Archive - Mai 2008

May 2nd

G-CSF als Biosimilar: Kooperation auf 3 Kontinenten

Ein Biosimilar zur Behandlung der Neutropenie (eine Nebenwirkung der Chemotherapie) wird von <a href=http://www.apotex.com>Apotex</a> aus Kanada mit Intas Biopharmaceuticals (<a href=http://www.intasbiopharma.co.in>IBPL</a>) aus Indien weiterentwickelt. Die Vorarbeit in Europa dazu hat die Wiener <a href=http://www.kwizda.at>Kwizda Pharma</a> geleistet. <% image name="Vial" %><p> Neukine, ein rekombinanter Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor (G-CSF), wird bereits von IBPL hergestellt und vertrieben. Kwizda arbeitet schon seit einiger Zeit mit IBPL an der Entwicklung von G-CSF für den europäischen Markt. Nun hat Kwizda alle ihre Rechte an IBPLs G-CSF an Apotex abgetreten. Apotex und IBPL sind gleichzeitig übereingekommen, ihre Zusammenarbeit auf die Entwicklung von G-CSF für Nordamerika (USA und Kanada) auszuweiten. Helmut Brunar, Vizepräsident des Bereichs Forschung und Geschäftsentwicklung bei Kwizda Pharma, erläutert: "Die Zusammenarbeit mit nichteuropäischen Pharmaunternehmen bei der Erschließung des europäischen Markts gehört zur gegenwärtigen Geschäftsstrategie von Kwizda Pharma. Deshalb haben wir mit IBPL eine <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7800>Phase-I-Studie</a> durchgeführt, die erfolgreich abgeschlossen wurde. Unsere Rechte an IBPLs G-CSF haben wir jetzt an Apotex abgetreten, darunter auch das Recht auf Einleitung einer Phase-III-Studie für die Zulassung von G-CSF in Europa." Shri Mani Iyer, Executive Director bei IBPL, kommentiert: "IBPL und Apotex zielen auf einen bedeutenden Anteil des gesamten G-CSF-Markts in Nordamerika und Europa ab, der sich auf rund 1,4 Mrd CAD im Jahr beläuft. Die Richtlinien für die Registrierung biologisch ähnlicher Produkte in Nordamerika liegen noch nicht in ihrer endgültigen Fassung vor. Wir erwarten aber einen klaren Zulassungsweg. IBPL und Apotex sind sehr daran interessiert, die Marktchancen für weitere biologisch ähnliche Produkte in den kommenden Jahren auszuloten." G-CSF als Biosimilar: Kooperation auf 3 Kontinenten

May 1st

Vancomycin-Resistenz: CE-Zeichen für BD-Schnelltest

<a href=http://www.bd.com>BD Diagnostics</a> hat das CE-Zeichen für den BD GeneOhm VanR Assay zum schnellen Nachweis der vanA- und vanB-Gene, die bei Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) gefunden werden, erhalten. BD wird umgehend mit der Vermarktung des neuen Tests in ganz Europa beginnen. <% image name="Analytica_Automation" %><p> Der BD GeneOhm VanR Assay ist eine qualitativer, in vitro PCR-Test zum Nachweis Vancomycin-resistenter Gene direkt von perianalen und rektalen Abstrichen. Es ist der erste molekulare Test mit CE-Kennzeichnung, der zur direkten Untersuchung klinischer Proben verwendet werden kann. So können Krankenhäuser und Referenzlabore mit den resistenten VRE-Erregern besiedelte Patienten schon nach <u>2 h</u> erkennen, während bei konventionellen, auf Kulturen basierenden mikrobiologische Verfahren <u>3-4 Tage</u> vergehen, bis endgültige Ergebnisse vorliegen. Mithilfe des neuen Tests können Maßnahmen zur Infektionskontrolle zu einem früheren Zeitpunkt ergriffen werden, sodass einer Übertragung von und Infektion mit VRE vorgebeugt werden kann. Damit werden die Verweildauer verkürzt und die Behandlungskosten gesenkt. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Durch VRE verursachte Infektionen</b> weisen eine hohe zuordenbare Mortalitätsrate auf und sind mit erhöhten Kosten und längerer Verweildauer verbunden. Die Häufigkeit, mit der VRE in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung vorgefunden werden, hat seit der ersten Meldung des Auftretens von VRE im Jahr 1987 stetig zugenommen. VRE machen jetzt etwa 30 % aller Enterokokken-Infektionen bei Patienten auf Intensivstationen in den USA aus. In Europa werden in den meisten Ländern für Enterokokken-Isolate Resistenzraten gegenüber Vancomycin von 25-50 % gemeldet. </small></td> </table> Die zuordenbaren Kosten einer VRE-Bakteriämie werden auf 27.000 $/Fall geschätzt. Eine im Journal of Clinical Microbiology veröffentlichte Studie zeigte, dass die Verwendung von auf PCR-Tests basierenden, aktiven Überwachungsuntersuchungen hinsichtlich VRE-Besiedlung zu einer um fast 2 Tage kürzeren Verweildauer bei Patienten führte, die nach Entlassung in Einrichtungen der Langzeitpflege untergebracht wurden. Damit sparte das Krankenhaus schätzungsweise 205.000 $/Jahr. <small> BD hat einen <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5782>ähnlichen Schnelltest</a> auch zum gleichzeitigen Nachweis von Staphylococcus aureus und Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) bei Patienten mit positiven Blutkulturen entwickelt. </small> Vancomycin-Resistenz: CE-Zeichen für BD-Schnelltest

Siliconemulsionen: Wacker Dymatic eröffnet neues Werk

Wacker Dymatic, ein Gemeinschaftsunternehmen von <a href=http://www.wacker.com>Wacker Chemie</a> und <a href=http://www.dymatic.com>Dymatic Chemicals</a> (Shunde, China), haben eine neue Anlage für Siliconemulsionen in China eröffnet. Die Anlage im Jiangsu Yangtze River Chemiepark in Zhangjiagang (Provinz Jiangsu) produziert für die chinesische Textil-, Leder- und Faserindustrie und hat eine Kapazität von 30.000 Jahrestonnen. <% image name="Wacker_Dymatic_Zhangjiagang" %><p> <small> Die neue Anlage in Zhangjiagang produziert Siliconemulsionen und Prozesshilfsmittel für die chinesische Textil-, Leder- und Faserindustrie. </small> Wacker Dymatic investiert auch in eine neue Emulsionsanlage in Shunde (Provinz Guangdong). "Die beiden neuen Anlagen werden dazu beitragen, dass wir noch schneller auf die Anforderungen des chinesischen Marktes reagieren, die Kundenbetreuung vor Ort optimieren und Siliconprodukte nach international anerkannten Qualitätsstandards anbieten können", so Tony Huang, Vorstandsvorsitzender von Dymatic Chemicals. <table> <td width="120"></td><td> <b>Silicone</b> sind bei der Herstellung von Textilien, Leder und Fasern oft unverzichtbar sowohl für die Produkteigenschaften als auch für den reibungslosen Produktionsprozess. In Textilien sorgen sie etwa für Glätte, Glanz, Weichgriff, Fülle oder Elastizität. Gleichzeitig bieten sie Wasserabweisung, gutes Pflegeverhalten oder dauerhafte Frische. Verarbeitungstechnische Vorteile umfassen einfache Vernähbarkeit, beschleunigte Prozessabläufe für mehr Effektivität und Sicherheit und wirksame Schaumkontrolle. </td> </table> Siliconemulsionen: Wacker Dymatic eröffnet neues Werk

Kleinste Genveränderungen beeinflussen<br>Heilungschancen bei Leukämie

Wissenschaftlern am Uniklinikum Ulm und der Medizinischen Hochschule Hannover ist es gelungen, bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie bisher nicht sichtbare genetische Defekte zu entschlüsseln. Ihre Erkenntnisse ermöglichen Vorhersagen zu Heilungschancen und zielgerichtetere Therapieformen. Kleinste Genveränderungen beeinflussen<br>Heilungschancen bei Leukämie <table> <td><% image name="Konstanze_Doehner" %></td> <td><% image name="Richard_Schenk" %></td> </table><p> <small> Konstanze Döhner, Oberärztin und Leiterin des Labors für Zytogenetische und Molekulare Diagnostik der Uni Ulm, und Richard F. Schlenk, Oberarzt und Leiter des AMLSG Studienzentrums, sind gemeinsame Erstautoren der Publikation. &copy; UK Ulm </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Die akute myeloische Leukämie</b> (AML) ist die häufigste Form der akuten Leukämie im Erwachsenenalter. Seit langem gelten Veränderungen der Chromosomen als wichtigste Faktoren, die Vorhersagen darüber zulassen, wie ein Patient auf Chemotherapie anspricht und wie gut und die Heilungsaussichten sind. Etwa 50 % der AML-Fälle weisen jedoch bei der Untersuchung mit dem Lichtmikroskop keine Mutationen auf und werden als AML mit normalem Karyotyp klassifiziert. </small></td> </table> In der jetzt erscheinenden Studie, die im Rahmen der Deutsch-Österreichischen AML Studiengruppe (AMLSG) an mehr als 40 Zentren in Deutschland und Österreich durchgeführt wurde, sind über 800 Patienten mit AML und normalem Karyotyp auf Veränderungen in verschiedenen Genen (NPM1, FLT3, CEBPA, MLL, RAS) untersucht worden. Es zeigte sich, dass bestimmte Genmutationen oder die Kombination verschiedener Mutationen (Genotypen) vorhersagen, wie Patienten auf eine Chemotherapie ansprechen, wie wahrscheinlich ein Rückfall und wie gut die Heilungschancen sind. Und noch etwas konnte gezeigt werden: Patienten mit prognostisch ungünstigen genetischen Veränderungen haben nach einer allogenen Knochenmark- oder Blutstammzell-Transplantation höhere Heilungschancen. Dagegen profitieren Patienten, deren Genveränderungen eine günstige Prognose vorhersagen, nicht von dieser intensiven Behandlungsform. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse erhebliche Auswirkungen auf die AML-Behandlung haben werden. Die Tatsache, dass die identifizierten Genotypen in der neuen WHO-Klassifikation der AML berücksichtigt werden, unterstreicht die Bedeutung der Ergebnisse. <small> Gene Mutations and Outcome of Treatment in Cytogenetically Normal Acute Myeloid Leukemia - Studie zur prognostischen Bedeutung von Genmutationen bei der akuten myeloischen Leukämie (N Engl J Med 358:1909-18, 2008). </small>

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