Zyanidvergiftung: Cyanokit in der EU zugelassen

<a href=http://www.merck.de>Merck Serono</a> hat von der EU-Kommission die Marktzulassung für Cyanokit (Hydroxocobalamin) zur Behandlung erwiesener oder vermuteter Zyanidvergiftung sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern erhalten. Cyanokit ist das erste Zyanid-Gegenmittel, das in Europa über das zentralisierte Verfahren zugelassen wurde. <% image name="Cyanokit" %><p> Der einzigartige Wirkmechanismus von Cyanokit beruht auf seiner Fähigkeit, Zyanid-Ionen fest zu binden. Es kann im Krankenhaus oder bei einem Notfall vor Ort eingesetzt werden. Cyanokit soll gemeinsam mit einer geeigneten Dekontamination oder anderen unterstützenden Maßnahmen angewendet werden. Zyanidvergiftungen werden hauptsächlich durch das Einatmen von Rauch bei Bränden in geschlossenen Räumen verursacht. Weitere Ursachen können die versehentliche oder absichtliche Einnahme, das Einatmen, ein Hautkontakt bei Industrieunfällen oder terroristische Anschläge mit Zyanid sein. Die Marktzulassung von Cyanokit basiert auf Daten zur Sicherheit, die bei gesunden Erwachsenen gewonnen wurden, sowie Daten zur Wirksamkeit, die bei Erwachsenen und Kindern erhoben wurden. Dazu gehören unter anderem Daten aus 3 Studien bei Personen, die bei Bränden Rauchgas eingeatmet hatten. Aus ethischen Erwägungen wurden keine kontrollierten Studien zur Wirksamkeit beim Menschen durchgeführt. 4 unkontrollierte klinische Studien mit insgesamt 245 Patienten wurden bei Opfern erwiesener oder vermuteter Zyanidvergiftung durchgeführt. Von den 213 Patienten, bei denen der Ausgang bekannt war, lag die Überlebensrate bei 58 %. Von den 89 verstorbenen Patienten waren 63 zunächst mit Herzstillstand aufgefunden worden, was nahe legt, dass viele dieser Patienten höchstwahrscheinlich vor der Verabreichung von Cyanokit irreparable Hirnschäden erlitten hatten. Von den 144 Patienten, die keinen Herzstillstand erlitten hatten und bei denen der Ausgang bekannt ist, überlebten 82 %. Darüber hinaus überlebten von 34 Patienten, bei denen die Zyanidkonzentration über dem tödlichem Grenzwert (&#8805;100 &#956;mol/l) lagen, 62 % nach Behandlung mit Cyanokit. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen, die mit Cyanokit in Verbindung gebracht werden, sind eine Rotfärbung der Haut, der Schleimhäute und des Urins, die aber alle wieder verschwinden. Cyanokit erhielt im Dezember 2006 die Zulassung der FDA und im September 2007 die der japanischen Gesundheitsbehörde. <% image name="Hydroxocobalamin" %><p> <small> <b>Hydroxocobalamin</b> ist eine Vorstufe von Vitamin B12 und wirkt durch direkte Bindung an die Zyanid-Ionen. Dabei entsteht Cyanocobalamin, eine natürliche Form von Vitamin B12, die über den Urin ausgeschieden wird. Vorteile dieses Ansatzes liegen darin, dass kein Methämoglobin gebildet wird und die Fähigkeit zum Sauerstofftransport im Blut des Opfers nicht vermindert wird. Daher ist Cyanokit für den Einsatz bei Patienten geeignet, die Rauchgas eingeatmet haben. Die intravenöse Anfangsdosis für Cyanokit bei Erwachsenen liegt bei 5 g. </small> Zyanidvergiftung: Cyanokit in der EU zugelassen