Archive - Aug 26, 2014

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Wenn Glas zu Metall wird – Laserpulse machen´s möglich.

Physiker der <a href=http://www.tuwien.ac.at target=“_blank“>TU Wien</a> haben berechnet, wie Quarzglas – für gewöhnlich ein guter elektrischer Isolator – durch die Wirkung ultrakurzer Laserpulse kurzzeitig zum – elektrisch leitenden – Metall werden kann. Mit dem Effekt könnte man Schaltungen bauen, die wesentlich schneller als die bislang gebräuchlichen sind.

 

Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching konnte in den vergangenen Jahren experimentell gezeigt werden, dass ukltrakurze Laserpulse in dielektrischen Gläsern Materialeigenschaften induzieren können, die denen eines elektrischen Leiters entsprechen. Die Vorgänge, die dabei zum Tragen kommen, spielen sich in der Größenordnung weniger Femtosekunden (10-15Sekunden) ab. Damit sind sie um einige Zehnerpotenzen schneller als die heute mit Halbleitertransistoren bewerkstelligten Schaltprozesse im Picosekunden-Bereich.

 

Quantenphysikalische Simulation auf Supercomputern

Ein Team rund um Joachim Burghöfer vom Institut für Theoretische Physik der TU Wien konnte in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Tsukuba University in Japan nun berechnen, welche quantenphysikalischen Effekte dabei zum Tragen kommen. Mithilfe von Ab-initio-Simulationen (die aufgrund der Komplexität des Problems nur auf Supercomputern durchgeführt werden können) konnte ein Übergang von nichtlinearen Polarisationsströmen, die während Pulsen von niedriger Intensität auftreten, zu Tunneleffekt-artigen Anregungen in Leitungsbänder mit frei beweglichen Elektronen beobachtet werden. Zudem zeigte sich, dass Kristallstruktur und chemische Bindungen im Festkörper starken Einfluss auf den ultraschnellen Stromfluss haben – das legt nahe, im nächsten Schritt Experimente mit unterschiedlichen Materialen durchzuführen.

 

 

 

 

Freundliche Worte für Oberhauser

Überwiegend positiv fielen die Reaktionen auf die Nominierung Sabine Oberhausers als neue Gesundheitsministerin aus. Der Generalsekretär des Pharmaindustrieverbandes Pharmig, Jan Oliver Huber, bezeichnete Oberhauser als „überaus kompetent und engagiert. Ihre Expertise zur komplexen Architektur des österreichischen Gesundheitswesens sowie ihre Ausbildung zur Ärztin sind exzellente Voraussetzungen, um die kommenden Herausforderungen zu meistern.“ Die Pharmaindustrie biete der neuen Gesundheitsministerin „eine aktive Mitarbeit in der Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitswesens an.“

Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger verlautete, mit ihr gelange „eine profunde Kennerin des Gesundheitswesens an die Spitze der heimischen Gesundheitspolitik.“ Nicht zuletzt aufgrund ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Nationalrats kenne Oberhauser „die Herausforderungen ihres künftigen Ressorts bestens.“ Als Vizepräsidentin sowie Bundesfrauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) sei sich wohl auch „des demografischen Wandels in der österreichischen Ärzteschaft bewusst. Wir hoffen, dass sie sich für Arbeitsbedingungen einsetzen wird, die den Anforderungen einer zunehmend weiblichen Ärzteschaft gerecht werden.“ Der Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer, Harald Mayer, ließ wissen, er hoffe „auf eine gute Zusammenarbeit mit der designierten Gesundheitsministerin.“ Oberhauser kenne die Probleme in Österreichs Spitälern und sei „bereits in der Vergangenheit für die Interessen der angestellten Ärzte“ eingetreten.

Seitens der Apothekerkammer sagte Präsident Max Wellan, Oberhauser habe sich mehrfach „für die hohe Qualität der Dienstleistungen im Gesundheitsbereich ausgesprochen. Wir freuen uns, diesen Weg künftig gemeinsam zu beschreiten.“ Als SPÖ-Gesundheitssprecherin sei die künftige Ministerin eine „konstruktive und engagierte Gesprächspartnerin“ gewesen.

 

Prügel für Stöger

Gemischt fielen dagegen die Reaktionen auf den Abgang Alois Stögers als Gesundheitsminister aus. Der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer, Johannes Steinhart, sagte, hoffentlich werde Oberhauser die Ärzte bei gesundheitspolitischen Entscheidungen früher einbinden als Stöger. Dieser hinterlasse ihr „eine Vielzahl an ungelösten Problemen im niedergelassenen Bereich“, etwa die schlechten Arbeitsbedingungen von Kassenärzten. Jungärzte wanderten derzeit „scharenweise“ ins Ausland ab. Das lasse sich nur durch ein Bündel von Maßnahmen ändern, wie etwa „Timesharing, Gruppenpraxen mit der Möglichkeit der Anstellung von Ärzten bei Ärzten, Honorarsysteme ohne Deckelungen - also ohne ,Bestrafung' von Ärzten, die mehr leisten, moderne Leistungskataloge und eine gesicherte Finanzierung der Lehrpraxis, um nur einige zu nennen.“

Stöger und die Ärztekammer hatten sich insbesondere im Zusammenhang mit der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA immer wieder mit Hingabe gekatzbalgt. Stöger bezeichnete die Kammerfunktionäre als „zerstrittenen Haufen“. Steinhart wertete seine Äußerung, die ELGA notfalls auch ohne Zustimmung der Ärztekammer einführen zu wollen, als „Kriegserklärung“.

 

Weitsicht bewiesen“

Pharmig-Präsident Robin Rumler streute Stöger dagegen Rosen. Unter anderem habe dieser den „Grundstein für die Gesundheitsreform“ gelegt sowie den Kindergesundheitsdialog initiiert und damit „Weitsicht bewiesen. Denn je früher junge Menschen eine Entscheidung für einen bewussten Lebensstil treffen, desto nachhaltiger wirkt sich das auf ein Leben mit mehr gesunden Jahren aus.“ Auch habe Stöger die gemeinsame Anschubfinanzierung des Kinderforschungsnetzwerks OKIDS ermöglicht. Seine Amtsführung sei „von wertschätzender Gesprächskultur und Sachorientierung geprägt gewesen“, resümierte Rumler.