Rohstoffe: Mitterlehner macht mobil

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Lockende Steppe: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner plant ein Partnerschaftsabkommen mit der Mongolei.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner plant eine „innerösterreichische Rohstoff-Allianz“ aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Diese soll im zweiten Halbjahr offiziell gegründet werden. Das Ziel der Allianz sei „eine strukturierte Vorgehensweise, um die Ressourceneffizienz und die Wiedergewinnung von kritischen Rohstoffen aus Alt- und Abfallstoffen in Österreich zu steigern“, teilte der Minister mit. Überdies arbeitet das Wirtschaftsministerium an einem Rohstoff-Partnerschaftsabkommen mit der Mongolei, das im kommenden Jahr in Kraft treten soll. Der nordostasiatische Gebirgs-, Steppen- und Wüstenstaat verfügt über erhebliche Vorkommen an Seltenen Erden, Molybdän und Wolfram. Diese werden von österreichischen Industrie- sowie Hightech-Unternehmungen dringend benötigt. Laut Mitterlehner sollen die Rohstoff-Allianz sowie das Partnerschaftsabkommen „die bestehenden Maßnahmen wie die Rohstoffinitiative der EU und den Österreichischen Rohstoffplan, mit dem das Potenzial im Inland erhoben wurde und Rohstoffflächen zur raumordnerischen Sicherung ausgewiesen werden“, ergänzen.

Wie berichtet, macht nicht zuletzt die Industriellenvereinigung in Sachen Rohstoffsicherheit mobil und stellte im Frühjahr ihre „Initiative Rohstoffsicherheit 2020+“ vor, in deren Rahmen sie unter für zwischenstaatliche Partnerschaftsabkommen in diesem Bereich plädierte (Chemiereport 2/2012, Seite 36).

 

China dominiert

Unterdessen veröffentlichte das Wirtschaftsministerium die neueste Ausgabe seines Jahrbuches „World Mining Data“, das Daten zur Produktion mineralischer Rohstoffe in 168 Ländern enthält. Österreich ist der weltweit fünftgrößte Wolfram- sowie Magnesitproduzent, der zehntgrößte Talk- und Leukophyllithersteller sowie der 15-größte Graphitproduzent. Der insgesamt weltgrößte Produzent mineralischer Rohstoffe ist China mit einem Anteil von 25,5 Prozent, Europa kommt insgesamt auf gerade einmal zehn Prozent. Bei 23 Bergbauprodukten ist China die globale Nummer 1, darunter bei Molybdän, Wolfram, Wismut, Cadmium, Gallium, Zink, Gold und den Seltenen Erden. Bei letzteren zeigt sich die Dominanz Chinas besonders deutlich: Von weltweit 132.000 Tonnen wurden 130.000 in China gefördert. Der Wert der chinesischen Bergbauproduktion lag 2010 bei etwa 923 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Österreichs Brutto-Inlandsprodukt (BIP) belief sich auf rund 350 Milliarden US-Dollar.

 

Die „World Mining Data 2012“ stehen auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums (www.bmwfj.gv.at) zum kostenlosen Download zur Verfügung.