Archive - Jun 6, 2006

SIMAP@home: Rechenpower für die Protein-Matrix

<a href=http://boinc.bio.wzw.tum.de/boincsimap>SIMAP@HOME</a> ist das erste deutsche Grid-Projekt und hat seit Dezember 2005 rund 5.000 Freiwillige mit mehr als 10.000 Computern aus 50 Ländern gewinnen können. Mehr als 2 Teraflops stehen so für die Protein-Sequenzierung zur Verfügung. SIMAP@home: Rechenpower für die Protein-Matrix Proteine sind Produkte einer Optimierung über Jahrmillionen. Ihre Eigenschaften lassen sich nicht einfach aus der Folge der Aminosäurebausteine ablesen. Das wichtigste Werkzeug ist dabei der Vergleich der Sequenzen untereinander: Proteinähnlichkeiten geben Hinweise auf die Verwandtschaftsverhältnisse - verwandte Proteine haben oft gleiche oder ähnliche Eigenschaften und Funktionen im Organismus, da sie sich im Lauf der Evolution nur langsam verändern. Da man derzeit viel mehr Proteinsequenzen kennt, als man eingehend in Labors untersuchen kann, werden die experimentellen Erkenntnisse über ein Protein auch auf dessen Verwandte übertragen. Die Anfrage der Biologen "welche Proteine sind mit meinem Protein verwandt" wird täglich hunderttausendfach von den Computern weltweit bearbeitet. Daraus entstand die Idee, alle bekannten Proteine zu vergleichen ("alle gegen alle") und damit eine ultimative Lösung des Problems anzubieten. Mit dem Ergebnis in Form einer Datenbank können nicht nur Anfragen rasch beantwortet werden, der entstandene Datensatz ist eine ideale Basis zur Beantwortung vieler Fragen der Molekularbiologen. Aktuell sind die Sequenzen von ungefähr 4 Mio Proteinen öffentlich bekannt. Die vollständige Berechnung der Sequenzähnlichkeiten erfordert eine enorme Rechenkapazität. Auf einem einzelnen Computer würde die Berechnung der 16.000 Mrd Vergleiche etwa 80 Jahre dauern. Daher entschlossen sich die Münchner, auf die Hilfe von Freiwilligen zurückzugreifen, welche die ungenutzte Rechenkapazität ihrer Computer zur Verfügung stellen. <b>SIMAP</b> ("Similarity Matrix of Proteins") ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU München und dem Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit bei München. Mit SIMAP steht eine vollständige Matrix aller bekannten Proteinverwandtschaften zur Verfügung, die ständig aktualisiert wird.

ProMinent will im Water Treatment wachsen

Die Dosierexperten von <a href=http://www.prominent.com>ProMinent</a> wollen künftig nicht nur im Chemical Fluid Handling zur Weltspitze gehören: Ab Juli zielt eine eigene GmbH innerhalb der ProMinent-Gruppe speziell auf den Bereich Wasseraufbereitung. <% image name="Prominent_WTS" %><p> 2005 legte ProMinent beim Umsatz um 11 % auf 239 Mio € zu. Den seit 12 Jahren ungebrochenen Wachstumstrend wollen die Dosierexperten auch mittelfristig fortsetzen und den Umsatz 2008 auf 309 Mio € erhöhen. Nach den Übernahmen der schwedischen Tomal und der schottischen Proshield sind weitere Zukäufe geplant. Die aktuellste Entwicklung heißt <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3330>delta</a> – eine Membran-Dosierpumpe mit dem innovativen Antriebskonzept optoDrive. In Sachen Membranbruch-Sicherheit bietet ProMinent mit der mechanisch ausgelenkten <b>Makro TZ</b> eine intelligente Alternative zu den herkömmlichen Optionen. In den Dosierkopf dieser Motor-Dosierpumpe für Anwendungen bis 12 bar ist diese Sicherung bereits integriert und erhöht sowohl deren Zuverlässigkeit als auch die Pumpenstandzeit. <% image name="Prominent_PB_6_Makrotz" %><p> <small> Dosierpumpen vom Typ Makro TZ Mb sind mit der mechanisch ausgelenkten Mehrschicht-Sicherheitsmembran ausgestattet. </small> Als „Sensor“ wirkt dieser Pumpe eine kapselförmige Kammer im Einspannbereich. Im Falle eines Bruchs der ersten Membranschicht führt die elastische Ausdehnung zum Auslösen eines Bewegungsschalters und zum Signal an den Betreiber. Bis zum erforderlichen Membranwechsel gewährleistet die zweite Membranschicht eine sichere Restlaufzeit. Die Anwender sparen zusätzliche Vorkehrungen gegen Leckagen und Chargen-Verunreinigung. ProMinent will im Water Treatment wachsen

Bayer konsolidiert Pflanzenschutz-Produktion in Brasilien

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> konzentriert die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln für den brasilianischen Markt im Werk Belford Roxo in der Nähe von Rio de Janeiro. <% image name="Pflanzenzucht2" %><p> Neue Produktionsanlagen für rund 9 Mio € zur Herstellung von Flüssigformulierungen für Insektizide und Fungizide am Standort Belford Roxo ergänzen nun die dort bereits bestehenden Produktionsstätten. Die Produktion von Pflanzenschutzmitteln in Portão in Südbrasilien wurde im Gegenzug eingestellt. Parallel zur Inbetriebnahme der neuen Anlagen in Belford Roxo hat Bayer CropScience ein neues Logistik-Konzept für den Standort entwickelt, das mit der brasilianischen EBAMAG Logística umgesetzt wird. Marc Reichardt, Leiter der Region Lateinamerika bei Bayer CropScience, sieht den Ausbau in Belford Roxo als wichtiges Signal für die Zuversicht des Unternehmens in die langfristigen Perspektiven des Agrar-Marktes Brasilien. "Trotz der augenblicklich schwachen Verfassung der brasilianischen Landwirtschaft wollen wir weiter in neue Produkte für diesen Markt investieren und damit einen Beitrag zur Entwicklung der Agrarwirtschaft des Landes leisten." So hat Bayer CropScience kürzlich in Brasilien die Zulassung seines neuen Insektizids <b>Oberon</b> für den Einsatz im Gemüse- und Baumwollanbau erhalten, das noch in dieser Saison auf den Markt gebracht werden soll. Mit <b>CropStar</b> plant das Unternehmen den Launch eines neuen Saatgutbehandlungsmittels für Mais rechtzeitig für die Saison 2006 / 2007. Seit kurzem bereichert <b>Nativo</b> das Fungizid-Angebot von Bayer. Nativo ist ein Breitspektrum-Fungizid, das die Wirkstoffe Trifloxystrobin und Tebuconazole, die beiden am häufigsten eingesetzten Fungizide von Bayer CropScience, in einer Fertigmischung enthält und besonders wirksam gegen den in Brasilien weit verbreiteten Asiatischen Sojabohnen-Rost ist. Das Produkt wird auf den jetzt neu in Betrieb genommenen Produktionslinien im Werk Belford Roxo hergestellt. Am Standort Belford Roxo beschäftigt Bayer CropScience rund 300 von insgesamt 900 Mitarbeitern im Land. 2005 setzte das Unternehmen rund 500 Mio € in Brasilien um. Bayer konsolidiert Pflanzenschutz-Produktion in Brasilien

Novartis will britische NeuTec

<a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> will für 442 Mio € das britische Biotech <a href=http://www.neutecpharma.com>NeuTec</a> übernehmen und damit sein Portfolio zur Behandlung von resistenten Bakterienstämmen und schweren Pilzerkrankungen. Novartis will britische NeuTec <% image name="Novartis_Logo" %><p> Für das Lead-Medikament Mycograb gegen die Pilzinfektion Candidia läuft in Europa bereits das Zulassungsverfahren. In den USA ist der Zulassungsantrag 2009 geplant. Aurograb gegen Antibiotika-resistente Bakterienstämme befindet sich in Phase III und soll 2010 in den USA und der EU zur Zulassung angemeldet werden. Novartis versucht derzeit, sein Angebot für Infektionskrankheiten auszubauen, und konzentriert sich dabei auf Hepatitis: Erst kürzlich hat Novartis von Human Genome Sciences für 507 Mio $ das experimentelle Hepatitis C-Medikament Albuferon übernommen. Im März hatte Novartis zudem einen Hepatitis C-Wirkstoff bei Idenix eingekauft. Der von Novartis offerierte Preis entspricht einer Prämie auf den Kurs vor den Übernahmeberichten von 109 % - Biotechs werden von den Pharmariesen derzeit heiß umworben.

Festo setzt verstärkt auf die Prozessindustrie

<a href=http://www.festo.at>Festo</a> hat sein Automatisierungsprogramm für die Prozessindustrie erweitert: Die Kombination branchenspezifischer Komponenten mit Standardpneumatik deckt nun die gesamte Wertschöpfungskette ab. <% image name="Festo_Antriebe" %><p> <small> Ex-geschützt und korrosionsbeständig – die Antriebstypen COPAC und COPAR regeln zuverlässig den Wasserfluss in der Prozesstechnik. </small> Im Fokus steht dabei immer die perfekte Symbiose aus Druckluft-, Antriebs-, Ventil-, und Steuerungstechnik für kundenspezifische Lösungen. Wie in der Fabrikautomation bietet Festo auch für die Prozessindustrie kostenlose Softwaretools: Das Programm Aircon hilft Planern und Ingenieurbüros, anhand des Armaturentyps und dessen Funktion in der Anlage die erforderliche Druckluftmenge zu berechnen. So entstehen optimal ausgelegte Druckluftnetze, die eine zuverlässige Funktion der Pneumatik gewährleisten. <% image name="Festo_Handling" %><p> <small> Präzises Handling von Reagenzgläsern im Labor mit elektrischen Antrieben. </small> Für eine erstklassige Ausbildung der Maschinenbediener bietet Festo das erweiterte Lernsystem MPS PA. Professionell und industrienah liefert es Qualifizierungslösungen für die Prozessautomation. Das Spektrum der Ausbildungsberufe reicht dabei vom Anlagen- und Verfahrenstechniker über Fachkräfte für Lebensmitteltechnik oder Wasserversorgung bis hin zu Pharmakanten und Papiertechnologen. Mischen, Temperieren, Filtern und Abfüllen wie in der Industrie: MPS PA ermöglicht für unterschiedlichste Branchen, typische Produktionsprozesse in einer sicheren Lernumgebung in unterschiedlichsten Konfigurationen zu realisieren und erlaubt die Anpassung an künftige Entwicklungen von Komponenten sowie Steuer- und Regelsystemen. <% image name="Festo_MPS" %><p> <small> Modular, sicher, flexibel: Das Lernsystem MPS PA. </small> Festo setzt verstärkt auf die Prozessindustrie

2005: Weltweite Raffineriekapazität steigt um 3,1 %

Die Ölindustrie hat 2005 laut <a href=http://www.exxonmobil.com>ExxonMobil</a> ihre Raffineriekapazitäten kräftig ausgebaut. Mit einem Plus von 3,1 % oder 126 Mio t - das ist mehr als die gesamte deutsche Raffineriekapazität - erreichten sie den neuen Rekordwert von 4,25 Mrd t. 2005: Weltweite Raffineriekapazität steigt um 3,1 % <% image name="OMV_Bohranlage" %><p> Die Raffineriekapazitäten liegen damit um mehr als 400 Mio t über dem weltweiten Verbrauch von 2005. Dabei seien meist keine neuen Raffinerien errichtet, sondern bestehende Anlagen erweitert und ausgebaut worden. Die Förderung erhöhte sich um 1,3 % auf 3,92 Mrd t, der Verbrauch kletterte um 1,2 %. Viele Förderkapazitäten wurden bis zur Grenze ausgelastet, so ExxonMobil. Vor diesem Hintergrund sei es besonders erfreulich, dass auch die Reserven um 1,2 % auf 175,4 Mrd t gestiegen seien. Darüber hinaus lagert sehr viel mehr weiteres Öl im Boden.

Dritte EU-Zulassung für Antikörper Humira

Die EU-Kommission hat Humira (Adalimumab) von <a href=http://www.abbott.com>Abbott</a> zur Behandlung von schwerer, aktiver ankylosierender Spondylitis (AS, Morbus Bechterew) zugelassen. <% image name="Humira" %><p> Humira ist damit bereits für drei Autoimmunerkrankung in der EU zugelassen Neben Morbus Bechterew ist es auch für die Behandlung von schwerer, aktiver und progressiver rheumatoider Arthritis sowie Psoriasisarthritis zugelassen. Die Genehmigung von Humira für die Behandlung von Morbus Bechterew beruht auf Daten aus der ATLAS-Studie (Adalimumab Trial Evaluating Long-Term Efficacy and Safety in AS). Dabei handelte es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie der Phase III, die in Europa und den USA durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass Humira erfolgreich Schmerzen und Entzündungen bei Patienten mit Morbus Bechterew vermindern konnte. Andere Ergebnisse ließen die Wirksamkeit von Humira hinsichtlich der Senkung der Krankheitsaktivität, einschließlich Teilremission, bei vielen Patienten erkennen, wodurch die körperliche Funktion und die körperliche Lebensqualität verbessert wurden. <small> <b>Morbus Bechterew</b> ist eine chronische Erkrankung des Achsenskeletts und der großen peripheren Gelenke, die entzündliche Rückenschmerzen und Steifheit verursacht, aber auch mit dem Auftreten anderer entzündlicher Erkrankungen von Haut, Augen und Darm assoziiert sein kann. Bei schweren Verläufen kann Morbus Bechterew zu extremen körperlichen Einschränkungen führen. Rund 3 Mio Europäer leiden an arthritischen Erkrankungen der Wirbelsäule wie Morbus Bechterew. Im Gegensatz zu vielen anderen Rheuma-Erkrankungen betrifft Morbus Bechterew vornehmlich junge Männer und beginnt meist vor dem 35igsten Lebensjahr. </small> Dritte EU-Zulassung für Antikörper Humira

Betaferon in Europa bei früher MS zugelassen

<a href=http://www.schering.de>Schering</a> hat für Betaferon (Interferon beta-1b) von der EU-Kommission eine Zulassungserweiterung erhalten. Auch Patienten mit einem ersten Schub, der eine Multiple Sklerose (MS) vermuten lässt, können nun damit behandelt werden. <% image name="Schering" %><p> Damit ist Betaferon das einzige hochdosierte, häufig applizierte Medikament, das zur Frühtherapie der MS zugelassen ist. Die neue Zulassung gestattet es jetzt, die Mehrheit aller Patienten nach dem ersten Schub, der auf MS hindeutet, frühzeitig zu behandeln. Die Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen der BENEFIT-Studie. Sie zeigen, dass eine Behandlung mit 250 µg Betaferon in der Frühphase der Erkrankung im Vergleich mit Placebo das Risiko, eine klinisch gesicherte MS zu entwickeln, um etwa 50 % senken konnte. In den USA wurde die Indikationserweiterung für Betaferon, das in den USA unter dem Namen Betaseron vermarktet wird, im Februar bei der FDA eingereicht. <small> <b><u>Betaferon</u></b> war das erste MS-Medikament, das den zugrunde liegenden Verlauf der Krankheit modifizieren konnte. Inzwischen hat es sich als wirksame MS-Behandlung etabliert. In den USA, Europa und Japan ist Betaferon für alle Formen der schubförmigen MS zugelassen. Es kann die Anzahl der MS-Schübe um ein Drittel vermindern, die Häufigkeit mittelschwerer bis schwerer Schübe sogar um 50 %. </small> Betaferon in Europa bei früher MS zugelassen

HPV: DNA-Test besser als Abstrich

Eine große Studie bestätigt, dass bei der Gebärmutterkrebs-Vorsorge der DNA-Test auf humane Papillomaviren (HPV) von <a href=http://www.digene.com>Digene</a> sensitiver ist als der konventionelle PAP-Abstrich und die Dünnschichtzytologie. HPV: DNA-Test besser als Abstrich <% image name="HPV_Test" %><p> Eine Studie mit fast 34.000 Frauen fand heraus, dass der Test auf Hochrisikotypen (HR) der humanen Papillomaviren (HPV) bei der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge um 40 % sensitiver ist als der konventionelle PAP-Abstrich und 30 % als die Dünnschichtzytologie. Die Studie, die mit dem Hybrid Capture 2 (hc2) HR-HPV DNA-Test von Digene durchgeführt wurde, wurde von der EU und vom italienischen Gesundheitsministerium finanziert. Der HPV-Test alleine war bei Frauen im Alter von 35 bis 60 Jahren deutlich sensitiver als die konventionelle Zytologie. Die Verwendung der Dünnschichtzytologie verbesserte die Sensitivität nur marginal, gleichzeitig steigerte sich allerdings die Anzahl falsch-positiver Ergebnisse. In einer zweiten, jetzt anlaufenden Phase der Studie wird der HPV DNA-Test allein mit der konventionellen Zytologie verglichen. Karl Ulrich Petry vom Klinikum der Stadt Wolfsburg kommentiert die Studie: "Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Zulassung einer HPV-Schutzimpfung ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Vakzine keinen vollständigen Schutz bieten kann und auch nicht für jede Frau sinnvoll erscheint. Vorsorge wird neben der Impfung wichtig bleiben; die bisher übliche Vorsorge mittels jährlicher PAP-Abstriche kann aber nicht mehr als optimal angesehen werden." Weltweit erkranken jährlich 400.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Er ist damit nach dem Brustkrebs die zweithäufigste Krebsart bei Frauen.

Proteom von Hefe-Mitochondrien entschlüsselt

Die größte bisher durchgeführte Proteom-Studie von Hefe-Mitochondrien liefert neue Erkenntnisse über die Funktion von Mitochondrien-Proteinen. <% image name="Mitochondrien" %><p> <small> Mitochondrien - die Kraftwerke der Zelle. </small> Neben der Zellatmung erfüllen Mitochondrien wichtige Aufgaben im Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten, Zuckern und Eisen sowie beim programmierten Zelltod. Dafür sind zahlreiche Proteine nötig. Einen kleinen Teil dieser Proteine stellen die Mitochondrien aus eigener Erbinformation her. 99 % der Proteine werden jedoch im Zellkern programmiert, im Cytosol zusammengebaut und dann in das Zellorganell transportiert. Dieser Transport ist allerdings nicht so einfach, denn die Mitochondrien liegen in der Zelle wie eine Art Unterzelle klar abgegrenzt. Über diese Grenze geht es nur über andere Proteine, die als Shuttle dienen. Ursprünglich waren es diese Transport-Proteine, welche die Forschung interessierten. Doch bei rund 1.000 Proteinen, die in Mitochondrien vorkommen, waren diese mit herkömmlichen Methoden nicht zu fassen. Das Würzburger <a href=http://www.rudolf-virchow-zentrum.de>Rudolf-Virchow-Zentrum</a> setzte Massenspektrometrie und Hochleistungscomputer ein, um die unglaubliche Datenmenge zu ordnen und in einer Datenbank mit bereits Bekanntem zu vergleichen. Nach mehr als 20 Mio Datensätzen sind nun 851 Proteine bekannt - 84 % des gesamten Proteoms. Da das Proteom hoch dynamisch ist - im Gegensatz zum Genom ändert es sich ständig -, eine stolze Leistung. Bei der Datenbankanalyse stoßen die Würzburger auf eine erste große Überraschung: Trotz der Hauptfunktion als "Kraftwerke" der Zelle sind nur 14 % aller Proteine daran beteiligt. Mehr als ein Viertel (250 Proteine) sind dafür zuständig, das eigene kleine Mitochondrien-Genom abzulesen und in Proteine zu übersetzen. Proteom von Hefe-Mitochondrien entschlüsselt

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