Archive - Jan 13, 2015

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EU-Parlament billigt Gentechnik-Verbot

Die EU-Mitgliedsstaaten können den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen künftig auch aus umweltpolitischen Gründen verbieten. Eine Berücksichtigung der Position der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist nicht mehr notwendig. Das beschloss das Europäische Parlament mit 480 gegen 159 Stimmen bei 58 Enthaltungen. Es setzte damit die informelle Einigung mit dem Rat der EU vom Dezember vergangenen Jahres formell um. Wie es in einer Aussendung des EU-Parlaments hieß, können die Staaten Anbauverbote damit unter anderem mit Problemen der Raumplanung und Landnutzung, aber auch mit sozioökonomischen Aspekten, begründen. Ausdrücklich werden in der Aussendung die „hohen Kosten für biologisch wirtschaftende Landwirte wegen Verunreinigung“ als Beispiel genannt.

 

Zwar ist vor Inkraftsetzung einer Anbaubeschränkung oder eines Verbots die Stellungnahme des betroffenen Unternehmens einzuholen. Verhindern kann das Unternehmen diese Maßnahmen aber nicht. Eingeführt werden mit dem Beschluss des Parlaments auch „Pufferzonen“. Sie sollen sicherstellen, dass durch den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in einem Mitgliedsstaat die Landwirtschaft des jeweiligen Nachbarstaats nicht beeinflusst wird.

 

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis sagte, er gehe von der formellen Zustimmung des Europäischen Rats zu dem Parlamentsbeschluss in den kommenden Wochen aus. Voraussichtlich noch im Frühjahr könnten die Mitgliedsstaaten erste Verbote auf Grund der neuen Bestimmungen erlassen. Zurzeit ist in der EU nur eine gentechnisch veränderte Pflanzensorte zugelassen, der MON-810-Mais des US-amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto.

 

 

 

Haplogen verkauft Genomik-Tochter an Horizon

Vergangenes Jahr gegründete das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.haplogen.com targte=“_blank“>Haplogen</a> die Tochterfirma „Haplogen Genomics“, um haploide Zelllinien für Forschungszwecke auf dem Markt anzubieten. Nun wurde Haplogen Genomics für 6,0 Millionen englische Pfund an den britischen Anbieter Horizon Discovery Group verkauft.

 

Horizon hat sich auf Werkzeuge und Dienstleistungen für die Genomik-Forschung spezialisiert. Mit der Akquisition kann das Unternehmen sein Portfolio um die Genomik-Plattform von Haplogen ergänzen, mit deren Hilfe haploide menschliche Zelllinien (die nur einen einzelnen Chromosomensatz besitzen) mit präzise designter genetischer Ausstattung hergestellt werden können. Die Technologie ermöglicht es, menschliche Zelllinien wesentlich billiger und schneller zur Verfügung zu stellen als bisher.  Auf dieser Grundlage will Horizon im ersten Quartal 2015 ein On-demand-Service für Zelllinien starten, das die Position des Unternehmens auf dem akademischen Genomforschungsmarkt signifikant stärken soll.

Zusätzlich zum Kaufpreis gibt Horizon neue Anteile im Wert von 3,9 Millionen Pfund aus, die den Haplogen-Eigentümern je nach Performance zusätzliche Gewinne einbringen könnten. Haplogen Genomics wird in Horizon Genomics unbenannt, Labor- und Büroräumlichkeiten in Wien werden übernommen. Das bisherige Mutterunternehmen Haplogen arbeitet auf der Grundlage der Herstellung haploider Zelllinien weiterhin daran, Zielstrukturen und darauf abzielende Arzneimittelkandidaten für die Therapie von Viruserkrankungen zu entwickeln.