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January 14th

Airfinity warnt vor Impfstoffverfall

Bei bis zu 500 Millionen Dosen könnte dem Beratungsunternehmen zufolge im März das Ablaufdatum überschritten werden. Betroffen sind vor allem Dritte-Welt-Staaten.

 

Bei bis zu 241 Millionen Dosen an Impfstoffen gegen COVID-19 könnte im März das Ablaufdatum überschritten werden, berichtet das Beratungsunternehmen Airfinity. Ihm zufolge sind vor allem ärmere Staaten von diesem Problem betroffen. Dosen, die sie nicht zuletzt über das Programm COVAX erhalten, müssten mindestens noch zwei Monate verwendbar sein. Andernfalls hätten Dritte-Welt-Staaten zumeist nicht ausreichend Zeit, die Vakzine zu verimpfen. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache könnte die Zahl der im März verfallenden Impfstoffdosen auf etwa 500 Millionen steigen, warnte Matt Linley, der „Lead Analyst“ von Airfinity.

 

Airfinity verwies in diesem Zusammenhang auf jüngste Aussagen der Leiterin der „Supply Division“ des UNO-Kinderhilfsprogramms UNICEF, Etleva Kadilli. Sie hatte Abgeordneten zum EU-Parlament am 13. Jänner berichtet, dass Dritte-Welt-Staaten alleine im Dezember des abgelaufenen Jahres die Annahme von mehr als 100 Millionen Impfstoffdosen verweigert hätten. Als Gründe nannte Kadilli das zu kurz bemessene Ablaufdatum der Dosen sowie Schwierigkeiten bei deren Lagerung, darunter nicht zuletzt einen Mangel an geeigneten Kühlschränken.

 

Daten von UNICEF zufolge lagern in etwa 90 Dritte-Welt-Staaten zurzeit rund 681 Millionen Dosen an COVD-19-Impfstoffen. Über 30 derartige Staaten, darunter die Demokratische Republik Kongo sowie Nigeria, sollen weniger als die Hälfte der ihnen zugeteilten Dosen verimpft haben.

 

 

January 13th

EU-Kommission fordert Drogenagentur

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) soll zur „Agentur der Europäischen Union für Drogen“ aufgewertet werden und erweiterte Kompetenzen erhalten.

 

Die EU-Kommission will die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in eine „Agentur der Europäischen Union für Drogen“ umwandeln. Ein Vorschlag für eine entsprechende Verordnung erging dieser Tage. Mit der Umwandlung würde der Kompetenzbereich der Beobachtungsstelle bzw. der künftigen Agentur ausgeweitet. Insbesondere soll diese Bedrohungsanalysen hinsichtlich illegaler Drogen erarbeiten und die EU-Mitgliedsstaaten warnen, wenn besonders gefährliche Substanzen auf den Markt gelangen. Das Volumen des Marktes für illegale Drogen beziffert die Kommission mit etwa 30 Milliarden Euro pro Jahr. Ihr zufolge handelt es sich um den „größten kriminellen Markt in der EU und eine wichtige Einnahmequelle für kriminelle Vereinigungen“. Im Jahr 2019 sollen in der gesamten Union mindestens 5.150 Personen an Überdosen verstorben sein. Etwa 28,9 Prozent der Bevölkerung der EU konsumieren mindestens einmal in ihrem Leben eine illegale Droge, stellt die Kommisison fest. Als weitere Aufgaben der künftigen Agentur sieht sie die „Beobachtung und Bekämpfung des Mischkonsums, d. h. der suchterzeugenden Verwendung anderer Stoffe in Kombination mit Drogenkonsum“, den Aufbau eines EU-weiten Netzes kriminaltechnischer und toxikologischer Laboratorien sowie die Entwicklung von Präventions- und Sensibilisierungskampagnen im Zusammenhang mit illegalen Drogen auf europäischer Ebene.

 

Um die Agentur zu etablieren, ist die Zustimmung des Europäischen Parlaments sowie des Rates erforderlich. Ylva Johansson, die EU-Kommissarin für Inneres, konstatierte, der Drogenhandel sei „nach wie vor der größte kriminelle Markt in der EU. Organisierte Drogenkriminalität ist multinational und zieht Mord und Korruption nach sich. Banden werden beim Vertrieb illegaler Drogen und bei der Herstellung noch nicht kategorisierter Stoffe, die ein ernstes Risiko darstellen, immer geschickter. Mit dem heutigen Vorschlag geben wir der EU-Agentur für Drogen die Instrumente an die Hand, die sie benötigt, um diesen sich weiterentwickelnden Bereich genau zu beobachten, die schädlichen Auswirkungen von Drogen zu bekämpfen und wirksam mit anderen EU-Agenturen, insbesondere Europol, zusammenzuarbeiten“.

 

Der für die „Förderung der europäischen Lebensweise“ verantwortliche Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, ergänzte, die EU benötige „ heute mehr denn je klare, aktuelle und zuverlässige Belege und Analysekapazitäten zu illegalen Drogen in der EU. Deshalb schlagen wir heute ein stärkeres Mandat für die EU-Agentur für Drogen vor. Wir werden den illegalen Drogenhandel weiter bekämpfen und gegen die Auswirkungen illegaler Drogen auf die öffentliche Gesundheit und die Sicherheit der Europäerinnen und Europäer vorgehen. Unsere gestärkte Agentur wird bei dieser Aufgabe ein wichtiger Partner bleiben.“

 

 

Agrana: „Erfreuliche Geschäftsentwicklung“ im dritten Quartal

Nach den schwächeren ersten beiden Quartalen zog das EBIT im dritten Quartal 2021/22 um 9,5 Prozent deutlich an. Für das gesamte Geschäftsjahr ist CEO Markus Mühleisen zuversichtlich.

 

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/22 einen Gewinn von 44,8 Millionen Euro, um 16,7 Prozent weniger als im Vergleichzeitraum 2020/21. Der Umsatz erhöhte sich um 10,4 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro. Dem gegenüber sank das EBITDA um 1,7 Prozent auf 156,7 Millionen Euro. Das EBIT ging um 9,8 Prozent auf 76,0 Millionen Euro zurück. CEO Markus Mühleisen erläuterte, nach schwächeren Ergebnissen in den ersten beiden Quartalen des Geschäftsjahres zeige sich im dritten Quartal nun eine deutliche Verbesserung. So sei das EBIT im dritten Quartal bei rund 31,2 Millionen Euro gelegen, um rund 9,5 Prozent mehr als im dritten Quartal 2020/21. „Nach dieser erfreulichen Geschäftsentwicklung im dritten Quartal erwarten wir auch im vierten Quartal im Jahresvergleich eine sehr deutliche EBIT-Verbesserung. Daher sind wir für das volle Geschäftsjahr nach wie vor zuversichtlich, das EBIT des Vorjahres deutlich - also zumindest um zehn Prozent - zu übertreffen. Der Weg dorthin ist in den letzten Monaten mit sehr stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen aber wesentlich schwieriger geworden“, konstatierte Mühleisen. Der Aussendung der Agrana zum Quartalsergebnis zufolge hängt dies insbesondere mit den Auswirkungen der COVD-19-Pandemie sowie den „extremen Volatilitäten bei Rohstoff- und Energiepreisen“ zusammen. Aufgrund dieser Faktoren sei „die Prognose für das Gesamtjahr von sehr hoher Unsicherheit geprägt“.

 

Im Segment Frucht stieg der Umsatz um rund 5,3 Prozent auf 939,1 Millionen Euro. Das EBIT ging indessen um 12,3 Prozent auf 36,2 Millionen Euro zurück. Als Grund nennt die Agrana insbesondere den „schwächeren Verkauf von Fruchtsaftkonzentraten aus der Ernte 2020“.

Ähnlich stellte sich die Lage im Segment Stärke dar. Einem um 18,8 Prozent auf 737,8 Millionen Euro gestiegenen Umsatz steht ein um 8,5 Prozent gesunkenes EBIT gegenüber: „Die Hauptursache dafür waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe (Weizen, Mais) und Energie, die noch nicht in vollem Ausmaß über angepasste Produktpreise ausgeglichen werden konnten.“

Auch im Segment Zucker stieg der Umsatz, konkret um 8,8 Prozent auf 492,7 Millionen Euro. Das EBIT war mit -13,7 Millionen Euro indessen weiterhin negativ, immerhin jedoch besser als im Vergleichszeitraum 2020/21 (-15,5 Millionen Euro). Begründet wird die Entwicklung in diesem Segment mit der „unterdurchschnittlichen Eigenproduktion nach der schädlingsbedingt geringen Ernte 2020“ sowie der daraus folgenden „geringeren Marge aus notwendigem Handels- und Raffinationszucker“.

 

Insgesamt betrachtet die Agrana ihre Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/22 als „solide“. Der Konzern bleibe weiter „auf Kurs“ zu einem „deutlichen“ Anstieg seines Gesamtjahres-EBIT.

 

 

January 12th

Mehr Schutz für geistiges Eigentum

Eine Studie im Auftrag des Pharmaverbands EFPIA fordert, einschlägige Bestimmungen und Vorgaben zu verstärken, insbesondere in internationalen Handelsabkommen.

 

Die Stärkung der Rechte von Unternehmen bezüglich geistigen Eigentums könnte das gesamteuropäische BIP erhöhen, die Produktivität der Wirtschaft weiter verbessern sowie den internationalen Handel verstärken. Das ist die Kernbotschaft einer neuen Studie des sogenannten „European Centre for International Political Economy“ (ECIPE) im Auftrag des Pharmaindustrieverbands EFPIA. Würden derartige Rechte (Intellectual Property Rights, IPR) beispielsweise in Freihandelsabkommen mit Drittstaaten stärker verankert, würde das das BIP der EU um rund 63 Milliarden Euro steigern und die Exporte um 74 Milliarden Euro erhöhen, rechnet das ECIPE vor. Zum Vergleich: Das ECIPE beziffert das gesamteuropäische BIP mit etwa 14.621,5 Milliarden Euro. Die 63 Milliarden Euro Zusatz entsprächen somit einer Steigerung um etwa 0,43 Prozent. Das ECIPE betonte, etwa 44,8 Prozent des kumulierten BIP sowie 38,9 Prozent der Arbeitsplätze in der EU entfielen auf die „IP-intensiven“ Sektoren, unter denen die Pharma-, die Telekom- und die Chemieindustrie die ersten drei Ränge einnehmen. Ferner stellten die elf „most IP-intensive industries“ 51 Prozent aller Investitionen in Europa. Des Weiteren seien gerade diese Sektoren für rund 68 Prozent aller Exporte aus der EU in Drittstaaten verantwortlich. Daher sollten IPR in Freihandelsabkommen insbesondere mit anderen wirtschaftlich hochentwickelten staatlichen und überstaatlichen Entitäten stärker als bisher berücksichtigt werden, betonte der leitende Autor der Studie, Fredrik Erixon. Nicht fehlen durfte der Hinweis, dass gerade auch Klein- und Mittelbetriebe von entsprechenden Maßnahmen profitieren würden.

 

Warnend fügte das ECIPE hinzu, seit 1990 habe die Pharmaindustrie der EU als deren forschungsintensivster Wirtschaftszweig an Innovationskraft und damit an Boden verloren. „Die Pharmastrategie der EU könnte das ändern. Doch wiewohl sie einige positive Elemente in Bezug auf Rechte an geistigem Eigentum enthält, sind diese mit Bedingungen verbunden. Das ist das Gegenteil dessen, was die Handelspartner der EU tun und könnte daher positive Effekte von IP-Bestimmungen in Handelsankommen zunichte machen“, konstatierte das ECIPE.

 

Ausgehend davon, empfiehlt das ECIPE, den Schutz geistigen Eigentums in Handelsabkommen mit Drittstaaten zu verstärken. Insbesondere zu schützen seien Handelsmarken und Patente – ein Schwachpunkt in den gegenwärtigen Abkommen. Und natürlich reiche es nicht, in künftigen Abkommen Schutzbestimmungen bloß zu verankern. Vielmehr müsse auch eine schlagkräftigte Vollziehung sichergestellt werden. Versuche, einschlägige Vorgaben zu umgehen, gehörten rigoros unterbunden. Ferner gelte es, IP-Schutzvorgaben in Handelsabkommen stärker mit den strategischen Zielen der EU zu verbinden, etwa mit jenen aus dem „Green Deal“ und der Digitalisierungsstrategie. Die Industrie wiederum ist laut dem ECIPE aufgerufen, den Nutzen von Schutzrechten für geistiges Eigentum besser zu kommunizieren und mithilfe einleuchtender Beispiele zu illustrieren. Ferner sollte sie ihr diesbezügliches Berichtswesen verstärken, um die Bedeutung des IP-Schutzes klarzumachen.

 

EPFIA-Generaldirektorin Nathalie Moll betonte in einer Aussendung, die (weitere) Stärkung der IPR im europäischen Rechtsrahmen speziell für die Pharmaindustrie und für den Außenhandel sei unverzichtbar. Dies könne helfen, die globale Spitzenposition wiederzugewinnen, die Europa seit den 1990er Jahren „an die USA und zunehmend auch an China“ verloren habe. Überdies werde der Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln verbessert und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit („Resilienz“) der EU verbessert, beschied Moll.

 

Verfügbar ist die Studie unter https://ecipe.org/publications/iprs-in-eu-ftas/.

 

 

 

Dezember 16th, 2021

Durchgekommen durch die Krise

Führende Veranstalter im Chemie- und Pharmabereich haben die Pandemie gut bewältigt, wenn auch mit einigen wirtschaftlichen Schrammen. Und für das kommende Jahr steht Zuversicht auf dem Programm.

 

Kein Zweifel: Die COVID-19-Pandemie hinterließ auch bei führenden Veranstaltern von Messen und Kongressen im Chemie- und Pharmabereich deutliche wirtschaftliche Spuren. „Wir haben eineinhalb Jahre Krisenmanagement hinter uns. Uns sind 2020 und 2021 in Summe Umsätze von rund 400 Millionen Euro weggebrochen“, berichtet der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe München, Klaus Dittrich. Ähnlich gestaltete sich die Lage bei der Messe Düsseldorf. Sie hatte laut ihrem Geschäftsführungsvorsitzenden Wolfram N. Diener im „Coronajahr“ 2020 einen Umsatzeinbruch um rund 73,4 Prozent bzw. 218 Millionen Euro zu verkraften. Immerhin: Die Eigenkapitalquote liegt bei grundsoliden 60,1 Prozent – ein Wert, über den sich keineswegs nur im Veranstaltungssektor so manches Unternehmen hellauf freuen könnte. Und Diener gibt sich optimistisch: „Unsere strategische Neuausrichtung, die eingeleiteten Gegenmaßnahmen wie Einsparungen und Kurzarbeit, unser bereits seit Jahresbeginn wieder anziehendes Messegeschäft im In- und Ausland sowie der hohe Zuspruch für die anstehenden Veranstaltungen stimmen uns zuversichtlich, dass mittel- bis langfristig wieder die Profitabilität und wirtschaftliche Stärke vor der Krise erreicht werden kann.“ Eine Perspektive, die auch Dittrich teilt: „Die unvermeidbaren Schritte der Restrukturierung sind gegangen und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft. Für uns bei der Messe München ist es daher entscheidend, dass wir, so gut es geht, nicht reagieren, sondern den Wandel – und damit die Zukunft – aktiv gestalten.“

 

Ähnlich argumentiert Rolf Keller, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse. Diese sei „bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Mit dem Vertrauen und der Unterstützung unserer Hauptgesellschafter, Freistaat Bayern und Stadt Nürnberg, lenken wir das Unternehmen verantwortungsvoll durch die Krise – bislang ohne eine einzige betriebsbedingte Kündigung. Dank der außerordentlichen Disziplin und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten wir auch in den herausfordernden Monaten der Pandemie für unsere Kunden die so wichtigen Plattformen für den Branchenaustausch bieten – mit digitalen Formaten und Präsenzveranstaltungen“. Einen ersten Auftakt zur Erholung habe sein Unternehmen bereits 2020 in China gesetzt. Und heuer „konnten wir im Messezentrum Nürnberg, in Griechenland und Brasilien seit diesem Herbst wieder durchstarten“.

 

Präsenzformat bestätigt

 

Diener zufolge zeigen die Erfahrungen, „dass das Format der Präsenzmesse von allen Beteiligten in seiner Bedeutung bestätigt wird. Gleichzeitig führt aber die breitere Erfahrung mit digitalen Marketingkanälen bei unseren Kunden dazu, dass wir die Messeereignisse zu hybriden Formaten weiterentwickeln müssen und auch zwischen den Messeterminen einen Mehrwert bieten können“. Er verweist auf eine Umfrage des deutschen Messeverbands AUMA unter 427 Unternehmen. Dieser zufolge setzen 48 Prozent der Befragten auch künftig auf physische Messen, nutzen jedoch darüber hinaus auch digitale Ergänzungen. Etwa 17 Prozent nahmen an digitalen Veranstaltungen nur teil, weil diese nicht in der gewohnten Präsenzform abgehalten werden konnten. Sobald dies jedoch wieder möglich ist, ist der digitale Messe-Ersatz kein Thema mehr. Für immerhin 14 Prozent kommt die Beteiligung an digitalen Veranstaltungen auch dann nicht in Frage, wenn das physische „Original“ abgesagt wird. Abzuwarten bleibt laut Diener, welche Erlöse sich mit den digitalen Varianten erzielen lassen und „ob das als Ergänzung des Formates Messe selbstverständlicher Bestandteil wird“. Die bisherigen Erfahrungen sind ihm zufolge eher ernüchternd: Als rein digitale Veranstaltung brachte die Medizintechnikmesse Medica Dieners Unternehmen einen Umsatz von gerade einmal 5,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Mit der Analog-Variante erwirtschaftete die Messe Düsseldorf vor der Pandemie mit etwa 50 Millionen Euro üblicherweise fast zehn Mal so viel.

Jedenfalls aber wird das Unternehmen Diener zufolge „die entstandenen digitalen Formate auch für künftige Präsenzmessen beibehalten und weiterentwickeln. Dank Streamings, On-Demand-Angeboten und Ausstellerprofilen werden Personen teilhaben können, ohne physisch vor Ort zu sein. Unsere Aussteller erreichen mehr pozentielle Kunden durch die Verlängerung einer Messe ins Digitale. Zusammen bilden alle eine Community, die 365 Tage im Jahr aktiv sein kann. Diese Kombination aus Präsenzmesse und digitalen Elementen schafft den größten Nutzen für unsere Kunden und festigt die führende Position der Düsseldorfer Weltleitmessen als zentrale Kommunikations- und Informationsplattform ihrer jeweiligen Branche – zu den Laufzeiten der Präsenzmessen und über das ganze Jahr hinweg“.

 

Clever verbinden

 

Auch für die Messe München ist laut Geschäftsführungschef Dittrich klar: „Messen sind auch durch noch so gute digitale Formate nicht zu ersetzen. Das hat die Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Am Ende des Tages sind es die zahlreichen persönlichen Begegnungen mit den Entscheidern der Branche, die haften bleiben. Die größte Herausforderung besteht somit darin, die digitalen Elemente klug mit den Live-Messen zu verbinden. Dass dies professionell umgesetzt werden kann, hat die Messe München in den letzten anderthalb Jahren bewiesen.“ Und Dittrich fügt hinzu: „Wer digital nichts macht, riskiert, künftig Aussteller zu verlieren. Unser Geschäftsmodell wird auch in Zukunft erfolgreich sein, wenn es gelingt, das Beste aus beiden Welten, d. h. Online- und Präsenzmesse, clever zu verbinden. Die Messe München antwortet auf die Herausforderungen der Coronakrise mit neuen digitalen Plattformen. Formate werden unsere Präsenzformate künftig immer begleiten – die Zukunft ist hybrid.“

 

Auf alles vorbereitet

 

Die NürnbergMesse hat sich ebenfalls gut an die neue Situation angepasst, erläutert Geschäftsführungsmitglied Keller. Die Menschen sehnten sich nach persönlichen Kontakten: „Das muss unser Maßstab sein und bleiben. Wir wollen Menschen an einem Ort zusammenbringen, damit neue Ideen entstehen und Geschäfte miteinander gemacht werden. Natürlich denken wir Digital und Hybrid nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre mit, und natürlich werden in der Zukunft digitale Komponenten das klassische Messewesen ergänzen. Wir haben in den verschiedensten Ländern erlebt, dass Messen von den Behörden untersagt worden sind. Das war für uns vor Corona kaum vorstellbar, mittlerweile sind wir aber dank digitaler Formate auch darauf vorbereitet.“ Einige Vorteile von Online-Events und -Plattformen liegen Keller zufolge auf der Hand: „Unsere Kunden können von überall auf der Welt darauf zugreifen und teilnehmen – unabhängig von den aktuellen Reiserestriktionen. Darüber hinaus ist die ‚Laufzeit‘ unserer Plattformen wie it-sa 365 oder mybeviale.com unbegrenzt.“ Die NürnbergMesse habe auf ihren digitalen Plattformen und Events „in den vergangenen zwölf Monaten über 55.000 Teilnehmer aus unterschiedlichen Branchen wie IT-Sicherheit, Medizintechnik oder Brandschutz registriert. Auch nach Ende der Pandemie werden wir unseren Ausstellern und Besuchern weiterhin den digitalen Zugang zu unserem weltweiten Branchen-Netzwerk bieten“.

Keller stellt jedoch klar: „Das Live-Event bleibt unersetzlich. Das haben wir beim emotionalen Messe-Restart im Herbst 2021 in Nürnberg, Griechenland und Brasilien gesehen, und das sehen wir seit 2020 auch in China: Aussteller und Besucher wollen sich vor Ort treffen und persönlich in Kontakt treten.“

 

„Sehr positive Stimmung“

 

Ähnliche Erfahrungen wie Diener, Dittrich und Keller machte Andreas Ott, Head of Operations für das Portfolio Lifestyle, Hospitality and Care bei der Reed Exhibitions Austria. Er zeichnet für die Austropharm verantwortlich, die als wichtigste Fachmesse für pharmazeutische Produkte in Österreich gilt. Geplant gewesen war diese für April 2020: „Aufgrund der Lockdowns haben wir uns dazu entschlossen, die Messe in den September 2021 zu verschieben. Diese Entscheidung wurde natürlich in Abstimmung mit der Branche getroffen. Der Pharmaindustrie war eine Face-to-Face-Plattform für Netzwerken und Wissensaustausch wichtig.“ Der Wissensaustausch hinsichtlich der neuesten Produkte und Erkenntnisse sowie der Erfahrungsaustausch müssen laut Ott „im persönlichen Kontakt erfolgen. Wir kombinieren das aber mit dem Angebot des Online-Bühnenprogramms für Besucher, die nicht live vor Ort sein können. Damit entwickeln wir das Messekonzept weiter und richten uns nach dem Markt“. Ein Konzept, das sich bewährt, stellt Ott fest: „Wir können auf eine sehr positive Stimmung und hohe Qualität der Gespräche zwischen Besuchern und Ausstellern zurückblicken.“

Dezember 5th

AIT eröffnet neues Gleichstromlabor

Das AIT (Austrian Institute of Technology) hat ein neues „DC Lab” errichtet, das umfangreiche Prüfinfrastruktur im Bereich der Gleichstromtechnik zur Verfügung stellt. Im Dezember nimmt das neue Labor seine Arbeit auf.

Es erweitert damit die am Center for Energy  des AIT bestehenden Laboreinrichtungen, das „High Power Laboratory“ und das „SmartEST-Lab“, die zusammen eine international sichtbare Forschungsinfrastruktur für Komponenten der elektrischen Energietechnik darstellen. Durch das neue DC-Lab steht nun eine Entwicklungs- und Validierungsplattform für Gleichstromkomponenten zur Verfügung, wie sie heute etwa im Bereich erneuerbarer Energiesysteme, in der Photovoltaik und Wasserstofftechnik, in Bordnetzen von Elektrofahrzeugen oder bei der Stromversorgung von Datencentern eine Rolle spielen.

Das Labor deckt eine Reihe von Leistungen ab, die entlang des Entwicklungsprozesses – vom Konzept bis zur Inbetriebnahme – angesiedelt sind. Typische Anwendungsfälle sind die Prüfung des Ausschaltvermögens unter Betriebsbedingungen und bei Kurzschlüssen sowie Kurzzeitstrom- und Stoßstromprüfungen. Das DC-Lab wurde nach elf Wochen Bauzeit im Oktober 2021 fertiggestellt, war in Planung und Konstruktion aber eine anspruchsvolle Aufgabe, da es nach Angaben des AIT keine unmittelbaren Vorbilder gab. Gemeinsam mit Partner-Unternehmen wurden 30 Tonnen Stahl und über 50 Tonnen Kupfer verbaut. Im Schaltgerüst befinden sich vier Spezial-Transformatoren, die für verschiedene Prüfszenarien verschaltet werden können. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt drei Millionen Euro.

 

 

November 26th

B.1.1.529: Österreich sperrt Einreise aus südafrikanischen Staaten

Laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sollte die neue SARS-CoV-2-Variante „besonderen Grund zur Vorsicht geben“. Großbritannien erließ bereits Einreiseverbote.

 

Die Bundesregierung reagiert auf das Auftreten der neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.529. Sie verbietet Einreisen aus der Republik Südafrika, Lesotho, Eswatini (vormals Swasiland), Botswana, Simbabwe, Mosambik und Namibia. Flugzeuge, die aus diesen Ländern kommen, dürfen in Österreich bis auf Weiteres nicht mehr landen. Österreichische Staatsbürger können aus den betroffenen Staaten weiterhin einreisen. Sie haben sich aber einer zehntägigen Quarantäne und einem PCR-Test zu unterziehen und müssen sich registrieren. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein konstatierte, der Regierung sei es „jetzt besonders wichtig, durch strenge Einreiseregelungen für einen bestmöglichen Schutz zu sorgen. Ebenfalls ist es wichtig, dass auch andere Länder in der Europäischen Union hier schnell handeln. Gemeinsam kann es uns gelingen, eine Ausbreitung der neuen Variante zu bremsen“. Mückstein ergänzte, die auch aus „Nu-Variante“ bezeichnete Virus-Version sollte nach ersten Anzeichen „besonderen Grund zur Vorsicht geben“.

 

Die neue Variante von SARS-CoV-2 wurde zuerst in der Republik Südafrika festgestellt. Nach einem Bericht der französischen Tageszeitung „Liberation“ gab es mittlerweile auch Fälle in Botswana und in Hongkong. Der Fall in Hongkong soll auf eine Person zurückzuführen sein, die von einer Reise nach Südafrika zurückkehrte.

 

Großbritannien hat Einreisen aus der Republik Südafrika, Lesotho, Eswatini, Botswana, Simbabwe und Namibia bereits vor Österreich untersagt. Aus Mosambik, dem östlichen Nachbarland Eswatinis, kommend, dürfen Personen aber weiterhin britischen Boden betreten.

 

Seitens der Weltgesundheitsorganisation WHO hieß es, es seien bereits zehn Mutationen von B.1.1.529 bekannt, verglichen mit zweien der in Europa zurzeit dominierenden Delta-Variante. In den kommenden Wochen werde sich zeigen, wie die verfügbaren Impfstoffe gegen B.1.1.529 und seine Mutationen schützen.

 

 

November 24th

Impfstoffe: Krach um Patentschutz

Mit Unterstützung von Ökonomen, Politikern und Gesundheitsexperten forciert die globalisierungskritische NGO Attac ihre Forderung, den Patentschutz abzuschaffen oder wenigstens zeitweilig auszusetzen. Die Pharmaindustrie hält nicht minder vehement dagegen.

 

Die Auseinandersetzungen um die Abschaffung des Patentschutzes für Impfstoffe gegen das SARS-CoV-2-Virus dauern an. Seit Wochen forciert die globalisierungskritische NGO Attac ihre diesbezüglichen Forderungen, nicht zuletzt mit Mahnwachen vor dem Wirtschaftsministerium, das in Österreich für die Angelegenheit zuständig ist. In einem offenen Brief heißt es unter anderem: „Obwohl der größte Teil der derzeit zugelassenen Impfstoffe mit öffentlichen Geldern entwickelt wurde, hindern Patente und andere geistige Eigentumsrechte Länder mit Produktionskapazitäten daran, die Impfstoffe selbst herzustellen. Zusammenarbeit und Transparenz sollten eigentlich die Produktion von medizinischem Wissen kennzeichnen, werden aber durch Geheimhaltung und Verdrängungswettbewerb ersetzt. Das verlängert die Pandemie weltweit, schafft die Bedingungen für neue und gefährliche Virus-Varianten und führt zu unzähligen Todesfällen und unermesslichem Leid. All das könnte verhindert werden!“

 

Deshalb fordert Attac in dem Schreiben von der Bundesregierung im Allgemeinen und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Besonderen, „dazu beizutragen, die kontraproduktive Blockadehaltung der EU zu beenden und alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die tödlichen Auswirkungen dieser Pandemie zügig zu beenden“. Unterzeichnet ist der offene Brief unter anderem vom ehemaligen Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts, Karl Aiginger, dem Wiener Politikwissenschaftler Ulrich Brand, dem Mitbegründer der „Armutskonferenz“, Martin Schenk, dem vormaligen Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs und Vizekanzler im Kabinett Bierlein, Clemens Jabloner, Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober, der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz, dem seinerzeitigen Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Josef Probst, sowie Claudia Wild, der Geschäftsführerin des Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA).

 

Konter der Industrie

 

Im Gegenzug bestehen der Pharmaindustrieverband Pharmig, der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) und der Impfstoffherstellerverband ÖVIH auf der Aufrechterhaltung des Patentschutzes. Ihnen zufolge ist nicht ein Mangel an Produktionskapazitäten schuld an den miserablen Impfquoten speziell in Afrika. Vielmehr krankten die dortigen Länder „vor allem an einer schlecht ausgebauten Gesundheitsinfrastruktur sowie an mangelnden finanziellen öffentlichen Mittel“, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung. FCIO-Geschäftsführerin Sylvia Hofinger argumentiert, „um die globale Durchimpfung zu beschleunigen, sollten Handelshemmnisse abgebaut und seitens der reicheren Staaten etablierte Verteilmechanismen, wie die COVAX-Initiative, weiter gestärkt werden“.

 

Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog zufolge haben die Impfstoffentwickler „gerade auch durch den Schutz des geistigen Eigentums eine wichtige Motivation, abgesehen davon, die Menschheit von der Last der Pandemie befreien zu wollen“. Laut Herzog ist und bleibt der Patentschutz „eine wichtige Säule jedweder Forschungsaktivität. Das sollte vor allem angesichts der vielen Virusmutationen und angesichts dessen, dass vorhandene Impfstoffe eventuell adaptiert werden müssen, nicht vergessen werden“. Nach Ansicht von ÖVIH-Präsidentin Renée Gallo-Daniel schließlich wäre die zeitweilige Aufhebung des Patentschutzes eine „Schein-Maßnahme. Das würde an der jetzigen, prekären Situation mit Sicherheit nichts ändern. Stattdessen hätte es negative Auswirkungen auf zukünftige Forschungsaktivitäten“.

 

 

November 17th

Takeda errichtet neuen Standort in Wien

Takeda investiert rund 130 Millionen Euro in den Neubau eines Forschungszentrums im Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern in Wien, wie im Rahmen einer Pressekonferenz von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Takedas F&E-Standortleiter Manfred Rieger bekanntgegeben wurde.

Das Pharmaunternehmen, das in Österreich 4.500 Mitarbeiter (davon rund 3.000 in Wien) beschäftigt, konsolidiert damit den heimischen Forschungsstandort und führt Mitarbeiter zusammen, die im Bereich „Pharmaceutical Sciences“ Biologika und Gentherapien zur Marktreife entwickeln. Damit sollen für onkologische, gastroenterologische und neurologische Indikationen sowie für seltene Erkrankungen neue Behandlungsperspektiven entstehen. Für freiwerdende Flächen an bestehenden, vor allem von der Arzneimittelproduktion geprägten Standorten in Wien und Orth an der Donau würden unternehmensintern neue Nutzungsmöglichkeiten erarbeitet, wie Rieger mitteilte.

 

Eingebettet in Wiener Life-Science-Biotop

Bürgermeister Ludwig stellte das Investment in den Kontext einer 70-jährigen Partnerschaft mit Takeda und seinen Vorgängerunternehmen. Zudem sei der Pharmakonzern in eine vitale Life-Science-Branche mit rund 600 auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen und hervorragende Forschungseinrichtungen eingebettet. Stadtrat Hanke hielt die Lebensqualität in Wien, des hohe Ausbildungsniveau der Fachkräfte und die zahlreichen Aktivitäten von Wiener Wirtschaftsagentur und LISA Vienna für Erfolgskriterien der Ansiedlung.

In der Seestadt treffe Takeda auf eine gut ausgebaute und durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossene Infrastruktur, die auch die kurzfristige Unterbringung von Wissenschaftlern in unmittelbarer Nähe erleichtere. An dem neuen Standort werden ab 2025 rund 250 Mitarbeiter tätig sein. Das Gebäude wird als „Green Building“ errichtet, das ressourcensparende Energieeffizienz und die Nutzung nachhaltiger Energiequellen mit einer attraktiven Freiraumgestaltung verbindet.

 

 

November 12th

Klimapolitik: FCIO fordert Technologieoffenheit und Investitionsfreundlichkeit

Klimaneutralität sei nur „mit bahnbrechenden Technologien“, konstatiert die Geschäftsführung des Chemieindustrieverbands. Unterdessen dauert der Weltklimagipfel in Glasgow an.

 

Technologieoffenheit und Investitionsfreundlichkeit als zentrale Elemente der Klimapolitik fordert der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) anlässlich des bevorstehenden Abschlusses des Weltklimagipfels (COP26) in Glasgow. Geschäftsführerin Sylvia Hofinger konstatierte in einer Aussendung, die angestrebte CO2-Neutralität lasse sich „nur mit bahnbrechenden Technologien erreichen. In Europa gibt es dafür die besten Köpfe und die besten Unternehmen. Der erfolgreichste Weg nach Paris führt über Innovationen, nicht über Verbote“. Die Waren der Chemiebranche ermöglichten die Erzeugung von Gütern wie Sonnenkollektoren, Batterien, Windturbinen, aber auch Isoliermateralien für Gebäude. Auch Wasserstoff, der als zentraler Energieträger der Zukunft gilt, stelle die Chemieindustrie in großen Mengen bereit. „Gleichzeitig verursacht deren Produktion in Europa weitaus weniger Emissionen als bei Konkurrenten in Amerika oder Asien, wo der Treibhausgasausstoß zwei- bis dreimal so hoch ist“, betonte Hofinger.

 

Sie plädierte für „mehr Akzeptanz und Offenheit seitens der Politik für potenzielle Breakthrough-Technologien“. Als Beispiele nannte Hofinger chemisches Recycling sowie Carbon Capture Utilization (CCU). Dabei wird CO2 aus den Abgasen von Kraftwerken und Fabriken abgeschieden und als Rohstoff für die Herstellung von Waren verwendet. Die Politik müsse einschlägige Pilotvorhaben stärker fördern, verlangte Hofinger. Notwendig für den Aufbau einer weitgehend CO2-neutralen Wirtschaft sei weiters die „ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen“.

 

„Noch nicht am Ziel“

 

Der Präsident der COP26, Alok Sharma, hatte zuletzt betont, es müsse gelingen, Einigungen zustande zu bringen hinsichtlich der Maßnahmen zur Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius und der Berechnung ihrer Auswirkungen sowie hinsichtlich der finanziellen Unterstützung der Dritte-Welt-Staaten bei Vorhaben zur Eindämmung des Klimawandels. „Ein Scheitern können wir uns nicht leisten“, warnte Sharma. Er räumte allerdings ein, es bleibe viel zu verhandeln: „Wir sind noch nicht am Ziel.“ Sharma hatte angekündigt, die COP26 am letzten planmäßigen Tag, dem 12. November, abschließen zu wollen. Dies gilt jedoch weithin als aussichtslos, meldete der Informationsdienst IISD.

 

Einigkeit besteht wenigstens hinsichtlich der Länder, die die nächsten beiden Weltklimagipfel ausrichten sollen: Für die COP27, geplant Ende 2022, ist dies Ägypten. Für die COP28 im Jahr 2023 sind es die Vereinigten Arabischen Emirate.

 

 

 

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