Sanochemia-Sanierung vermutlich gescheitert

Als Grund werden Umsatzeinbußen wegen der Corona-Pandemie genannt.

Foto: Sanochemia
Zum Verkauf: Die Verwertung der Sanochemia-Vermögenswerte ist in Vorbereitung.

 

Die Sanierung des insolventen Wiener Pharmaunternehmens Sanochemia dürfte nun doch gescheitert sein. Per Aussendung teilte die Sanochemia mit, „dass es aufgrund der sich verschärfenden Corona-Krise zu Umsatzeinbußen der Gesellschaft gekommen ist und weiter kommen wird. Dies hat die Investorengruppe dazu bewogen, die bereits auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossene Kapitalerhöhungsmaßnahme nicht zu zeichnen“. Der Masseverwalter habe daher begonnen, „eine Verwertung der Vermögenswerte der Sanochemia Pharmazeutika AG vorzubereiten“.

 

Noch bei der Hauptversammlung am 13. März hatte alles anders ausgesehen. Mit 8.918.332 Ja-Stimmen gegen 314.103 Nein-Stimmen hatten die Aktionäre den Sanierungsplan gebilligt. Diesem zufolge sollte die BEW Beteiligungs GmbH die Mehrheit an der Sanochemia übernehmen, dem Unternehmen sechs Millionen Euro zuschießen und dafür sechs Millionen Aktien zum Nennwert von einem Euro erhalten. Die BEW gehört dem derzeitigen Haupteigentümer des Pharmaunternehmens, der deutschen B. E. Imaging, der steirischen EOSS Technologies Holding GmbH und der Wirtschaft Burgenland GesmbH, die ihrerseits im Eigentum des Landes Burgenland steht.

 

Von der nunmehrigen Entwicklung sind 135 Beschäftigte betroffen. Die Sanochemia war nicht zuletzt durch Qualitätsprobleme an ihrem Produktionsstandort in Neufeld im Burgenland in Schieflage geraten.