OMV: Neue ReOil-Anlage in Schwechat
Die Einrichtung ist ein wesentlicher Schritt zur Kommerzialisierung der Technologie. Sie kann jährlich bis zu 16.000 Tonnen an Kunststoffabfällen in Pyrolyseöl umwandeln, ein Ausgangsmaterial für wichtige Basischemikalien.

Die OMV errichtete in der Raffinerie Schwechat eine neue ReOil-Anlage zur Herstellung von Pyrolyseöl aus Kunststoffabfällen. Sie hat eine Kapazität von bis zu 16.000 Tonnen pro Jahr, was nach Angaben des Unternehmens „der jährlichen Kunststoffabfallmenge von 160.000 österreichischen Haushalten“ entspricht. Im Labormaßstab erzeugte die OMV ReOil erstmals 2009. Im Jahr 2018 ging eine Pilotanlage in Betrieb, die bis dato rund 2,1 Millionen Tonnen an Sekundärrohstoffen zu Pyrolyseöl verarbeitete. Diese Substanz ist der Ausgangsstoff für Basischemikalien, aus denen sich Produkte des täglichen Gebrauchs erzeugen lassen, von Lebensmittelverpackungen bis zu Kunststoffen für Elektroautos.
Generaldirektor Alfred Stern konstatierte, die neue ReOil-Anlage sei „ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, spätestens bis 2050 klimaneutral zu werden. Als Ergänzung zum mechanischen Recycling verarbeitet ReOil Kunststoffabfälle, die sonst nicht recycelbar wären, und führt sie wieder in die Wertschöpfungskette zurück. Mit unserer Strategie 2030 treiben wir die Kreislaufwirtschaft als Teil unserer verantwortungsvollen Transformation erfolgreich voran“.
Vorgesehen ist, in weiterer Folge eine kommerzielle ReOil-Anlage zu bauen, die jährlich bis zu 200.000 Tonnen an Altkunststoffen in Pyrolyseöl umwandeln kann. Am 12. März erhielt die OMV die Zusage der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) mit Sitz in Brüssel, das Vorhaben mit bis zu 81,6 Millionen Euro zu fördern. Der OMV zufolge ist dies die höchste öffentliche Förderung, die sie bis dato erhielt.