Weblog von fischer

AMAG erhöht Absatz und Nettoergebnis

Der Aluminiumkonzern AMAG steigerte seinen Absatz im Geschäftsjahr 2014 um sieben Prozent auf rund 375.000 Tonnen. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 823 Millionen Euro, das Ergebnis nach Ertragssteuern liegt mit 59,2 Millionen Euro um sechs Prozent über dem von 2013. Das teilten der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Helmut Wieser, und seine Kollegen Helmut Kaufmann sowie Gerald Mayer bei der Bilanzpressekonferenz in Wien mit. Wieser sprach von einem „sehr soliden erfolgreichen Jahr in einem volatilen Umfeld.“ Die strategische Entwicklung sei planmäßig fortgesetzt worden. Diese baue auf „ungebrochenem Wachstum“ auf.

Der weltweite Alu-Bedarf erhöhe sich auch weiterhin drastisch, für heuer sei mit einem Wachstum um fünf Prozent auf etwa 57 Millionen Tonnen zu rechnen. Lob zollte Wieser dem Wirtschaftsstandort Österreich: „Wir haben hier gute Voraussetzungen, nicht zuletzt gut ausgebildete und intelligente Mitarbeiter.“ Im internationalen Wettbewerb könne die AMAG daher gut bestehen. Positiv beurteilte Wieser auch den Auftragsbestand, der „noch nie so hoch wie derzeit“ gewesen sei.

Wieser ergänzte, der Vorstand plane, die Dividende auf 1,20 Euro je Aktie zu verdoppeln. Eigens zu diesem Zweck seien Alu-Bestände von rund 20.000 Tonnen verkauft worden.

 

Kaufmann fügte hinzu, im Bereich Walzprodukte belaufe sich der Auftragsbestand auf rund 48.000 Tonnen. Dies sei nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Ausbauprojekt „AMAG 2020“ von Bedeutung. Im Rahmen dessen wird in Ranshofen bis Mitte 2017 ein neues Kaltwalzwerk errichtet. Die Jahreskapazität im Segment Walzen steigt damit auf über 300.000 Tonnen. Die Investitionskosten liegen bei rund 200 Millionen Euro. Erst im November 2014 hatte die AMAG in Ranshofen ein neues Warmwalzwerk in Betrieb genommen. Die damit im Zusammenhang stehenden Personalaufnahmen nannte Mayer als einen der wesentlichsten Gründe für den Rückgang des EBITDA um sieben Prozent auf 114,7 Millionen Euro. Wie er ausdrücklich betonte, liegt das EBITDA damit „am oberen Ende der Erwartungen.“

 

Volatiles Umfeld

Zu den Erwartungen für heuer sagte Wieser, eine „präzise Vorherssage“ sei wegen der „hohen Volatilität auf den Rohstoff- und Devisenmärkten“ nicht möglich. Doch „unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen ist der Vorstand insgesamt positiv gestimmt.“ Vom Chemiereport nach dem von ihm erwarteten Alu-Preis gefragt, sagte Wieser, grundsätzlich hänge dieser vom voraussichtlichen Wachstum des Marktes ab. Überdies investiere die Konkurrenz nicht in neue Produktionskapazitäten: „Wie sich das allerdings letzten Endes auf den Preis niederschlagen wird, werden wir sehen.“ Im Jahr 2014 belief sich der Alu-Preis im Jahresdurchschnitt auf 1.894 US-Dollar pro Tonne und lag damit auf dem Niveau von 2013 (1.887 US-Dollar pro Tonne).

Für allfällige konjunkturelle Schwankungen sei die AMAG gut gerüstet, betonte Kaufmann: „Wir investieren immer in flexible Anlagen. Daher können wir die Produktion von einem Segment in ein anderes verlagern, wenn das notwendig ist.“

Als besonderen Wettbewerbsvorteil seines Unternehmens bezeichnete Wieser die mit durchschnittlich 75 bis 80 Prozent extrem hohe Recyclingquote bei der Herstellung von Gusslegierungen und Walzbarren. Damit sinke der Energiebedarf in diesem Segment gegenüber der Verwendung von Primäraluminium auf rund fünf bis zehn Prozent. Seine Auswirkungen habe dies auch auf die CO2-Bilanz der Erzeugnisse. Diese gewinne nicht zuletzt in den USA immer mehr an Bedeutung, wo die AMAG unter anderem den Flugzeugkonzern Boeing beliefert.

 

 

„Turbulentes Jahr“ für OMV

Das um Lagerhaltungs- und Sondereffekte bereinigte EBIT (CCS-EBIT vor Sondereffekten) der OMV im Geschäftsbereich Raffinerien & Marketing (R&M) erhöhte sich von 2013 auf 2014 von 461 auf 503 Millionen Euro. Das teilten Generaldirektor Gerhard Roiss und der zuständige Vorstand, Manfred Leitner, bei der Vorstellung der OMV-Jahresbilanz mit. Infolge einer Wertberichtigung bei der türkischen OMV-Tochter Petrol Ofisi und der gesunkenen Ölpreise liegt das unbereinigte EBIT des Geschäftsbereichs allerdings bei -290 Millionen Euro, verglichen mit +658 Millionen im Jahr 2013.

Leitner betonte, 2014 seien im Bereich R&M „alle strategischen Ziele erreicht“ worden. So sank die Raffineriekapazität wie geplant um rund ein Drittel. Die Marge der rumänischen Raffinerie Petrobrazi stieg um fünf US-Dollar pro Barrel (USD/b), wodurch sich die OMV-Referenz-Raffineriemarge um 69 Prozent auf 3,28 USD/b erhöhte. Die Butadien-Anlage in Schwechat wurde fertiggestellt, das Ausbauprojekt Borouge 3 der Borealis, an der die OMV mit rund 35 Prozent beteiligt ist, läuft planmäßig. Drei der fünf neuen Polyolefinanlagen sowie der Cracker haben den Betrieb aufgenommen. Wegen geplanter Stillstände in den Raffinerien Burghausen, Petrobrazi und Schwechat infolge von Wartungs- und Modernisierungsarbeiten sank die Raffinerieauslastung auf 89 Prozent, 2013 hatte sie 92 Prozent betragen.

 

Aufrechtes Ziel

Insgesamt erwirtschaftete die OMV 2014 einen Jahresumsatz von 35,9 Mrd, Euro, um, 15 Prozent weniger als 2013. Das CCS-EBIT vor Sondereffekten verminderte sich gleichfalls um 15 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Sondereffekte – insbesondere Wertberichtigungen sowie Ölpreisminderungen – ging das EBIT um 59,5 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro zurück. Laut Generaldirektor Roiss wurde damit „ein solides operatives Ergebnis erzielt, trotz eines turbulenten Jahres für die Branche mit um rund 50% gefallenen Ölpreisen in der zweiten Jahreshälfte und Sicherheitsproblemen in Libyen und im Jemen.“ Für heuer erwartet die OMV einen durchschnittlichen Ölpreis von etwa 50 bis 60 USD/b. Sie geht davon aus, dass dieses niedrige Niveau noch längere Zeit erhalten bleibt. Aus diesem Grund werden die Investitionen auf rund 2,5 bis drei Milliarden Euro im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017 gesenkt. In den vergangenen Jahren hatten sie durchschnittlich etwa 3,9 Milliarden Euro betragen. Wegen der Investitionsreduktion kann das Ziel, die Tagesförderung von derzeit etwa 318.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (boe/d) auf 400.000 Barrel zu steigern, nicht, wie geplant, 2016 erreicht werden. „Das Ziel bleibt aber aufrecht“, betonte Roiss. Der für den Geschäftsbereich Exploration & Produktion zuständige Vorstand Jaap Huijskes ergänzte, die laufenden „Schlüsselprojekte“ zur Erschließung neuer Öl- und Gasfelder, vor allem in der norwegischen Nordsee, würden wie geplant umgesetzt. „Zukünftig liefern im Wesentlichen alle in Umsetzung befindlichen Projekte langfristig einen Wertbeitrag bei einem Ölpreis von 50 USD/b“, sagte Huijskes.

 

Voraussichtlich im zweiten Halbjahr beginnt die Neustrukturierung des Geschäftsbereichs „Downstream“, der per 1. Jänner aus den Bereichen R&M sowie Gas & Power geschaffen wurde und den Vorstand Manfred Leitner führt. Er kündigte an, bis Mitte des Jahres ein entsprechendes Konzept vorzulegen.

 

Acht Prozent Wachstum

Insgesamt ist die OMV strategisch gut aufgestellt, betonte Generaldirektor Roiss. Die verstärkte Ausrichtung auf das Upstream-Geschäft habe vorzeitig abgeschlossen werden können. So sei es möglich gewesen, die Öl- und Gasproduktion 2014 um acht Prozent auf durchschnittlich 309.000 boe/d zu steigern: „Wenige andere Unternehmen in unserer Branche sind so gewachsen.“ Der neu geschaffene Downstream-Bereich werde optimiert. Damit trage die OMV dem tendenziell sinkenden Energiebedarf in Europa Rechnung. 

Visionen für Gasfahrzeuge

Rund 10.000 Erdgasautos gibt es derzeit in Österreich. Im vergangenen Jahr erhöhte sich ihre Zahl um 966 Stück oder 12,5 Prozent. Mit etwa 180 Erdgastankstellen im gesamten Bundesgebiet gehöre Österreich „zu den Ländern mit der besten Infrastruktur“ für Erdgasmobilität in Europa. Das sagte der Obmann des Fachverbandes der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (FGW) und Vorstand der Wiener Stadtwerke, Robert Grüneis, vor Journalisten in Wien. Um diesen „Positivtrend“ zu verstärken, ist ihm zufolge die Unterstützung durch die österreichische Politik vonnöten. So solle etwa die öffentliche Hand in ihren Fahrzeugflotten verstärkt Erdgasautos einsetzen. Die Steuer auf Erdgas als Kraftstoff – derzeit 0,066 Euro pro Kubikmeter - dürfe zumindest bis 2025 nicht erhöht werden. Auch empfehle es sich, die Regelungen hinsichtlich der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für alternative Antriebe bis 2020 zu verlängern. Die NoVA ist beim Kauf eines Erdgasautos um 600 Euro niedriger als bei der Beschaffung eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs. Allerdings läuft diese Bestimmung nach derzeitigem Stand mit 31. Dezember des heurigen Jahres aus.

Weiters forderte Grüneis, Biomethan von der Erdgasabgabe auszunehmen, wenn es in ein Gasnetz eingespeist und an anderer Stelle wieder entnommen wird. Das Finanzministerium lehnt dies ab, weil es sich um eine „Beimischung“ von Biomethan zu normalem Erdgas handle. Grüneis zufolge ist die Gasbranche anderer Ansicht. Es lasse sich rechnerisch nachweisen, wenn an einer Stelle Biomethan ins Gasnetz eingespeist und an anderer Stelle entnommen wird.


Darüber hinaus verwies der FGW-Obmann auf das Klimaschutzgesetz, das die „Substitution von fossilen Kraftstoffen durch Erd-/Biogaskraftstoffe“, die „verstärkte Fortführung des klima:aktiv-mobil-Programms und regionaler Initiativen zum Mobilitätsmanagement“ sowie Flottenumstellungen, aber auch die „Forcierung alternativer und effizienter Kraftstoffe zur Erreichung des 95-Gramm-Zieles bis 2020 durch aktive Mitwirkung in der EU, weitere Förderung von Forschung und Entwicklung sowie fiskalische Anreize“ vorsieht. Laut Grüneis ist „die Umsetzung dieser Maßnahmen derzeit noch offen. Sie wäre aber dringend notwendig.“

 

Gemeinsam für Erdgas

 

Grüneis zufolge ist ein Zusammenwirken der Gasversorger, der Fahrzeugindustrie und des KfZ-Handels notwendig, um den Einsatz von Erdgas im Mobilitätsbereich zu forcieren. Durch diesen lasse sich die Feinstaubbelastung durch den Straßenverkehr ebenso vermindern wie die Emission von Schwefel- und Rußpartikeln. Auch könnten Erdgasautos einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Erreichen klimapolitischer Ziele leisten. Allein die Wiener Stadtwerke als größter Betreiber einer Erdgas-Fahrzeugflotte in Österreich vermieden mit ihren 587 Erdgasautos gegenüber Benzinern den Ausstoß von rund 326 Tonnen CO2 pro Jahr.

 

Tag des Erdgasautos

Um Vorteile wie diese stärker bekannt zu machen, veranstaltet Österreichs Erdgasbranche am 13. März den „Tag des Erdgasautos“, kündigte FGW-Geschäftsführer Michael Mock an. Bis auf Kärnten und Niederösterreich beteiligen sich sämtliche Bundesländer an der Aktion. Unter anderem findet ein Gewinnspiel statt, bei dem ein gasbetriebener Skoda Octavia zu gewinnen ist. Überdies wurde die Website www.erdgasautos.at eingerichtet, die Wissenswertes zum Thema Erdgasmobilität bietet.

 

 

 

Innovacell erhöht Kapital

Um drei Millionen Euro hat die Innsbrucker Innovacell Biotechnologie AG ihr Kapital aufgestockt. Sie will damit die klinische Entwicklung ihrer beiden Gewebetherapien gegen Harn- und Stuhlinkontinenz vorantreiben, verlautete Unternehmenschef Ekkehart Steinhuber in einer Aussendung. Ihm zufolge untermauern „neue Daten aus einer pharmakodynamischen Studie“ die Wirksamkeit der ICES-13-Therapie gegen Harnstressinkontinenz. Die Ergebnisse der laufenden Phase-III-Studie seien gegen Ende 2015 zu erwarten.

Für die Phase II-Studie zur ICEF-15-Therapie gegen Stuhlinkontinenz sei „bis Mitte des Jahres“ die Patientenrekrutierung im Gang. Erste Ergebnisse aus der Studie erwartet Steinhuber für das erste Quartal 2016.

 

Die Innovacell Biotechnologie AG wird hauptsächlich mit Privatkapital finanziert. Zu den wichtigsten Aktionären gehören die Alpine Equity Management AG, die Fides Privatstiftung, die Buschier AG sowie die beiden Manager Ekkehart Steinhuber und Rainer Marksteiner. Innovacell hat nach eigenen Angaben 26 Beschäftige sowie „eine der größten und modernsten Produktionsanlagen zur Vermehrung von körpereigenem Gewebe in Europa.“

 

 

 

EU-Parlament billigt Gentechnik-Verbot

Die EU-Mitgliedsstaaten können den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen künftig auch aus umweltpolitischen Gründen verbieten. Eine Berücksichtigung der Position der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist nicht mehr notwendig. Das beschloss das Europäische Parlament mit 480 gegen 159 Stimmen bei 58 Enthaltungen. Es setzte damit die informelle Einigung mit dem Rat der EU vom Dezember vergangenen Jahres formell um. Wie es in einer Aussendung des EU-Parlaments hieß, können die Staaten Anbauverbote damit unter anderem mit Problemen der Raumplanung und Landnutzung, aber auch mit sozioökonomischen Aspekten, begründen. Ausdrücklich werden in der Aussendung die „hohen Kosten für biologisch wirtschaftende Landwirte wegen Verunreinigung“ als Beispiel genannt.

 

Zwar ist vor Inkraftsetzung einer Anbaubeschränkung oder eines Verbots die Stellungnahme des betroffenen Unternehmens einzuholen. Verhindern kann das Unternehmen diese Maßnahmen aber nicht. Eingeführt werden mit dem Beschluss des Parlaments auch „Pufferzonen“. Sie sollen sicherstellen, dass durch den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in einem Mitgliedsstaat die Landwirtschaft des jeweiligen Nachbarstaats nicht beeinflusst wird.

 

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis sagte, er gehe von der formellen Zustimmung des Europäischen Rats zu dem Parlamentsbeschluss in den kommenden Wochen aus. Voraussichtlich noch im Frühjahr könnten die Mitgliedsstaaten erste Verbote auf Grund der neuen Bestimmungen erlassen. Zurzeit ist in der EU nur eine gentechnisch veränderte Pflanzensorte zugelassen, der MON-810-Mais des US-amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto.

 

 

 

Neue Märkte, neue Nischen

Die immer strengere Preisregulierung durch die europäischen Gesundheitsbehörden bringt die Pharmabranche unter Druck. Das zeigt eine neue Studie des französische Exportversicherungskonzerns Coface. Ihr zufolge wirkt sich in diesem Zusammenhang nicht zuletzt die sogenannte „Staatschuldenkrise“ aus. Um ihre Budgets in den Griff zu bekommen, versuchten die Staaten, die Kosten ihrer Gesundheitssysteme zu senken. So sei der Anteil der Ausgaben für Arzneimittel von 2003 bis 2011 im Durchschnitt von 14,9 aud 13,4 Prozent gesunken. Auch forciere die Politik den Einsatz von Generika anstelle von Originalmedikamenten. Hinzu kommt laut Coface, dass in den vergangenen Jahren die Patente für viele Blockbuster ausliefen. Dies werde sich bis etwa 2020 fortsetzen, wobei heuer und in den kommenden zwei Jahren besonders viele Arzneien ihren Patentschutz verlieren.

 

Darüber hinaus verlangen die Gesundheitsbehörden in verstärktem Maß den Nachweis, dass ein neues Medikament nicht nur wirkt, sondern auch die Lebensqualität der betroffenen Patienten steigert. „Diese Hürden erschweren es, Medikamente auf den Markt zu bringen und senken den Erstattungswert für Produkte der Pharmahersteller“, konstatiert Coface. Druck auf die forschende Pharmaindustrie komme auch von den Generikaherstellern. Im Jahr 2013 etwa machten Generika mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der verkauften Arzneien aus.

 

Doppelstrategie

Angesichts dessen verfolgen die Pharmaunternehmen laut Coface eine Doppelstrategie:

Einerseits bemühen sie sich, ihre Produkte verstärkt in Schwellenländern („emerging countries“) zu verkaufen, ein Phänomen, das Coface mit dem Kunstwort „Pharmerging“ bezeichnet. Denn die Gesundheitspolitik dieser Länder „erleichtert den Menschen den Zugang zur medizinischen Versorgung.“ Laut Coface sind in den Schwellenländern im Pharmabereich bis 2017 zweistellige Wachstumsraten zu erwarten. Das könne die Einnahmenrückgänge in Europa zum Teil ausgleichen.

 

Andererseits fokussieren die Pharmaunternehmen vermehrt auf Nischen, etwa die Entwicklung von Medikamenten für komplexe Erkrankungen, darunter Krebsleiden, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten. Dabei arbeite die Pharmaindustrie „eng mit großen globalen Forschungszentren zusammen, die sich auf die Grundlagenforschung zum Verständnis der schwierig zu behandelnden Krankheiten konzentrieren.“

 

 

„Nie gekannte Herausforderungen“

Wir müssen die Energiepolitik unserer Mitgliedsstaaten besser koordinieren“, betonte der Generaldirektor für Energie der EU-Kommission, Dominique Ristori, bei der Präsentation des World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) in Wien. Ristori erläuterte, Europas Energiepolitik stehe vor „nie gekannten Herausforderungen.“ Mit dem Beschluss, bis 2030 die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu senken, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Deckung des Brutto-Endenergiebedarfs auf 27 Prozent zu steigern und die Energieeffizienz um 27 Prozent zu verbessern, habe der Europäische Rat Ende Oktober klare Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geschaffen. Auch das Aushandeln des Abkommens zwischen Russland und der Ukraine über die Wiederaufnahme der Gaslieferungen sei positiv zu sehen. Die neue „Energievision Europas“ beruhe auf wechselseitiger Solidarität, um eine sichere Versorgung mit allen notwendigen Energieträgern zu gewährleisten. Dabei spiele auch das Thema Energieeffizienz eine zentrale Rolle.

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte, neben den Energie- und Klimazielen für 2030 müsse die EU „auch auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Witschaftswachstum achten. Wir müssen die erneuerbaren Energien an den Markt heranführen, die Versorgungssicherheit gewährleisten und den Energiebedarf durch intelligente und wirtschaftliche Effizienzmaßnahmen weiter reduzieren.“

 

Investitionen überdenken

Wie der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, erläuterte, wird die Versorgungssicherheit in den kommenden Jahren eines der beherrschenden energiepolitischen Themen sein. Der weltweite Energiebedarf werde bis 2040 um rund 37 Prozent steigen, wobei der Großteil des Bedarfswachstums außerhalb der Industriestaaten stattfinde. Und gut drei Viertel des Energiebedarfs entfielen auch weiterhin auf fossile Energieträger wie Öl, Erdgas sowie Kohle. Langfristig werde der Mittlere Osten die dominierende Rolle für die Ölversorgung spielen und etwa zwei Drittel der Nachfrage decken. Gerade im Irak müsse massiv investiert werden. Die derzeitige dortige Lage dürfe als bekannt vorausgesetzt werden. Hinzu komme: Der niedrige Ölpreis von rund 80 US-Dollar pro Fass (USD/b) veranlasse die Unternehmen, ihre Investitionen zu überdenken. Bis zu Beginn der 2030er Jahre werde es indessen notwendig sein, jährlich etwa 900 Milliarden US-Dollar in die Öl- und Gasförderung zu stecken, um die erwartete Nachfrage zu decken. Manche Öl- und Gaskonzerne finanzierten derzeit ihre Investitionen aus dem Cashflow. Mit dem Sinken der Ölpreise werde das aber immer schwieriger. Die Schieferölproduktion in den USA werde gegen Ende der 2020er Jahre zurückgehen, die Perspektiven der Ausbeutung der kanadischen Ölsande seien völlig ungeklärt. „Einerseits gehen die Investitionen zurück, andererseits steigt der Bedarf. Und bei einem Ölpreis von 80 USD/b sind Investitionen kaum noch zu finanzieren. Das heißt, wir könnten ein Problem bekommen“, warnte Birol.

 

Neue Technologien

Hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Ölpreises gilt es laut OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss, die Ergebnisse des OPEC-Gipfels abzuwarten, der Ende November in Wien stattfindet: „Wir planen gerade unsere Investitionen für die nächsten Jahre. Wenn der Ölpreis so niedrig ist wie derzeit, hat das natürlich seine Auswirkungen.“

Roiss warnte davor, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der viel zitierten „Energiewende“ zu unterschätzen. Um diese zu bewerkstelligen, müsse Europa pro Jahr etwa 100 Milliarden Euro investieren. Dabei gelte es, gut zu überlegen, wo und in welche Technologien investiert werden solle. Die OMV etwa finanziert gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium sowie weiteren Partnern derzeit ein Projekt an der britischen Universität Cambridge. Dieses dient dazu, mittels künstlicher Photosynthese Wasserstoff zu erzeugen, also einen Energieträger, der vergleichsweise leicht speicher- sowie transportierbar ist, erläuterte Projektleiter Erwin Reisner: „Letzten Endes wollen wir einen CO2-Kreislauf schaffen.“ An Herausforderungen sei dabei kein Mangel, und rasche Durchbrüche solle sich niemand erwarten. Doch die bisherigen Resultate sind laut Reisner vielversprechend.

 

 

Gemeinsam gegen Arzneimittelfälschungen

Ist Österreich vor gefälschten Arzneimitteln sicher?“ war das Thema einer Podiumsdiskussion hochrangiger Fachleute, zu der die Pharmig Academy eingeladen hatte. Wie Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber betonte, sind „die bewährten Vertriebswege für Arzneimittel in Österreich sicher.“ Auch weiterhin müsse indessen kriminellen Aktivitäten „mit Vehemenz und Ernsthaftigkeit“ entgegengetreten werden. Dafür empfehlen sich laut Huber „noch mehr Transparenz und noch mehr Kommunikation“ zwischen allen Partnern in der legalen Vertriebskette.

 

Um den Schutz der Vertriebskette weiter zu verbessern und das Einschleusen gefälschter Medikamente zu verhindern, sieht eine EU-Richtlinie gegen Arzneimittelfälschungen eine Reihe von Maßnahmen vor. So wird ein EU-weites Datenerfassungssystem installiert, in dem der Weg jeder einzelnen Medikamentenpackung von den Produzenten über die Zwischenhändler zu den Apotheken lückenlos nachverfolgt werden kann. Wie Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), berichtete, tauchten bereits Fälschungen hoch wirksamer Krebsmedikamente in Spitälern auf. Dies sei höchst besorgniserregend: Schließlich müsse sich der Arzt ja „darauf verlassen können, keine Fälschung an den Patienten zu verabreichen.“

 

Als sinnvoll bezeichneten die Diskussionsteilnehmer die Einrichtung einer Informationsplattform, auf der alle Vertriebspartner sowie Vertreter einschlägiger Behörden Beobachtungen über Verdachtsfälle melden könnten. Dies würde die Arbeit der Kriminalpolizei erleichtern.

 

Erst kürzlich hatte das Bundeskriminalamt eine Gruppe mutmaßlicher Verbrecher festgenommen, denen vorgeworfen wird, Viagra gefälscht und über einen internationalen Online-Versand verkauft zu haben. Laut Franz Schwarzenbacher vom Bundeskriminalamt, der mit dem Fall befasst war, sind sich die Kunden der Gefahr oft nicht bewusst. Sie glauben irrigerweise, rezeptpflichtige Medikamente bei „legalen Apotheken im Ausland“ zu kaufen. Es gelte daher, die Kunden eindringlich vor derartigen „Angeboten“ zu warnen, betonte Christa Wirthumer-Hoche von der AGES-Medizinmarktaufsicht.

 

 

 

Lenzing: Weninger geht

Friedrich Weninger, Chief Operating Officer (COO) der Lenzing AG, verlässt mit Jahresende das Unternehmen. Das teilte die Lenzing AG per Aussendung mit. Weningers Entscheidung, sein per 31. Dezember auslaufendes Vorstandsmandat nicht zu verlängern, habe „persönliche Gründe“. Der Manager werde „der Lenzing Gruppe aber in den kommenden Jahren mit seinem breiten Erfahrungsschatz weiterhin als Berater zur Verfügung stehen.“ Seine Vorstandsagenden werden zwischen Generaldirektor Peter Unterweger, dem per 1. Juni neu bestellten Finanzvorstand Thomas Riegler und dem seit Anfang Mai tätigen Vertriebschef Robert van de Kerkhof aufgeteilt. Weninger ist seit 25 Jahren für die Lenzing AG tätig und derzeit für ihre weltweiten Produktionsstandorte mit über 6.000 Beschäftigten verantwortlich.

 

Die Lenzing AG hatte zuletzt einen Einbruch des Halbjahresergebnisses (EBIT) um 56,1 Prozent auf 32,4 Millionen Euro gemeldet. Dafür wurde nicht zuletzt der Rückgang der durchschnittlichen Faserpreise um 12,5 Prozent auf 1,54 Euro pro Kilogramm verantwortlich gemacht. Eine Entspannung auf dem Markt sei nicht in Sicht, hatte es in einer Aussendung geheißen.

 

 

Elf Milliarden Euro gegen Arzneimittelfälschungen

Die Arzneimittelhersteller, die Vertriebsfirmen und die Behörden müssten gemeinsam gegen Arzneimittelfälschungen vorgehen, verlautete der Generalsekretär des österreichischen Pharmaindustrieverbands Pharmig, Jan Oliver Huber heute in einer Aussendung. Ihm zufolge ist die „Gefahr, die von Arzneimittelfälschungen ausgeht, enorm, sowohl für die Gesundheit der Patienten als auch für die pharmazeutische Industrie. Deshalb investieren wir Milliardenbeträge in die Entwicklung neuer Sicherheitsvorkehrungen.“ In den kommenden Jahren würden sich die Aufwendungen der Industrie EU-weit auf etwa elf Milliarden Euro belaufen. Jede einzelne Arzneimittelverpackung werde künftig serialisiert sowie codiert und könne damit eindeutig identifiziert werden. So solle verhindert werden, dass gefälschte Arzneimittel in die legale Vertriebskette gelangen. Überdies werde ein EU-weites Datenspeicher- und –abrufsystem aufgebaut. Zusätzlich bekämen sämtliche Arzneimittelverpackungen einen Originalitätsverschluss. Damit lasse sich feststellen, ob eine Packung geöffnet wurde. „Der Aufwand für die Industrie ist enorm, aber angesichts des Gefahrenpotenzials durch die Fälschungen eine absolute Notwendigkeit“, erläuterte Huber.

 

Vor wenigen Tagen hatte das österreichische Bundeskriminalamt gemeinsam mit Ermittlern aus Großbritannien, Frankreich und Spanien sowie der Europol eine Organisation mutmaßlicher Viagra-Fälscher ausgehoben. Der Anführer der Bande sowie weitere sieben Verdächtige sind in Haft.

Die in Österreich operierenden mutmaßlichen Täter sollen laut Innenministerium „für die Verpackung und den weltweiten Versand via Slowakei, Deutschland und Österreich verantwortlich“ gewesen sein. In Österreich seien etwa 20.000 Paketsendungen mit rund 300.000 gefälschten Arzneimitteln sichergestellt worden. Ihren Wert bezifferte das Innenministerium mit etwa drei Millionen Euro. Der Vertrieb der gefälschten Medikamente erfolgte über eine Reihe von Internetplattformen. Der Internethandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten ist in Österreich verboten.

Das Innenministerium verwies in diesem Zusammenhang auf „Warnungen des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen“, denen zufolge „mehr als 95 Prozent der im Internet vertriebenen Arzneimitteln Fälschungen oder Substandard sind.“

 

 

 

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