Sandoz: Dreistellige Millionenstrafe in den USA

Wegen illegaler Preisabsprachen mit Generikaherstellern zahlt die Novartis-Tochter 195 Millionen US-Dollar und schließt einen Vergleich zum Aufschub strafrechtlicher Verfolgung.

Foto: Sandoz
Sandoz-Managerin Carol Lynch: Verbrechen stehen „in vollem Widerspruch zu den Werten unseres Unternehmens“

 

Für illegale Preisabsprachen zahlt die Novartis-Tochter Sandoz eine Strafe von 195 Millionen US-Dollar (175 Millionen Euro). Laut dem US-amerikanischen Justizministerium ist die Zahlung Teil eines Vergleichs zum Aufschub strafrechtlicher Verfolgung. Sandoz ist in vier Fällen aus den Jahren 2013 bis 2015 angeklagt. Bei jedem davon geht es dem Ministerium zufolge um kriminelle Absprachen mit Generikaherstellern. Die Preismanipulationen betrafen Medikamente im Gesamtwert von mehr als 500 Millionen US-Dollar (450 Millionen Euro). Sandoz sicherte dem Ministerium zufolge zu, rückhaltlos mit den Ermittlungsbehörden zu kooperieren.

 

Der Leiter der Antitrust-Abteilung im Justizministerium, Makan Delrahim, sprach von einem „wichtigen Schritt, um sicherzustellen, dass die Preise für Generika durch Wettbewerb und nicht durch Absprachen festgesetzt werden, sowie zur Ausrottung von Verbrechen gegen amerikanische Käufer lebenswichtiger Medikamente“. Sandoz und andere Unternehmen hätten solche Absprachen über Jahre hinweg getroffen. Seine Behörde werde die verantwortlichen Unternehmen und Personen weiterhin verfolgen, kündigte Delrahim an. Wie das Ministerium ergänzte, bekannte sich der vormalige Sandoz-Manager Hector Armando Kellum bereits schuldig, ebenso wie zwei weitere Führungskräfte an den Verbrechen beteiligter Unternehmen. Ara Aprahamian, ein ehemaliger Manager einer in New York ansässigen Pharmafirma, sei im Februar angeklagt worden und warte auf seinen Prozess.

 

Carol Lynch, die Chefin von Sandoz Inc., verlautete in einer Aussendung, ihr Unternehmen nehme die Einhaltung des Wettbewerbsrechts sehr ernst. Die Verbrechen, um die es in der Vereinbarung mit dem Justizministerium gehe, stünden „in vollem Widerspruch zu den Werten unseres Unternehmens“. Für einen weiteren Vergleich mit der Zivilrechtsabteilng des Justizministeriums stellte Sandoz nach eigenen Angaben 185 Millionen US-Dollar (167 Millionen Euro) bereit. Ausdrücklich betonte das Unternehmen, die in die Verbrechen involvierten Personen würden nicht mehr von Sandoz beschäftigt.