„Positives zweites Quartal“

Der deutsche Verband der Chemischen Industrie zeigt sich mit der aktuellen Lage und den Aussichten zufrieden.

VCI-Präsident Kurt Bock
Foto: BASF SE
VCI-Präsident Kurt Bock: „Die Industrie befindet sich im Aufschwung.“

 

Der Umsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie Deutschlands betrug im zweiten Quartal 2017 rund 46,9 Milliarden Euro. Er lag damit um 7,1 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres, meldete der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der die beiden Branchen vertritt. In Deutschland selbst erhöhte sich der Umsatz um etwa 4,1 Prozent. Im Ausland erwirtschaftete die chemisch-pharmazeutische Industrie ein Umsatzplus von 8,5 Prozent.

Nach Angaben des Verbands lagen die Erzeugerpreise um 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert, die Produktion stieg um 1,6 Prozent. Die Auslastung der Fabriken belief sich auf rund 86,9 Prozent und war damit „überdurchschnittlich hoch“, berichtete der VCI. Ihm zufolge liegt die „Normalauslastung“ der Anlagen bei rund 85 Prozent. Was die Zahl der Beschäftigten betrifft, verzeichneten die beiden Branchen ein Plus von 0,5 Prozent auf 449.300 Personen. Aus diesen Gründen sprach der VCI von einem „insgesamt positiven zweiten Quartal“.

 

Auch die Aussichten für das Gesamtjahr sind laut VCI zufriedenstellend. Der Verband erwartet im Vergleich mit 2016 einen Produktionszuwachs von 1,5 Prozent. Und: „Durch einen starken Anstieg der Chemikalienpreise um 3,5 Prozent kann der Branchenumsatz um 5,0 Prozent auf 193,9 Milliarden Euro zulegen.“ VCI-Präsident Kurt Bock zufolge sind die „Chancen gut, dass die deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen auch in der zweiten Jahreshälfte gute Geschäfte machen. In Europa hellt sich die Lage weiter auf: Die Industrie befindet sich im Aufschwung, dadurch steigt die Nachfrage nach Chemikalien. Auch in Deutschland geht es weiter aufwärts.“

 

Laut dem Quartalsbericht gehen die Unternehmen zwar mehrheitlich davon aus, dass die Preise und damit die Gewinnspannen „unter Druck“ geraten. Doch habe der Austritt Großbritanniens aus der EU wenigstens kurzfristig an Schrecken verloren. Europas Industrie ist laut VCI „im Aufschwung und die Nachfrage nach Chemikalien steigt“. Andererseits wiederum verringerten „chemieintensive Branchen“ wie etwa die Papier- und Druckindustrie ihre Erzeugung. Gleichzeitig steige der Wettbewerbsdruck im Bereich der chemischen Grundstoffe. Folglich bleibe die Wachstumsdynamik „insgesamt verhalten“. Wegen der „unsteten“ US-amerikanischen Wirtschaftspolitik seien auch im US-Geschäft „große Sprünge nicht zu erwarten. Ähnliches gilt für Südamerika, das sich nur langsam aus der Rezession befreien kann“.