Archive - Jun 23, 2015

Sicherheitslogo für Online-Apotheken

Mit einer Informationskampagne begleiten das Gesundheitsministerium und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) die Einführung des Online-Versands rezeptfreier Medikamente in Österreich. Das teilte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser am 23. Juni mit. Die Kampagne umfasst Folder, Schaltungen in Tageszeitungen sowie Informationen auf der Webseite des Ministeriums.

 

Ab 25. Juni dürfen die österreichischen Apotheken rezeptfreie Medikamente auch via Internet verkaufen. Sie müssen diese Tätigkeit dem BASG melden und sich in dessen Versandapotheken-Liste eintragen lassen. Auf ihrer Website ist ein EU-weit geltendes Sicherheitslogo zu platzieren. Die Leiterin der Medizinmarktaufsicht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), Christa Wirthumer-Hoche, empfiehlt, vor Abschluss eines Medikamentenkaufs im Internet dieses Logo anzuklicken. Der Link führt zum Versandapotheken-Register des BASG. Wer dort seine Apotheke finde, könne „sicher sein, legale Original-Arzneimittel zu erhalten.“ Oberhauser sagte, Österreich gehe in Sachen Online-Medikamentenhandel einen „guten, sehr sicheren Weg.“ Die entsprechenden Regelungen seien ein „wichtiger Schritt im Kampf gegen illegalen Medikamentenhandel.“

 

Der Pharmaindustrie-Verband Pharmig begrüßte die Kampagne des Ministeriums und des BASG. Generalsekretär Jan Oliver Huber verlautete, Medikamente seien „hoch sensible Produkte. Patienten vertrauen darauf, dass sie ihre Krankheitssymptome damit lindern oder die Krankheiten heilen können. Dieses Vertrauen machen sich Kriminelle zum Vorteil, fälschen die Produkte und gefährden damit Patienten.“ Es liege nicht zuletzt an den Patienten selbst, „sich über die Vertrauenswürdigkeit der Bezugsquelle ausreichend zu informieren.“ Das Ministerium und das BASG machten dies mit ihrer Informationskampagne leichter. Wie Huber hinzufügte, investiert die Pharmaindustrie in den kommenden Jahren bis zu elf Milliarden Euro in ein System, mit dem die Arzneimittelverpackungen sowie der Transport vom Hersteller zur Apotheke noch besser gegen unbefugte Beeinflussungen geschützt werden sollen.

 

Aus gegebenem Anlass verwies die Landesgeschäftsstelle Wien der Österreichischen Apothekerkammer auf ihren rund um die Uhr verfügbaren Zustellservice für rezeptfreie Medikamente. Dieser sei per Anruf des Kunden „in der Apotheke seines Vertrauens oder am Apothekenruf 1455“ erreichbar.

 

 

 

ACHEMA 2015: Veranstalter zufrieden

Zufrieden mit der heurigen ACHEMA zeigt sich deren Veranstalter, die DECHEMA-Ausstellungs-GmbH. Insgesamt präsentierten 3.813 Aussteller aus 56 Ländern auf der Messe in Frankfurt am Main ihre Produkte und Dienstleistungen für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Das sind um 40 mehr als bei der letzten ACHEMA im Jahr 2012. Die Besucherzahl blieb mit 166.444 fast genau gleich wie 2012, als 166.447 Personen die Veranstaltung aufsuchten. Laut Thomas Scheuring, dem Geschäftsführer der DECHEMA Ausstellungs-GmbH, war dabei ein neuer Trend zu verzeichnen: „Die Besucher kommen an mehreren Tagen auf das Gelände. Sie haben konkrete Interessen und bringen die Zeit mit, sich umfassend zu informieren.“

 

Erstmals kam die Mehrzahl der Aussteller aus dem Ausland, ihr Anteil belief sich auf rund 53,9 Prozent. Die zweitgrößte Ausstellungsnation nach Deutschland war China. Zuwächse bei der Zahl der vertretenen Unternehmen verzeichneten auch Großbritannien, Österreich und Spanien, unter den Ländern außerhalb der EU vor allem die Türkei, Taiwan und Indien.

 

Keine Angaben machten die Veranstalter hinsichtlich der wirtschaftlichen Bilanz der ACHEMA. Zum nächsten Mal findet diese vom 11. bis 15. Juni 2018 in Frankfurt am Main statt.

 

 

Big-Data-Analyse zu Diabetes

Das US-Unternehemn Biovista konnte mit Technologien der Big-Data-Analyse zeigen, dass eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) bei gleichzeitiger Einnahme von Statinen das Risiko für ein Neuauftreten von Diabetes mellius erhöhen kann.

 

Seit längerem weisen klinische Studien darauf hin, dass die Einnahme von Statinen, die weithin zur Senkung des Cholesterin-Spiegels verabreicht werden, das Risiko für ein Neuauftreten von Diabetes mellitus erhöht. Einer 2014 in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichten Studie zufolge hängt dies direkt mit dem Wirkmechanismus (der Hemmung der HMGCoA-Reduktase) der Arzneimittelklasse zusammen.  Das US-Unternehmen Biovista hat sich nun angesehen, welche Risikofaktoren es für das Auftreten von Statin-assoziiertem Diabetes gibt. Dazu wurden eine große  Menge biomedizinischer Daten mithilfe von Werkzeugen der Big-Data-Analytik untersucht und eine Rangordnung derartiger Risikofaktoren erstellt.

In einem zweiten Schritt führte Biovista eine Kohortenstudie mit Datensätzen aus elektronischen Gesundheitsakten durch, um die gefundenen Korrelationen anhand konkreter Patientendaten zu bestätigen. Dabei zeigte sich, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) bei gelichzeitiger Einnahme von Statinen das Risiko eines Neuauftretens von Diabetes erhöht.

 

Über die verwendete Technologie

Zur Analyse der Daten aus dem Gesundheitswesen wurde die COSS-Technologie des privat geführten US-Unternehmens Biovista verwendet. Dabei wurden Technologien für die Big-Data-Analyse mit Werkzeugen der künstlichen Intelligenz kombiniert, um mehr als 270.000 klinische Ergebnisse mit Daten zu Genen und verabreichten Medikamenten zu korrelieren. Biovista nutzt COSS im Allgemeinen zur systematischen Neupositionierung von Medikamenten sowie zur Identifizierung unerwünschter Ereignisse.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift der American Diabetes Association Diabetes Care veröffentlicht.