Archive - Jul 15, 2014

Von Erdberg in die Welt

Die <a href=http://www.linde-gas.at/de/index.html target=“_blank“>Linde Group</a> hat in Wien die weltweit erste Kleinserienfertigung von Komponenten für Wasserstofftankstellen eröffnet. Linde-Vorstand Aldo Belloni, Verkehrsministerin Doris Bures, OMV-Generaldirektor Roiss und prominente Projektpartnern aus Europa und Japan skizzierten aus diesem Anlass ihre Perspektive zur Entwicklung von Brennstoffzellenautos.

 

Aldo Belloni ging in seinen Worten zu den historischen Anfängen der Technologie zurück: Schon in den 1980er Jahren habe Linde begonnen, sich mit Wasserstoff als potentiellem Treibstoff der Zukunft zu beschäftigen. Anfang der 1990er-Jahre sei die erste H2-Tankstelle auf dem Gelände des Münchner Flughafens eröffnet worden. Technologieführung erzielte man in Folge vor allem mit der Entwicklung eines ionischen Verdichters. Die verwendete ionische Flüssigkeit vermischt sich nicht mit dem Wasserstoff und vermeidet mechanischen Verschleiß und Abdichtungsprobleme.

Heute ist der Standort Erdbergstraße in Wien 3 das weltweite Zentrum des Konzerns für die  Produktion dieser für die Wasserstoffbetankung zentralen Technologie. Wolfgang Büchele, Vorstandvorsitzender der Linde Group, ließ es sich nicht nehmen, die offizielle Eröffnung des Werks, das nach internen Verlagerungen nun ein großes Gelände zur Verfügung hat, persönlich vorzunehmen – und wurde dabei von viel Prominenz unterstützt.

 

Innovation und Subvention

Noch ist der Markt überschaubar, doch die Erwartungen sind groß. In Österreich hat die OMV die erste Wasserstofftankstelle mit Linde-Technologie in Betrieb genommen. OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss sprach davon, dass sich das von ihm geführte Unternehmen entscheiden habe, auf diese Technologie zu setzen und formulierte en passant Kritik an der bisherigen Förderpolitik: „Was wir brauchen ist echte Innovation und nicht die Subvention von erneuerbarer Energie der ersten Generation wie Batterie, Wind- oder Sonnenenergie.“ Roiss strich aber auch hervor, dass Wasserstoff zu tanken heute noch nicht als Nutzung einer erneuerbaren Energieform  zu bezeichnen sei, da das Gas heute vornehmlich aus Erdgas gewonnen werde. Die OMV arbeite in einem Forschungsprojekt an der Herstellung von H2aus Wasser und Sonnenergie, auch wenn es noch zehn oder 20 Jahre dauern werde, bis das breitflächig zum Einsatz komme.

Infrastrukturministerin Doris Bures hob das Budget ihres Hauses von 80 Millionen Euro für „Mobilität der Zukunft“ hervor, von denen sechs Millionen für Brennstoffzellentechnologie reserviert seien. Andere Länder sind auf diesem Gebiet schon weiter: Der japanische Konzern Iwatani hat bereits 28 Wasserstofftankstellen bei Linde bestellt, bis 2016 soll die Zahl mit Unterstützung der japanischen Regierung auf 100 anwachsen, wie der bei der Eröffnung ebenfalls anwesende Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Akiji Makino, erzählte. Hyundai ist wiederum der erste Automobilhersteller, der ein Brennstoffzellenfahrzeug zur Serienreife entwickelt hat. Allan Rushforth, COO von Hyundai Motor Europe, sprach davon, dass 16 Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit in diesem Auto stecken würden.