozent auf 789 Millionen USD, das Krebsmedikament Promacta/Revolade (463 Millionen USD, +13%), das Krebspräparat Jakavi (363 Millionen USD, plus acht Prozent), Zolgensma, ein Mittel gegen spinale Muskelatrophie mit einem Umsatz von 319 Millionen USD (plus 81 Prozent), das Brustkrebsmedikament Kisquali (195 Millionen USD, plus 19 Prozent) und das Krebsmittel Kymriah (151 Millionen Euro, plus 55 Prozent).
Für das Gesamtjahr erwartet Novartis ein Wachstum des Nettoumsatzes „im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich“. Das operative Ergebnis soll „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ und stärker wachsen als der Umsatz. Zahlen nannte der Pharmakonzern nicht.