Archive - Sep 3, 2008

Arbeiten an der zweiten Grünen Revolution

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat ein Ausnahmejahr mit enorm hohen Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag hinter sich. Jetzt soll ein 3,4 Mrd € schweres, bis 2012 laufendes F&E-Programm die Pipeline weiter füllen. <% image name="Bayer_Maehdraescher" %><p> <small> Die Herausforderungen in der Nahrungsmittelproduktion: Eine wachsende Weltbevölkerung von rund 80 Mio Menschen jährlich, zunehmender Wohlstand in Schwellenländern samt veränderter Konsumgewohnheiten sowie die Globalisierung des Lebensmittelhandels. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Mit Substanzen, die seit 2000 eingeführt wurden, einen Umsatz von 2 Mrd € zu erzielen - das hatte sich Bayer CropScience eigentlich erst für 2011 vorgenommen. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wird diese Schwelle aber bereits 2009 erreicht werden. Zudem soll schon heuer anstatt 2009 eine bereinigte EBITDA-Marge von 25 % erreicht werden. </td> </table> <table> <td><% image name="Bayer_Berschauer" %></td> <td align="right"> Friedrich Berschauer, der Chef von Bayer CropScience, spricht von "einer neuen Dynamik in der Agrar- und Ernährungs-Industrie", einer zweiten "Grünen Revolution". Produktivitätsfortschritte in der Landwirtschaft, wie sie in den 1960er und 1970er Jahren erzielt wurden, seien vonnöten. Eingedenk der ungebremst starken Nachfrage nach Nahrungs-, Futtermittel- und Energiepflanzen bekomme die Landwirtschaft, so Berschauer, notgedrungen "wieder jene Wertschätzung, die sie verdient". </td> </table><p> <small> Friedrich Berschauer: "Wir erwarten in Lateinamerika in den nächsten Jahren die höchsten Zuwachsraten weltweit. Der Agrarchemie-Sektor in Brasilien hat durchaus das Potenzial die weltweite Nr. 1 vor den USA zu werden." </small> Der Hintergrund ist bekannt: Die Betriebsmittel der Pflanzenproduktion sind erheblich teurer geworden, insbesondere der Einsatz von Landmaschinen und Düngemitteln. So machen im europäischen Weizenanbau die Faktoren Maschinen und Energie rund 60 % der gesamten Produktionskosten aus. Die Folge davon war eine Verdoppelung der Preise für manche Agrarrohstoffe innerhalb von zwei Jahren oder – wie im Fall von Reis – sogar eine Verdreifachung. Seit den Höchstständen im Mai sind die Notierungen für wichtige Produkte wie Weizen, Mais und Reis zwar um 20-30 % zurückgegangen. Aber auch nach dieser Korrektur bewegen sie sich auf einem erheblich höheren Niveau als noch zu Beginn der Dekade. Um die Versorgung der weiter dynamisch wachsenden Weltbevölkerung auch künftig sicherzustellen, müsse daher die Landwirtschaft wieder stärker in den Mittelpunkt der internationalen F&E-Politik gestellt und deutlich mehr in Technologie, Innovation und Agrarinfrastruktur investiert werden: "Wir müssen neue Pflanzensorten und Pflanzenschutzlösungen entwickeln. Dabei dürfen wir auch nicht länger die Augen vor den Chancen der Pflanzenbiotechnologie verschließen", sagt Berschauer. <b>Hohe Potenziale.</b> Mit einem gezielten integrierten Management aller Maßnahmen der Landbewirtschaftung – Bewässerung, Düngung, Pflanzenschutz und innovativen Saatguttechnologien – sei es möglich, die Welternten erheblich zu steigern. Allein der klassische Pflanzenschutz könne bei optimaler Ausnutzung um bis zu 70 % höhere Erträge in wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen ermöglichen. Modernes Hybridsaatgut und eine intensivere Nutzung der Möglichkeiten der Pflanzenbiotechnologie könnten darüber hinaus ein erhebliches, weiteres Ertragspotenzial bieten. Nach Schätzungen des Council for Biotechnology Information lässt sich mit der grünen Gentechnik in den nächsten Jahren weltweit ein zusätzliches Ertragspotenzial von weiteren rund 25 % heben. <% image name="Bayer_Gurkenpflanzen" %><p> <table> <td><% image name="Bayer_Formulierung" %></td> <td align="right"> Seit 2000 hat Bayer CropScience &Oslash; 2-3 Wirkstoffen jährlich auf den Markt gebracht, in Summe 19. 2008-2012 will Bayer CropScience 10 neue Wirkstoffe mit einem Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mehr als 1 Mrd € auf den Markt bringen. Die ersten beiden Produkte, die zur Markteinführung noch heuer anstehen, sind das Insektizid Spirotetramat und das Unkrautmittel Pyrasulfotole. Die Vermarktung des neuen Herbizids Thiencarbazone-Methyl steht 2009 in ersten Ländern an. Bis 2010 sollen 3 weitere Fungizide die Marktreife erlangen, 3 weitere Kandidaten sollen voraussichtlich 2011 bzw. 2012 ausgeboten werden. </td> </table><p> <b>Positiver Ausblick.</b> Bayer erwartet für den globalen Pflanzenschutzmarkt heuer ein kräftiges Wachstum von währungsbereinigt rund 10 % und will die eigenen Geschäfte "um deutlich mehr als 10 %" ausweiten. Dieses Wachstum soll dabei sowohl durch Mengenwachstum, aber auch durch Preissteigerungen getragen werden. "2009 und 2010 rechnen wir ebenfalls mit einer weiterhin positiven Entwicklung der Märkte. Das weitaus größte Wachstumspotenzial liegt dabei in Lateinamerika", so Berschauer. Im Bereich BioScience sieht Bayer Chancen durch die steigenden Resistenzen der Unkräuter gegenüber dem Herbizid Glyphosat, für die das Unternehmen im Rahmen eines Resistenzmanagements neue technologische Lösungen entwickelt. So wirkt das als Liberty bzw. Ignite vermarktete Herbizid Glufosinat-Ammonium gegen mehr als 120 Unkrautarten und Gräser, einschließlich der schwer bekämpfbaren Unkräuter, die gegen Glyphosat und ALS-Hemmer resistent sind. Dieser Wirkstoff bietet die Möglichkeit, verschiedene nicht-selektive Herbizide im Wechsel einzusetzen. Geprüft werden im Bereich BioScience aber auch in Zukunft aktiv Möglichkeiten für Kooperationen und Akquisitionen, um das Saatgut- und Pflanzenbiotechnologie-Geschäft gezielt weiterzuentwickeln. <table> <td width="100"></td><td> <small> Die Kapazitäten für die Pflanzenschutzmittel-Produktion will Bayer CropScience schrittweise der Marktnachfrage anpassen. Heuer fließen rund 280 Mio € in die Modernisierung bestehender und den Bau neuer Anlagen. Größte Einzelmaßnahme ist der Bau einer neuen Anlage zur Herstellung von Vorprodukten des Herbizidwirkstoffs Glufosinat-Ammonium (Handelsnamen: Liberty, Ignite, Basta), die in Knapsack bei Köln für rund 60 Mio € errichtet wird und 2009 in Betrieb gehen soll. Weitere Investitionen umfassen den Ausbau der Glufosinat-Produktion in Muskegon (USA) für rund 10 Mio € sowie Produktionsanlagen im brasilianischen Belford Roxo für knapp 15 Mio €. </small></td> </table> Arbeiten an der zweiten Grünen Revolution

Neue Biotech-Immobilie im Vienna Biocenter

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Vienna Biocenter in der Stadtentwicklungszone St. Marx errichtet die Wien Holding durch ihre Tochter WSE gemeinsam mit der S+B die Marxbox - Labors und Büros speziell für Biotechs. Neue Biotech-Immobilie im Vienna Biocenter <% image name="VBC" %><p> <small> Nächst dem Vienna Biocenter wird bis 2010 eine neue Biotech-Immobilie entstehen. </small> Die Marxbox wird auf einem 1.400 m² großen Grundstück, das sich auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes in St. Marx befindet, gebaut. In dem mehrgeschoßigen Gebäude sind Labor- und Büroräumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von 7.200 m² vorgesehen. Ab 2010 sollen hier rund 450 Menschen arbeiten. <% image name="Marxbox" %><p> <small> Modell der neuen Biotech-Immobilie. &copy; Georg Petrovic & Partner Architekten </small> Die Marxbox wird nach Plänen des Architektenteams Petrovic & Partner errichtet. Die Herausforderung besteht darin, das nur 13 m breite, aber 100 m lange Grundstück optimal zu nutzen. Vorgesehen ist ein stark gegliederter Baukörper, der das denkmalgeschützte Portierhäuschen des alten Schlachthofes genauso in die Gestaltung einbezieht wie das historische Stiertor. Die Grundrisse der einzelnen Etagen sind modular aufgebaut und ermöglichen Flexibilität beim Innenausbau. Die Bauarbeiten sichern rund 200 Arbeitsplätze. Die Gesamtinvestition in das Projekt beträgt 14 Mio €.

Pfizer und Medivation arbeiten bei Dimebon zusammen

<a href=http://www.pfizer.com>Pfizer</a> und <a href=http://www.medivation.com>Medivation</a> haben eine Vereinbarung getroffen, um gemeinsam Dimebon - der Wirkstoff von Medivation wird bei Alzheimer und Huntington geprüft - zu entwickeln und zu vermarkten. Dimebon wird derzeit in Phase III in Alzheimer-Patienten <a href=http://www.connectionstudy.com>untersucht</a>. Pfizer und Medivation arbeiten bei Dimebon zusammen <table> <td><% image name="Pfizer_Logo" %></td> <td><% image name="Medivation_Logo" %></td> </table><p> Medivation wird eine Upfront-Zahlung von 225 Mio $ erhalten. Insgesamt könnten für Medivation bis zu 500 Mio $ an Meilensteinzahlungen herausschauen. Die Zusammenarbeit von Medivation und Pfizer betrifft das Phase-III-Programm zu Alzheimer und Huntington sowie die Zulassung in den USA. Die beiden Unternehmen werden dabei alle in den USA anfallenden Entwicklungs- und Vermarktungskosten ebenso wie Gewinne bzw. Verluste im Verhältnis 60:40 teilen, wobei Pfizer den höheren Anteil hat. Pfizer wird für die Entwicklung, Zulassung und Vermarktung außerhalb der USA verantwortlich sein und entsprechende Lizenzzahlungen an Medivation bei Verkäufen außerhalb der USA leisten. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Dimebon</b> ist ein orales kleines Molekül, das präklinisch das Absterben von Gehirnzellen stoppen konnte. Es scheint die Funktion von Mitochondrien zu verbessern - der Kraftwerke der Zellen, die eine entscheidende Rolle in der Erhaltung der Gesundheit von Gehirnzellen haben. Dimebon konnte auch das Herauswachsen von Nerven aus Gehirnzellen stimulieren, ein Prozess, der eine wichtige Rolle in der Beibehaltung bzw. Neubildung von Gehirnzellverbindungen hat. </small></td> </table>

Österreichs Investoren gehen weiter nach Osten

Bulgarien und Rumänien sowie Russland und Ukraine lösen Tschechien und Ungarn als neue Schwerpunkte bei den Neuinvestitionen österreichischer Unternehmen in Osteuropa ab. Dies geht aus der Studie von Gábor Hunya <a href=http://www.fiw.ac.at/fileadmin/Documents/Publikationen/fiwstudie15.pdf>Austrian FDI by main Countries and Industries</a> hervor, die Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellt wurde. Österreichs Investoren gehen weiter nach Osten <% image name="Osterweiterung" %><p> In Firmendatenbanken über Projekte für Direktinvestitionen im Ausland (FDI) können die Hauptrichtungen österreichischer Direktinvestitionen verfolgt werden. Seit 2000 lassen sich wesentliche Veränderungen beobachten: Nachbarländer wie Ungarn oder Deutschland haben einen sinkenden Anteil am gesamten Nominalkapital der Direktinvestitionsunternehmen, dagegen steigen die Anteile für Rumänien, Bulgarien, Polen und Kroatien. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Österreich</b> gehört nicht zur Liga der wichtigsten globalen Investoren, ist jedoch ein bedeutender regionaler Akteur in Mittel- und Südosteuropa. Die gute Ertragslage der Tochtergesellschaften erklärt den rapiden Anstieg österreichischer Investitionen vor allem in Polen und in letzter Zeit auch in den GUS-Staaten. Andere Länder, die 2005 noch keine hohen Erträge abwarfen, aber ein hohes Potenzial dafür aufweisen, wie Rumänien und Bulgarien gehören auch zu den neuen Favoriten. </small></td> </table> <b>Lohnniveau kaum ausschlaggebend.</b> Die meisten österreichischen Direktinvestitionen im Ausland sind marktorientiert, d. h. sie zielen auf den Absatz auf dem lokalen Markt der Empfängerländer ab. Dies ist besonders bei Immobilien und Finanzdienstleistungen der Fall. Eine untergeordnete Rolle spielen Investitionen wegen niedrigerer Lohnkosten, die zu einer Verlagerung der Produktion von Österreich ins jeweilige Empfängerland führen. Selbst in Tschechien, Ungarn und der Slowakei war dies nur bei 5-7 % aller Investitionsprojekte der Fall. In jüngster Zeit spielt dies auch in Rumänien eine gewisse Rolle. Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass andere Länder wie Kroatien oder Serbien als Ziel für die Verlagerung der Produktion wegen der niedrigeren Lohnkosten gewählt würden. In Sektoren der arbeitsintensiven verarbeitenden Industrie wird in jüngster Zeit vermehrt in Asien investiert. Aber auch dort nur mit dem Ziel, auf dem lokalen Markt zu verkaufen. Diese Prozesse deuten darauf hin, dass eine Verlagerung der Produktion keine Herausforderung für die österreichische Wirtschaftspolitik darstellt. Es ist noch nicht entschieden, ob Österreichs Direktinvestitionen auf die Länder Ostmitteleuropas beschränkt bleiben, oder ob sich der regionale Akteur zum globalen Akteur entwickeln wird. Österreichische Investoren sind zu 60-70 % KMUs. Diese kontrollieren jedoch nur einen relativ geringen Teil des im Ausland investierten Kapitals. Da die rentabelsten Investitionsziele jenseits von Österreichs Nachbarländern liegen, könnte die geringe Unternehmensgröße ein Hindernis für künftiges FDI-Wachstum darstellen. Für die Politik ergeben sich somit 2 große Aufgaben: Erstens jene Unternehmen, die bisher international nicht aktiv sind, zu ermutigen, im Ausland zu investieren. Man kann allerdings kaum erwarten, dass kleinere Unternehmen jenseits der benachbarten Länder aktiv werden. Deshalb wäre es zweitens wichtig, Unternehmen dabei zu unterstützen, sich zu vergrößern, da entsprechendes Kapital bei Investitionen in weiter entfernten Zielen auch innerhalb Europas notwendig ist. Während Finanzdienstleister und einige wenige Unternehmen der verarbeitenden Industrie über die notwendige Größe verfügen und international aktiv sind, sind Unternehmen anderer Branchen oft zu klein dafür. Ihnen fehlt zumeist auch das nötige Know-how. Sie bedürfen daher der besonderen Hilfe der Wirtschaftspolitik, um expandieren zu können.

Merck Serono erwirbt Exklusivrechte von Atacicept

<a href=http://www.merck.de>Merck Serono</a> und <a href=http://www.zymogenetics.com>ZymoGenetics</a> haben ihre Zusammenarbeit neu gestaltet. Die weltweiten Entwicklungs- und Vermarktungsrecht zu Atacicept - es wird bei Autoimmunkrankheiten und malignen B-Zell-Erkrankungen überprüft - hat nun Merck Serono übernommen. ZymoGenetics wird künftig Meilenstein- und Lizenzzahlungen erhalten. <table> <td><% image name="Merck_Serono_Logo" %></td> <td align="right"> "Der parallele Entwicklungsansatz für <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7144>Lupus</a>, MS und RA könnte dazu führen, dass Atacicept Patienten auf der ganzen Welt in kürzester Zeit zur Verfügung steht. Der Wechsel zu einer Lizenzvereinbarung für Atacicept gestattet es ZymoGenetics, eine Kapitalbindung in großem Umfang zu vermeiden, Ausgaben zu senken sowie die Liquidität für die nächsten Jahre zu bewahren und gleichzeitig den Wert unseres Aktivpostens Atacicept zu sichern", so Douglas E. Williams, Präsident von ZymoGenetics. </td> </table> Die beiden Unternehmen haben zudem ihre F&E-Partnerschaft einer Überprüfung unterzogen. Künftig wird ZymoGenetics die Entwicklung und Vermarktung von IL-31mAb steuern, während Merck Serono ab sofort vollständig für die Entwicklung und Vermarktung von IL-17RC verantwortlich ist. Beide Substanzen sind Wirkstoffkandidaten für die Behandlung von Entzündungserkrankungen. Künftige Produktkandidaten, die im Rahmen dieser F&E-Partnerschaft resultieren, werden für die weitere Entwicklung und Vermarktung exklusiv entweder an ZymoGenetics oder an Merck Serono lizenziert werden. <blockquote><small> <b>Atacicept</b> ist ein rekombinantes Fusionsprotein. Es enthält den löslichen TACI-Rezeptor, der an die Zytokine BLyS und APRIL bindet. Diese Tumor-Nekrose-Faktoren fördern das Überleben von B-Zellen und regen die Bildung von Autoantikörpern an, die an bestimmten Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. Es konnte in Tiermodellen gezeigt werden, dass Atacicept verschiedene Stadien der Entwicklung von B-Zellen beeinflusst und deshalb möglicherweise das Überleben von Zellen unterbindet, die für die Antikörper-Bildung verantwortlich sind. <b>Die Zytokin-Familie IL-17</b> umfasst 6 Mitglieder, IL-17A bis -F. Die Expression von IL-17A und IL-17F, den am engsten verwandten Molekülen dieser Familie, ist in den Gelenken von RA-Patienten, entzündetem Lungengewebe, in Gehirn und Rückenmark von MS-Patienten sowie bei Reizdarmsyndrom hochreguliert. ZymoGenetics hat IL-17RC als Rezeptor für IL-17F identifiziert und entdeckt, dass humanes IL-17RC IL-17A mit hoher Affinität bindet. Es konnte gezeigt werden, dass eine lösliche Version von IL-17RC in vitro die entzündungsfördernden Eigenschaften von IL-17A und IL-17F neutralisiert und daher therapeutische Effekte bei Autoimmunerkrankungen haben könnte. IL-17RC wird als potenzielle Behandlung bei Reizdarmsyndrom, RA und MS entwickelt. <b>IL-31</b> ist ein neu entdecktes T-Zell-Zytokin, das bei Überexpression in Mäusen zu Hautjucken und entzündlichen Hautreaktionen führt, die der atopischen Dermatitis (AD) beim Menschen ähneln. IL-31mAb wird als potenzielle Therapie bei AD und anderen Krankheiten entwickelt, bei denen starker Juckreiz auftritt. </small></blockquote> Merck Serono erwirbt Exklusivrechte von Atacicept

Oxidativer Stress: Mechanismus des Zelltods geklärt

Marcus Conrad vom Helmholtz Zentrum München hat die molekularen Mechanismen entschlüsselt, die bei oxidativem Stress den Zelltod auslösen. Diese Erkenntnisse bieten neue Ansätze für die Therapierbarkeit von Alterungsprozessen und degenerativen Erkrankungen. Oxidativer Stress: Mechanismus des Zelltods geklärt <% image name="Apoptose1" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Lebensprozesse in Zellen erfordern ein reduzierendes Milieu, das mit Hilfe einer Vielzahl antioxidativer Enzyme aufrechterhalten werden muss. Verschiebt sich im Organismus das Gleichgewicht zu Gunsten von oxidativen Prozessen, so spricht man von oxidativem Stress. Dieser wird unter anderem mit der Alterung von Körperzellen in Verbindung gebracht. Zudem gilt eine starke Anreicherung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) bei gleichzeitigem Abfall der Konzentration des körpereigenen Antioxidans Glutathion als bekannte Ursache für akute und chronische degenerative Erkrankungen wie Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes, Alzheimer und Parkinson. </small></td> </table> Dass oxidativer Stress ein Auslöser von Zelltod ist, gilt als gängiges Modell. Bis jetzt waren jedoch Quelle und Natur der reaktiven Sauerstoffspezies sowie Fragen zum Mechanismus des Zelltods offen. "Um die molekulare Funktion des zellulären Reduktionsmittels Glutathion im Stoffwechselweg des Zelltods, der durch oxidativen Stress ausgelöst wird, zu hinterfragen, wurden Mäuse und Zellen gezüchtet, denen spezifisch Glutathion-Peroxidase 4 (GPx4) fehlte", erklärt Conrad. GPx4 ist eines der wichtigsten Glutathion-abhängigen Enzyme. Die induzierte Inaktivierung von GPx4 führte zu massiver Oxidation von Lipiden und letztlich zum Zelltod. Dies konnte auch beobachtet werden, wenn in Wildtypzellen das intrazelluläre Glutathion entzogen wird. Interessanterweise konnte der Zelltod durch Vitamin E vollständig verhindert werden, nicht aber mit wasserlöslichen Antioxidanzien. Da die Oxidation von Fettsäuren in diesem Signalweg, der schlussendlich zum Zelltod führt, von zentraler Bedeutung war, unternahmen die Forscher zahlreiche Versuche , um die Entstehung der Lipidperoxide detaillierter zu beschreiben. Pharmakologische und genetische Analysen zeigten, dass Lipidperoxide nicht zufällig als Folge der GPx4-Ausschaltung entstehen, sondern von einem spezifischen Enzym des Arachidonsäure-Stoffwechsels, der 12/15-Lipoxygenase, erzeugt werden. Die darauf folgende Aktivierung des Apoptose-induzierenden Faktors (AIF), erkennbar durch dessen Änderung der Lokalisation von Mitochondrien in den Zellkern, stellt ein weiteres wichtiges Ereignis in der Signalkette dar. "Bisher ging man von der Vorstellung aus, dass oxidativer Stress eine unspezifische Oxidation von vielen essenziellen Biomolekülen wie Proteinen und Lipiden verursacht. Wir waren deshalb überrascht zu finden, dass offensichtlich in Zellen durch Glutathion- oder Glutathion-Peroxidase-Mangel ganz spezifisch ein Signalweg angeschaltet wird, der zum Absterben der Zellen führt. Die Daten stellen die erste molekulare Analyse eines Redox-regulierten Signalweges dar und zeigen, wie oxidativer Stress im Körper erkannt wird und im Zelltod endet", so Conrad. Da diese Zelltod-Kaskade mit Hilfe von Pharmaka an jedem beliebigen einzelnen Schritt unterbrochen werden kann, eröffnen sich vielversprechende Ansatzpunkte, um den schädlichen Effekt des oxidativen Stresses in stressbedingten Krankheiten des Menschen zu lindern. <small> Alexander Seiler, Manuela Schneider, Heidi Förster, Stephan Roth, Eva K. Wirth, Carsten Culmsee, Nikolaus Plesnila, Elisabeth Kremmer, Olof Rådmark, Wolfgang Wurst, Georg W. Bornkamm, Ulrich Schweizer, and Marcus Conrad: Glutathione Peroxidase 4 Senses and Translates Oxidative Stress into 12/15-Lipoxygenase Dependent- and AIF-Mediated Cell Death. Cell Metabolism 2008 8: 237-248. </small>