Archive - Nov 2015

November 6th

Hubertus von Baumbach folgt Andreas Barner

Boehringer Ingelheim hat für Mitte 2016 einen Wechsel in der Geschäftsleitung angekündigt. Andreas Barner, der das Unternehmen seit 2009 leitet, wird in den Gesellschafterausschuss wechseln. Sein Nachfolger wird der bisherige Finanzchef Hubertus von Baumbach, der selbst Mitglied der Eigentümerfamilie ist.

 

Barner, promovierter Mediziner und Mathematiker, leitete zunächst den Medizin-Bereich bei Boehringer Ingelheim, bevor er 1999 in die Geschäftsleitung berufen wurde. Bis zuletzt hatte er eine große Nähe zu den Entwicklungsaufgaben des Konzerns und zeichnete innerhalb der Geschäftsleitung selbst für die Forschung, Entwicklung und Medizin verantwortlich. Die Agenden der Forschung und nicht-klinischen Entwicklung wird nun ab 1. Jänner 2016 Michel Pairet, zuletzt Leiter der weltweiten Pharmaforschung des Konzerns übernehmen.

Für 1. Juli 2016 ist der Wechsel Barners in den Gesellschafterausschuss geplant, der – vergleichbar einem Aufsichtsrat in Aktiengesellschaften – die Interessen der Eigentümerfamilien Boehringer und von Baumbach vertritt. Wenn ihm zu diesem Zeitpunkt Hubertus von Baumbach als Vorsitzender der Geschäftsleitung nachfolgt, wird der Konzern erstmals seit 1991 auch operativ von einem Familienmitglied geführt. Christian Boehringer, Vorsitzender des Gesellschafterausschuss, gab denn auch die Devise für die neue Führungskonstellation aus: Oberstes Ziel sei, die Unabhängigkeit des einzigen noch in Familieneigentum befindlichen der weltweit größten 20 Pharmaunternehmen  nachhaltig zu festigen.

 

 

 

 

 

Molekulare Roboter im antibakteriellen Einsatz

Mit Unterstützung aus Mitteln des EU-Förderprogramms Horizon 2020 entwickelt das Forschungsprojekt MARA neuartige Werkzeuge zur Charakterisierung und Bekämpfung bakterieller Infektionen. Unter den Partnern des Konsortiums ist auch das Austrian Institute of Technology (AIT).

 

Im Rahmen des Projekts sollen drei neuartige Technologien zum Einsatz kommen, die langfristig an die Stellen des Einsatzes von Antibiotika treten könnten. Die autonome Detektion von Nukleinsäuren („AUDENA“) soll zum Aufspüren Pathogen-assoziierter Antigene verwendet werden. Artifizielle Enzyme sollen mittels Mimikry natürlich vorkommender Proteine erzeugt werden. Und schließlich sollen molekulare Roboter (MORO) aus selbstassemblierender DNA dazu verwendet werden, bakterielle Zellen gezielt zu zerstören und die mit der Resistenz gegenüber Antibiotika assoziierten Antigene freizusetzen.

Einer der technologischen Kerne des Ansatzes ist die vom britischen Unternehmen Apta Biosciences entwickelte Seligo-Technologie zum gezielten Auffinden molekularer Strukturen. Weitere Partner des Forschungskonsortiums sind das Austrian Institute of Technology (AIT), das Imperial College London, die Aarhus University in Dänemark sowie die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. Das Budget von MARA hat ein Gesamtvolumen von 3 Millionen Euro.

 

 

 

November 5th

Boehringer Ingelheim auf Humira-Jagd

Boehringer Ingelheim konnte im Rahmen eine Bioäquivalenz-Studie zeigen, dass sein Biosimilar-Kandidat in Sicherheit und Pharmakokinetik mit dem am Markt befindlichen Adalimumab vergleichbar ist. Der Patentschutz dafür läuft in den kommenden Jahren aus.

 

Adalimumab ist ein monoklonaler Antikörper, der sich gegen den Tumornekrosefaktor alpha richtet und gegen chronisch-entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn eingesetzt wird. Unter dem Handelsnamen „Humira“ ist Adalimumab derzeit das weltweit umsatzstärkste Arzneimittel. Doch der Patentschutz für den Pharmakonzern Abbvie läuft ab 2016 schrittweise aus. Mehrere Biosimilar-Anbieter stehen daher schon in den Startlöchern, um in den lukrativen Markt einzusteigen.

Boehringer Ingelheim hat nun gezeigt, dass der vom Unternehmen entwickelte Kandidat dem Original in Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik um nichts nachsteht. Das ist das Ergebnis einer Phase-I-Bioäquivalenz-Studie, in die 327 gesunde Männer im Alter zwischen 18 und 55 eingeschlossen waren, die randomisiert entweder Boehringers Kandidaten oder das zugelassene Adalimumab als subkutan Einzeldosis erhielten.

 

Große Hoffnungen auf Biosimilars

Boehringer Ingelheim ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Herstellung von biopharmazeutischen Arzneimitteln tätig und hat dieses Know-how nun in sein Biosimilar-Geschäft eingebracht, der einen neuen Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens darstellt.

November 3rd

IST Austria: Prestigeträchtiger Preis an Neurowissenschaftlerin verliehen

Die am <a href=https://ist.ac.at target=“_blank“>IST Austria</a> in Klosterneuburg tätige Neurowissenschaftlerin Gaia Novarino wird mit dem vom gleichnamigen Pharmaunternehmen gestifteten Boehringer Ingelheim FENS Research Award ausgezeichnet.

 

Der mit 25.000 Euro dotierte Preis ist eine prestigeträchtige Auszeichnung auf dem Gebiet der Erforschung des Nervensystems, die für herausragende wissenschaftliche Arbeit an Forscher unter 40 Jahren vergeben wird. Ausgeschrieben wird der Award von der Federation of European Neuroscience Societies (FENS)

Novarino, die seit 2014 eine Professur am IST Austria innehat, untersucht die molekularen Grundlagen genetisch bedingter Erkrankungen. Ihr gegenwärtiger Forschungsfokus liegt auf erblichen Formen von Epilepsie, kognitiven Störungen und Autismus. Da diese Erkrankungen häufig gemeinsam auftreten, vermutet die gebürtige Italienerin auch gemeinsame zugrundliegende molekulare Entstehungsmechanismen. In Novarinos Forschungsgruppe werden unter anderem neue Methoden der DNA-Sequenzierung angewandt, um im Genom einer großen Anzahl von Patienten krankheitsauslösende Gene ausfindig zu machen.

 

 

 

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