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Chemiereport_2016-4

Bilder: TU Wien, iStockphoto.com/Mason_Lake_Photo 54 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.6 CHEMIE & TECHNIK CR: Was waren die Gründe für Ihren Wechsel von Münster nach Wien? Ich hatte bereits zwei interessante Ange- bote von Universitäten aus Deutschland, die Verhandlungen waren weit fortge- schritten. Letztendlich überzeugten mich die vielfältigen Möglichkeiten, die der Forschungsstandort Wien mit mehreren weltweit anerkannten Universitäten und Forschungszentren zu bieten hat. Unsere Forschung zur Entwicklung und Charakte- risierung von neuen Materialien für Ener- gie, Umwelt und Medizin mit großem sozi- alökonomischen Nutzen verbindet zwei wichtige Schwerpunkte der TU Wien. Es gibt ein starkes Interesse an fachüber- greifender Forschung im Rahmen einer Kooperation mit meiner Arbeitsgruppe. Ein weiterer Grund war das Gesamtpa- ket für einen raschen Aufbau der Arbeits- gruppe und die Verstärkung unserer Forschungskompetenzen. Schließlich ermöglichte der Ruf auch meine ange- strebte Rückkehr nach Österreich. CR: Welche Ihrer Forschungsprojekte aus Münster können Sie in Wien fort- setzen? Da viele meiner Studenten nach Wien wechselten und ein Großteil unserer Pro- jektgelder transferiert werden konnte, gehen unsere derzeitigen Projekte auf jeden Fall weiter. Wir beschäftigen uns mit der Synthese und Charakterisierung multifunktioneller Hybrid- und Nanoma- terialien für Energie- und Umwelt-An- wendungen wie Photovoltaik, Photoelek- trochemie und Photokatalyse. Außerdem entwickeln wir bioanorganische Mate- rialien für medizinische Anwendungen. Sobald der Laborumbau abgeschlos- sen ist, synthetisieren wir modifizierte Nanokohlenstoffe und deren Verbund- materialien mit Polymeren sowie Nano- kohlenstoff-Hybridmaterialien mit anor- ganischen Nanomaterialien. Parallel dazu entwickeln wir anorganische Filme mit geordneten Porenstrukturen als selbst-anordnende Template. Die Materi- alien werden photokatalytisch und elek- trochemisch charakterisiert und auf ihre Aktivität, Effizienz und Langlebigkeit getestet. Die porösen, bioaktiven Gläser werden bezüglich ihrer mechanischen Eigenschaften evaluiert und als poten- zielle Wirkstoff-freisetzende Knochener- satzmaterialien untersucht. CR: Auf welchen Forschungsgebieten wollen Sie in Wien Schwerpunkte set- zen? Wir werden unsere Bemühungen in Rich- tung Energie- und Umwelt-Anwendungen weiter vertiefen. So planen wir, unsere photokatalytischen Untersuchungen auf die Reduktion von CO2 und dessen kata- lytische Umwandlung in alternative chemische Energieträger auszudehnen. Zudem wollen wir unsere heterogenen Photokatalysatoren mit molekularen Materialwissenschaften Schwerpunkt kontrollierte Materialsynthese Dominik Eder, Inhaber des Lehrstuhls für Materialwissenschaften an der Technischen Universität Wien, im Gespräch mit Karl Zojer über die Entwicklung multifunktioneller Hybrid- und Nanomaterialien sowie neuer Synthese- und Analysemethoden Zur Person Univ.-Prof. Dr. Dominik Eder absolvierte das Studium der Physikalischen Chemie an der Universität Innsbruck. Im Jahr 2005 war er im Rahmen eines Schrödinger-Stipendi- ums als Research Fellow an der Universität Cambridge tätig. Ein Jahr später erhielt er ein APART-Fellowship der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ab 2011 war er Professor für Physikalische Chemie an der Universität Münster, 2015 wurde er als Ordentlicher Universitätsprofessor für Mate- rialwissenschaften an die TU Wien berufen.

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